Inklusionsteam

Inklusions- und Integrationsteam

Mannschaftsinformationen

Trainingszeiten Donnerstag – 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr, Vogtlandstadion
Trainergespann Trainer: Sven Koch, Ronny Petzoldt

Die Mannschaft


Aus dem einstigen Integrationsteam „1903% RESPECT“ ist ein Inklusions- und Integrationsteam geworden, welches sich sowohl an Menschen mit Fluchterfahrung als auch an jene, die Behinderungen oder Beeinträchtigungen aufweisen, richtet.

Das Konzept des Inklusions- und Integrationsteams

Das seit 2015 bestehende Integrationsteam des VFC Plauen erfährt im achten Jahr seines Bestehens eine bedeutende strukturelle Veränderung. In einer engen Kooperation mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverein „Medizin“ Vogtland e. V., der Lebenshilfe PLAUEN gGmbH und dem VFC Plauen wird das Team um den Bereich der Inklusion erweitert. Von nun an wird der Fokus sowohl auf Menschen mit Migrationshintergrund als auch auf Menschen mit körperlichen und seelischen Behinderungen oder Beeinträchtigungen gelegt. Hierzu haben alle drei Seiten kürzlich eine entsprechende Kooperationsvereinbarung geschlossen, mit dem Ziel, die Förderung, Begleitung, Organisation und Finanzierung des Inklusionsteam sicherzustellen. Die Vereinbarung sieht außerdem eine inklusive Handlungsebene vor, um eine aktive Teilhabe behinderter Menschen zu initiieren und zu realisieren.

Das Training der neu formierten Mannschaft wird auch künftig auf dem Gelände des VFC Plauen im Vogtlandstadion durchgeführt. Trainiert wird immer einmal wöchentlich. Trainer Sven Koch und Co-Trainer Ronny Petzoldt werden die Spieler von nun an gemeinsam betreuen. Neben regelmäßigen Trainingseinheiten donnerstags soll auch die Teilnahme an Turnieren und Wettbewerben ermöglicht werden. Eine Beteiligung am aktiven Spielbetrieb ist erstmal nicht vorgesehen.

Das Konzept des einstigen Integrationsteams

Ende Mai 2015 rief der Vogtländische Fußballclub Plauen e.V. ein Integrationsteam, bestehend aus in Plauen untergebrachten Asylbewerbern und Flüchtlingen, ins Leben. Der Team-Namen lautet „1903% RESPECT“, wobei sich 1903 auf die Gründung des Vogtländischen Fußballclubs in Plauen vor 112 Jahren bezieht, während das aus dem Englischen übernommene RESPECT als Aufforderung verstanden werden soll, wie wir das neue Integrationsteam gesellschaftlich in die Strukturen der Stadt Plauen und des Vogtlandkreises integrieren möchten. Wir freuen uns sehr, dass die Gleichstellungs-, Integrations- und Frauenbeauftragte des Vogtlandkreises, Frau Veronika Glitzner, die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat.

Zum Entstehungshintergrund:

Die Idee zum Projekt stammt von Herrn Mirko Kluge, der sich ehrenamtlich für die Belange von Asylbewerbern und Flüchtlingen einsetzt. Seine Idee wurde in einer der Vorstandssitzungen des Vereins vorgestellt, welche wohlwollend unterstützt worden ist. Daraufhin startete eine aktive Werbeoffensive in den lokalen und überregionalen Medien, um das Projekt auch über die Grenzen Plauens hinaus bekannt zu machen.

Zur Zielgruppe:

Die Zielgruppe unseres Integrationsteams sind Männer im Alter von 16 bis 35 Jahre, denen wir unter ansprechenden Bedingungen zunächst Freizeitfußball mit den dafür notwendigen Sanitäranlagen anbieten möchten. Zum ersten öffentlichen Training am 28. Mai 2015 haben sich mehr als 20 Spieler aus sieben Ländern, die in Plauen Zuflucht gefunden haben oder hier Asyl ersuchen, zur Teilnahme am VFC-Integrationsteam gemeldet.

Zur Zielstellung:

1. Finanzielle Zielstellung:

Das Projekt verfolgte zunächst das finanzielle Ziel, durch die Aktivierung von Sponsoren und Spenden über Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Privatpersonen die Finanzierung in Höhe von rund 2.000,00 EURO für die Grundausstattung der Spieler wie Trikots, Hosen, Fußballschuhe, Torwarthandschuhe und Stutzen bis Ende April 2015 sicherstellen zu können, sodass die Mannschaft im Mai das erste Mal auf dem Trainingsplatz stehen kann. Das finanzielle Ziel war prioritär, da es die Grundvoraussetzung für die Gründung des Teams darstellte. Des Weiteren ist es zukünftig auch notwendig, Fahrtkosten zu Freundschaftsspielen aufzubringen. Ebenso wird ein Zuschuss zu den entstehenden Betriebskosten (Flutlicht, Nutzung der Sanitäranlagen etc.) notwendig werden, wofür wir langfristig ebenfalls Gelder einwerben möchten und müssen. Dem Erstaufruf für Spenden folgten etwa ein dutzend Firmen, Vereine und Privatpersonen, wodurch 2.250,00 Euro aufgebracht werden konnten. Die Unterstützer der ersten Stunde waren: Thomas Müller (Schuldirektor, Plauen, als Privatperson), Andreas Grünler (Finanzmakler, Plauen, als Privatperson), Anja Ott (als Privatperson), Fair Play Sport (Plauen), thermofin GmbH (Heinsdorfergrund), Meisner & Fobrig GmbH (Mylau), HOMMEL Küchen- und Möbelmanufaktur GmbH (Reichenbach), MdL Juliane Pfeil (SPD, Plauen), Querdenker e.V. (Plauen), DGB Kreisverband Vogtland, Witt Schulungszentrum GmbH (Auerbach). Weitere Unterstützer folgten in den darauffolgenden Wochen und Monaten.

2. Sportliche Zielstellung:

Unsere sportliche Zielstellung ist, dreimal wöchentlich Trainingseinheiten unter professionellen Bedingungen zu je 90 Minuten zu organisieren. Im Anschluss daran ist geplant, dass die Mannschaft kontinuierlich zu Freundschaftsspielen aufläuft. Diesbezüglich gibt es zahlreiche Anfragen mehrerer Vereine aus der Region. Als langfristiges Ziel möchten wir die Trainingsbedingungen natürlich erweitern und dem Integrationsteam weitere ausgebildete Trainer an die Seite stellen, die die Spieler für eine Aufwandsentschädigung trainieren.

3. Integrativ-gesellschaftliche Zielstellung:

Nach Bereitstellung aller notwendigen Trainingsutensilien soll dabei die integrative Wirkung eines solchen Teams im primären Vordergrund stehen. An der Umsetzung dessen möchten wir uns messen lassen und selbstverständlich auch müssen, geht es doch zwar einerseits darum, den Asylsuchenden und Flüchtlingen den Aufenthalt in Plauen und dem Vogtland zumindest ein wenig angenehmer machen zu können, andererseits aber auch darum, sie in die bestehenden sozialen und gesellschaftlichen Strukturen bestmöglich zu integrieren. Und wir verfolgen dabei den Ansatz, der besagt, dass Integration durch Sport ein geeignetes Mittel für eine erfolgreiche Integration aus mehreren Gründen darstellen kann: a) Erlernen der deutschen Sprache, b) Verwurzelung mit der Region und den hier tätigen gesellschaftlichen Akteuren, c) Verankerung im Verein mit all seinem Vereinsleben, d) Kontaktaufbau zwischen den Flüchtlingen/Asylsuchenden und der lokalen Bevölkerung e) Aufbau von gegenseitigem Verständnis und damit verbundenem Respekt zwischen Deutschen und Nichtdeutschen.
Hierbei soll das Integrationsteam ganz normal in die bestehenden Vereinsstrukturen von den Kinder- und Jugendmannschaften bis hin zur ersten und zweiten Männermannschaft integriert werden und die zu Integrierenden eine Mitgliedschaft im Verein erhalten. Auch sollen sie bei Vereinsfesten mitwirken, die das Zusammenleben aller im Verein tätigen Mitglieder stärken. Über die Teilnahme an künftigen Freundschaftsspielen bei anderen Vereinen sollen neue Kontakte geknüpft und verstärkt auf die teilweise dramatischen Bedingungen, unter denen die Asylsuchenden und Flüchtlinge ihre Heimatländer verlassen haben, hingewiesen werden. Des Weiteren soll mit unserem Integrationsteam rechtsextremistischen und nationalistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft Einhalt geboten werden, indem unser Team mit guten Beispiel voran geht, sportlich fair agiert und als Sprachrohr für alle anderen Geflüchteten in unserem Land fungiert. Denn: Gemeinsam klappt es besser. Auch ein Motto ist für das Integrationsteam bereits gefunden worden: „Zuhause im Vogtland(-stadion)!“.

Sonstiges:

Seit der Verkündung über unsere offizielle Facebook-Präsenz sowie über unsere vereinseigene Webseite, ein solches Integrationsteam innerhalb des Vogtländischen Fußballclubs Plauen e.V. ansiedeln zu wollen, stießen wir auf ein großes Medieninteresse. Die „Freie Presse“ berichtete erstmals am 20.03.2015 auf Seite 17 im „Lokalsport“ der Plauener Ausgabe (der Artikel ist beigefügt) über unser Vorhaben, es folgte ein Artikel im „Vogtland-Anzeiger“ (Ausgabe vom 04.04.2015, S. 9) sowie Radiobeiträge. Auch wurde das „Vogtland-Regional-Fernsehen“ bereits von uns unterrichtet, welches zum ersten Training anwesend war. Der Bericht ist online einsehbar unter https://youtu.be/QaiP4Q9Z-AY. Seit dem ersten Training gab es ein großes positives Medienecho in der Lokalpresse („Freie Presse“/“Vogtland-Anzeiger“). Anschließend folgten Veröffentlichungen in der Mieterzeitung der WBG Plauen (Ausgabe 06-2015, S. 21) und im Kreisjournal des Vogtlandkreises (Ausgabe 06-2015, S. 10). Andererseits stößt ein solches Projekt immer auch auf kritische Stimmen, insbesondere von Rechtsaußen, denen wir mit größtmöglicher Transparenz und bestmöglichem Engagement entgegentreten möchten. Wir haben und werden uns mit diesem Projekt auch bei mehreren Stiftungen/Programmen um Förderung bewerben.

Auszeichnungen:

– 1. Platz bei „Sterne des Sports“ der Volksbank Vogtland und dem Deutschen Olympischen Sportbund auf Regionalebene
– 2. Platz bei „Sterne des Sports“ der Volksbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund auf Landesebene
– Sieger des Demokratiepreises 2015 der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag

Auswahl der Medienpublikationen:
– „Sächsische Zeitung“ vom 04.08.2015, online einsehbar unter http://www.sz-online.de/sachsen/vfc-plauen-baut-integrationsteam-fuer-fluechtlinge-auf-3164842.html
– „Ostthüringer Zeitung“ vom 04.08.2015, online einsehbar unter http://www.otz.de/web/zgt/sport/detail/-/specific/VFC-Plauen-baut-Integrationsteam-auf-1925694595

– Audiobeitrag des Radiosenders R.S.A., online abrufbar hier

Eric Holtschke
2. Vorstandsvorsitzender
Projektleiter „Integrationsteam“

Zur Kontaktaufnahme steht Ihnen die E-Mail-Adresse Eric-Holtschke@web.de zur Verfügung.