VFC Plauen rettet nach spätem Tor noch das Remis
Der VFC Plauen konnte nicht ganz an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Schuld daran war auch, dass die Spitzenstädter 40 Minuten in Unterzahl spielen mussten. In dieser Zeit erzielte die Heimelf zwei Tore, zunächst zum Ausgleich und schließlich zur Führung. Dabei hatten die Gelb-Schwarzen kurz vor dem Pausenpfiff eine 2:0-Führung vor der Brust. Alexander Morosow schwächte seine Elf durch eine völlig unnötige gelb-rote Karte. So wurde es ein Kampfspiel für die Gäste, ein Spiel, in dem die VFCer zumindest noch ein Unentschieden mit nach Hause retteten.
Die erste Halbzeit verlief wie zuletzt gewohnt: zielstrebig, schnell nach vorn und aufmerksam im Abwehrzentrum. Die Gäste spielten sofort auf Tor und das sollte sich dann auch zeitig bezahlt machen. Bereits in Minute drei brachte Lucas Will mit platziertem Flachschuss den VFC Plauen in Führung. Die Plauener bestimmten das Spiel klar, forderten den Keeper der Nordhäuser mehrfach, ohne ihn in wirklich in Gefahr zu bringen. Alles, was aufs Plauener Tor kam, war ebenso Beute von VFC-Torhüter Fritz Böttcher. In der 23. Minute unterstrich Christopher Bibaku mit seinem Tor zum 0:2 die Überlegenheit der Plauener. Der VFC hatte den Gegner in Griff und kassierte dennoch ein Gegentor. Ein Missverständnis zwischen Louis Glaser und dem Keeper des VFC Plauen nutzte Robert Knopp zum 1:2-Anschlusstor. Drei Minuten später ging es in die Pause. Was danach geschah, ist unerklärlich.
Das Spiel begann. Der VFC Plauen wollte weiter auf Sieg spielen. Einen Nackenschlag versetzte dabei Morosow seinem Team. In der 50. Minute musste er mit Gelb-Rot. vom Platz. Er hatte zuvor schon den gelben Karton gesehen. Dann foulte er völlig überflüssig an der Mittellinie und holte sich die Ampelkarte ab. Von da an war der VFC Plauen nur noch damit beschäftigt, sein Tor reinzuhalten. Dass das schief gehen musste, offenbarte der Spielverlauf. 20 Minuten Power Richtung VFC-Tor. Der Erfolg stellte sich schließlich ein. In der 79. Minute glich Nick Poser mit einem Sonntagsschuss aus. 2:2. Für den VFC Plauen wurde es in der Folge immer enger und tatsächlich kippte Nordhausen das Spiel. Nur vier Minuten später hieß es durch ein Tor von Knopp, sein zweites, 3:2. Die Köpfe bei den Gäste waren unten. Dennoch, die Plauener rappelten sich noch einmal auf. Eine Eingabe von links beförderte Moritz Kretzer zum 3:3-Endstand in die Maschen. Tim Limmer war nach dem Spiel bedient. „Die Tore waren unnötig. Das erste Tor war möglicherweise aus abseits erzielt. Gegen so eine Mannschaft musst du als Sieger vom Platz gehen. Wir haben uns wahrscheinlich selber im Kopf alles kaputt gemacht. Wir hatten schon wieder andere Spiele im Kopf gehabt, was eigentlich nicht geht. Wir müssen Prioritäten auf die Liga setzen und von Woche zu Woche denken.“
Fazit zum Spiel: Ein Spiel mit 40 Minuten in Unterzahl spielen zu müssen, ist eine Höchststrafe in der Oberliga. Diese Erfahrung musste der VFC Plauen in Nordhausen machen. Was dem VFC Plauen hoch anzurechnen ist, dass er in der Schlussphase noch ein Remis rettete. Apropos: Charlie Spranger hätte mit etwas Glück sogar noch das Siegtor in der Nachspielzeit erzielen können.
VFC-Trainer Robert Fischer nach Abpfiff: „In der ersten Halbzeit waren wir völlig überlegen und gehen mit 2:0 in Führung. Dann kassieren wir das 1:2, was aus dem Nichts heraus entstand. Es ist unverständlich aus dieser Situation ein Gegentor zu bekommen. 40 Minuten in Unterzahl zu spielen war schwer, so lange verteidigen zu müssen. Wir gehen mit 3:2 in Rückstand, machen in Unterzahl noch das 3:3. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
VFC Plauen: Böttcher – Walther, Limmer, Heinrich, Morosow (50. gelb-rote Karte) – Nýber (85. Spranger), Andreopoulos (46. Grandner), Kretzer (85.Hujdurovic), Glaser – Bibaku (53. Sovago), Will.
Tore: 0:1 Will (3.), 0:2 Bibaku (23.), 1:2 Knopp (42.), 2:2 Poser (79.), 3:2 Knopp (83.), 3:3 (84.)
Zuschauer: 320
Schiedsrichter: Franz Unger
Text und Fotos: Ilong Göll