VFC Plauen trotzt Spitzenreiter VfB 1921 Krieschow ein Remis ab
Es war das erwartet schwere und zugleich unterhaltsame Spiel, das am Ende mit einer gerechten Punkteteilung endete. Die Plauener gingen zunächst durch Botond Bach in Führung, aber der unverwüstliche Andy Hebler konnte auch in dieser Begegnung sein Tor erzielen und glich nur wenig später aus. Schon nach fünf Spieltagen zeigt Hebler an, dass er auch in diesem Spieljahr bei der Vergabe der Torkanone wieder ein Wörtchen mitreden will.
Der VFC Plauen begann stark, forderte bereits in der Anfangsphase Gästetorwart Corbinian Moye zweimal heraus, der diese Probe bestand. Doch als er zu lange brauchte, um das Spiel von hinten heraus zu eröffnen, lief Bach den Torhüter an, luchste ihm den Ball vom Fuß, drückte das Leder über die Linie und machte in der sechsten Minute die 1:0-Führung für die Heimelf perfekt. Den Spitzenreiter etwas zu ärgern, das hat zunächst erst einmal geklappt. Nur vier Minuten später hätte das 2:0 fallen können. In Gemeinschaftarbeit brachten Ondřej Nýber und Patrick Grandner den Gästekeeper erneut in Bedrängnis, aber Erich Jeschke schlug den Ball von der Linie. Es erfolgte der nächste Tempolauf von Nýber. Seine Eingabe klärte Moye auf Kosten eines Eckstoßes (11.). Diesen schlug Kevin Walther. Philipp Dartsch und Lucas Albert stiegen am höchsten, aber der Ball landete knapp neben dem Tor. Als sich Hebler danach an der Grundlinie durchspielte, zielte er ins lange Eck und die Führung war in der 15. Minute egalisiert. 1:1. Wer bringt das Spiel erfolgreich zu Ende? Zunächst war die Gästeelf näher an diesem Ziel. Weil VFC-Torhüter Čap gegen Hebler rettete und Leo Felgenträger nur das Außennetz traf, blieb es beim 1:1. Auf der anderen Seite rutschte Patrick Grandner an einer Nýber-Eingabe um Zentimeter vorbei. Bei Krieschow verzog Colin Raak nach feinem Zuspiel von Martin Zurawsky. Eine temporeiche erste Halbzeit endete mit einer Pattsituation.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit rettete Čap seiner Elf das Remis nach Eckstoß der Lausitzer. Nach Ballverlust der Plauener im Mittelfeld zeigten die Krieschower immer wieder an, warum sie ganz oben in der Tabelle stehen. Doch auch sie brachten zum Glück ihre Angriffe nicht mehr ins Ziel. Viele Wechsel jetzt beim VFC Plauen. Aber auch das „frische Blut“ führte nicht zum Erfolg. Nach erneutem Patzer des Gästetorhüters lag das zweite Tor für den VFC Plauen in der Luft. Balleroberer Bach servierte auf den eingewechselten James-Kevin Nahr, der verlängerte auf Philipp Sovago. Sovago verzog klar. Einem Kopfballversuch von Bach fehlte zudem die Wucht, so dass Moye kein Problem mit dem Ball hatte. Einen Konter nach Hebler-Freistoß spielten die Plauener zu fahrlässig zu Ende. In Überzahl wählten sie den falschen Weg, so dass auch dieser Angriff ins Leere ging. Das war die größte Chance für Plauen, um das Spiel doch noch an sich zu gewinnen (88.). In der Nachspielzeit lag auch für Krischow das zweite Tor in der Luft. Hebler „vernaschte“ gleich mehrere VFC-Spieler, legte auf Tobias Gestmann ab, der aber hat das Spielchen von Hebler wohl nicht durchschaut.
Alles in allem sahen die 549 Zuschauer ein sehr intensives Spiel, in dem es auf und ab ging zwischen den Strafräumen und bei dem am Ende ein gerechtes 1:1 heraussprang.
Krieschow-Trainer Toni Lemke: „Es war kein gefühltes Spiel im Mittelfeld. Es war ein Spiel Abwehr, Angriff, Abwehr, Angriff. Die Mannschaft mit der höchsten Passgenauigkeit sollte das Spiel gewinnen. Das ist aber keiner Mannschaft gelungen. So geht das Unentschieden in Ordnung. Klar hatten wir am Ende noch zwei Chancen. Aber auch Plauen. Wenn wir bei dem Konter das Tor bekommen, bräuchten wir uns nicht beschweren. Ein Punkt in Plauen ist ein gewonnener Punkt. Wir nehmen den Punkt gern mit nach Hause.“
VFC-Trainer Falk Schindler: „Die ersten 20 Minuten waren wir sehr präsent auf dem Platz, haben das erste Tor geschossen. Dann wurde ein Ball auf der Linie gerettet. Damit haben wir verpasst, das zweite Tor zu machen. Mir war klar, dass sich Krieschow steigern wird. So kam es auch. Es war ein sehr intensives Spiel, läuferisch gestaltet. Wir wollten in der zweiten Halbzeit die Bälle besser vorbereiten, haben aber vergessen, die Bälle nach außen zu spielen, wie wir das immer machen. Das habe ich nicht so richtig verstanden. Damit haben wir uns unsere absolute Stärke genommen, haben die Bälle kurz gespielt und verloren. Bei den gefährlichen Angreifern Zurawsky, Hebler und Felgenträger mussten wir immer aufpassen. Ich hatte den Eindruck, dass wir nach der 60. Minute ziemlich platt waren, wie im Spiel gegen Ludwigsfelde. Geschuldet vielleicht der kurzen Vorbereitungszeit.“
VFC Plauen: Čap – Walther (gelbe Karte), Albert, Dartsch, Albustin – Andreopoulos, Grandner – Nýber (55. Nahr), Limmer (62. T. Fischer), Böttcher (73. Sovago) – Bach
Tore: 1:0 Bach (6.), 1:1 Hebler (15.)
Zuschauer: 549
Schiedsrichter: Johannes Drößler (Gotha)
Text und Foto: Ilong Göll