VFC Plauen nach schwerer Geburt beim SV Wesenitztal eine Runde weiter
Der VFC Plauen hat mit einem 3:2-Sieg über den Tabellenführer der Landesklasse Ost, den SV Wesenitztal, die nächste Runde im Landespokal erreicht. Aber es war ein schwer erkämpfter Sieg. Die Spitzenstädter mussten dafür über 120 Minuten gehen, weil sie ihre Überlegenheit erneut nicht entsprechend in Tore umzumünzen vermochten. Durch einen individuellen Fehler kamen sie früh in Rückstand, mussten immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen und gewannen am Ende hochverdient mit 3:2.
Der VFC Plauen begann mit Schwung, hatte etwas aus der Vorwoche gutzumachen. Und dann schlich sich wieder eine Unachtsamkeit ins Spiel des VFC Plauen, ein Missverständnis im Abwehrverhalten zwischen Verteidiger und Torhüter. Martin Schiefner nutzte diesen Abstimmungsfehler, überlupfte den VFC-Keeper und brachte seine Elf mit 1:0 in Führung (10.). Zweimal Pressschlag von Charly Spranger und Christopher Bibaku, ein Distanzschuss von Kyriakos Andreopoulos, den SV Torhüter aus der Gefahrenzone faustete, ein zu schwacher Schuss von Lucas Will waren bis zur 38. Minute die Highlights auf Plauener Seite. Danach gab es doch noch Hoffnung auf einen Torerfolg. Zunächst erwischte Will eine Spranger-Eingabe nicht richtig. Der Ball landete neben dem Pfosten. Nach feinem Anspiel von Bibaku vergab Charlie Spranger in der 43. Minute freistehend vor dem SV-Keeper einen Riesen. Lange Gesichter bei den Gästen, die sich eigentlich den Frust von der Seele spielen wollten.
Im zweiten Spielabschnitt spielten nur noch die Gäste aus Plauen. Die Heimelf verdichtete ihre Abwehr mit Erfolg. Waren die Gelb-Schwarzen dann doch einmal erfolgreich durchgestartet, erkannte der Unparteiische ein Tor von Bibaku wegen Abseits nicht an. Tim Limmer musste in der Innenverteidigung ran, da beide Innenverteidiger (Träger/Fischer) nach wie vor verletzt sind. Er und Lucas Albert erhöhten den Druck nach vorn. Nach Eckstoß von Limmer war es Lucas Albert, der das Ergebnis mit viel Energie per Kopf ausglich (59.). Danach versuchten sich Spranger und Morosow an der Resultatsverbesserung – ohne Erfolg. Anders auf der anderen Seite. Mit einem Freistoßtor wie schon im vergangenen Spiel gegen Freital überraschte Maik Kühn Plauens Keeper und erzielte zum zweiten Mal eine Führung gegen den Oberligisten – es stand 2:1 für die Heimelf. Plauen lag wieder zurück. Die Gästeelf musste erneut anrennen. Mit einem Last Minute Tor in der 90. Minute erzielte Will das Tor für die Verlängerung. Erleichterung.
Die Verlängerung lief. Moritz Kretzer aus der Distanz verzog, Morosow setzte den Ball knapp am Pfosten vorbei. Als Will im Strafraum unnötig gefoult wurde, zeigte der Referee auf den Punkt. Andreopoulos verwandelte sicher. „Wir hatten großen Druck auf Grund der Vorwoche. Egal gegen welche Klasse wir spielen, wir nehmen den Gegner ernst. Wir haben am Ende Lösungen gefunden. Wir hatten nicht nur die Heimelf als Gegner, mussten auch noch gegen den Schiedsrichter ankämpfen. Wir sind froh, dass wir den Sieg für Plauen eingefahren haben“, so Andreopoulos erleichtert nach Spielschluss. Doch auch die Heimelf wachte noch einmal auf. Rudolph und Schiefner vergaben aber zum Glück für Plauen ihre Möglichkeiten und Plauen ist damit eine Runde weiter.
Fazit zum Spiel: Der VFC Plauen tat sich erneut schwer gegen eine Mannschafte, die hinten kompakt steht und ihre Bälle einfach lang nach vorn spielt, um die Bälle im Anschluss zu erlaufen. Auch solche Gegner will der VFC bespielen und nutzt sich dabei ab. Manchmal sind es die einfachen Mittel, die zum Erfolg führen, wie sich immer wieder zeigt. Es war ein nervenzermürbendes Spiel, das man so nicht gleich wieder erleben möchte. Trotzdem Glückwunsch zum Weiterkommen.
VFC-Trainer Robert Fischer nach Abpfiff: „In dem Spiel bin ich ganz schön gealtert. Durch einen individuellen Fehler sind wir in Rückstand geraten. Dem sind wir hinterhergelaufen. Zwei klare Elfmeter wurden uns versagt und ein Tor wurde uns nicht gegeben. Am Ende zählt aber, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Die haben wir erreicht.“
VFC Plauen: Kuhl – Grandner, Albert, Limmer (gelbe Karte), Heinrich (77. Walther) – Andreopoulos, Kretzer – Morosow (gelbe Karte), Will, Spranger (106. Hujdurovic) – Bibaku (83. Nýber).
Tore: 1:0 Schiefner(10.), 1:1 Albert (59.), 2:1 Kühn (76.). 2:2 Will (90+1.), 2:3 Andreopoulos (114. Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Stefan Gärtner
Zuschauer: 160
Text und Fotos: Ilong Göll