VFC Plauen im zweiten Spiel mit zweitem Sieg – Traumstart hingelegt
Was will man mehr? Der VFC Plauen holte auch im Spiel gegen den FSV Wacker Nordhausen bei Dauerregen die drei Punkte. Das war der zweite Heimsieg, nachdem die Gelb-Schwarzen schon das Auftaktspiel in die neue Oberligasaison gegen Ludwigsfelde mit 1:0 für sich entschieden. Spieler des Tages im Vogtlandstadion war James-Kevin Nahr mit drei der vier Treffer.
Doch so klar, wie das Ergebnis es ausweist, war die Sache nicht. Die Heimelf hatte zunächst Schwierigkeiten. Der VFC Plauen fand erst spät in die Partie, während die Gäste, die mit einer ganz jungen Truppe nach Plauen reisten, von Beginn an hell wach aufliefen und aufzeigten, dass sie in Plauen etwas mitnehmen wollten. Ihre erste Chance nutzte Simran Dhaliwal nach Freistoß von Fabian Stix am langen Pfosten lauernd zur überraschenden Führung (13.). Es hätte noch schlimmer kommen können, denn sieben Minute später verpasste Lukas Ortlepp seine gute Möglichkeit. VFC-Torhüter Čáp zeigte sich auf dem Posten. Von nun an rappelten sich die VFC-Kicker auf, wurden stärker und erarbeiteten sich ihrerseits Möglichkeiten. Kevin Walthers Freistoß landete auf dem Kopf von Philipp Dartsch, der köpfte sauber nach innen und Nahr vollendete aus Nahdistanz zum 1:1 (25.). Danach startete Philipp Sovago links durch, hatte aber keinen Abnehmer und Marian Albustin kam nicht mehr richtig hinter den Ball nach einem Walther-Eckstoß (29.). Dartschs nächster Kopfball rauschte am Tor vorbei, Ondřej Nýbers Hinterhaltschuss wurde Beute des Gästekeepers. Auch Nýbers Diagonalball und Nahrs Knaller aus der Distanz blieben erfolglos (32./35./37./45.). 1:1 blieb es somit bis zum Pausenpfiff.
Der VFC Plauen kam aus der Pause und machte kurzen Prozess. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hieß es 2:1 für die Spitzenstädter. Nahr war schneller als seine Widersacher und verwandelte eiskalt zur Plauener Führung. Sein dritter Streich folgte wenig später auf den Fuß. Nach Nýber-Eingabe köpfte er zum 3:1, der Hattrick war geschafft, wenngleich kein echter, da er den ersten Treffer in Halbzeit eins erzielte (51.). Von nun an stellte die VFC-Elf unverständlicherweise den Spielbetrieb ein. Prompt kamen die Nordhäuser auf 3:2 heran. Moritz Penzler jagte einen Abpraller zum Anschlusstreffer in die Maschen (74.). Jetzt hätte es noch einmal eng werden können. Doch fast postwendend köpfte Dartsch eine Walther-Eingabe zum 4:2-Endstand ein *77.). Die Moral der VFC-Elf stimmte, die 461 Zuschauer, die trotz Dauerregens den Weg ins Stadion gefunden hatten, hatten Freude am Spiel und ihnen gebührt der Dank des VFC Plauen.
Gästetrainer Philipp Seeland: „Das Spiel ist vielleicht nicht ganz ideal für uns gelaufen. Wir haben nach dem in der letzten Woche nicht ganz so gutem Auftritt uns für heute einiges vorgenommen. Wir sind auch ganz gut ins Spiel reingekommen, haben uns vorgenommen, Nadelstiche zu setzen, und die haben wir gemacht. In dieser Phase sind wir auch verdient in Führung gegangen, nur haben wir dann zu viele Standards zugelassen. Ich glaube 13 in der ersten Halbzeit. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir machen dann trotzdem das 3:2. Mit einem weiteren Standard kriegen wir das 4:2. Dem entsprechend müssen wir ohne Punkte nach Hause fahren. Mit dem Spiel bin ich zufrieden. Mit dem Ergebnis nicht.“
VFC-Trainer Falk Schindler: „Nordhausen ist uns in der ersten halben Stunde fußballerisch überlegen gewesen. Sie waren im Kopf schneller und sind zurecht in Führung gegangen. Wir hätten uns nicht wundern dürfen, wenn die Gäste 0:2 in Führung gegangen wären. Wir haben uns dann viele Standards erarbeitet und kommen nach der Pause raus und machen das Tor. Das ist natürlich sehr glücklich gewesen. Nach dem dritten Tor haben wir das Spielen irgendwie eingestellt. Ich sag es mal so: Beide Mannschaften sind jung. Einige meiner Spieler haben bereits im Männerbereich gespielt. Ich glaube, das hat den Ausschlag gegeben. Es war sicher nicht unser bestes Spiel. Die Standards haben den Unterschied ausgemacht.“
VFC Plauen: Čáp – Walther, Albert (gelbe Karte), Dartsch (gelbe Karte), Albustin – Grandner (56. T. Fischer), Andreopoulos (gelbe Karte), Limmer (49. Bach) – Nýber (82.Schmidt), Sovago (49. Böttcher) – Nahr (82. N. Fischer).
Tore: 0:1 Dhaliwal (13.), 1:1 Nahr (25.), 2:1 Nahr (48.), 3:1 Nahr (51.), 3:2 Penzler (74.), 4:2 Dartsch (77.)
Zuschauer: 461
Schiedsrichter: Frank Hildebrandt
Text und Foto: Ilong Göll