Dreifacher Will eröffnet Torfestival des VFC Plauen in Dachwig
Beim VFC Plauen scheint endlich der Knoten geplatzt zu sein. Hochverdient holte er mit einem klaren 5:0-Sieg die drei Punkte auf sein Punktekonto. Hochverdient nicht nur, weil ihm fünf schöne Tore gelangen, sondern auch deshalb, weil er in dem Spiel über 90 Minuten kein Tor zuließ. Mit einem souveränen Auftritt gab er der Heimelf kaum Gelegenheiten für einen Torerfolg. Hinten stabil und vorn sehr gefährlich, so machte der VFC Plauen Spaß.
Die Gelb-Schwarzen spielten von Minute eins auf Erfolg, ohne die Absicherung nach hinten zu vernachlässigen. Schon in der dritten Minute näherten sich die Spitzenstädter dem ersten Torerfolg an. Doch Philipp Sovago setzte den Ball aus 18 Metern über den Kasten. Zwei Minuten später tankte sich Nýber links durch, servierte für Sovago, doch auch dieser Versuch misslang, der Ball wurde geblockt. Danach war Moritz Kretzer an der Reihe. Drei Versuche und kein Tor wollte herausspringen. Dreimal dribbelte er sich erfolgreich durch, am letzten Gegenspieler blieb er hängen. Das Runde wollte einfach nicht in das Eckige. Daran konnte auch eine Eingabe von Lucas Will, die Torhüter Weinrich aus der Gefahrenzone faustete, und weiteres Anlaufen von Sovago und Nýber, deren Bälle immer wieder geblockt wurden oder am Außennetz landeten, nichts ändern. So blieb es bis zum Pausentee wenigstens bei der Null im eigenen Tor, denn Mitte der ersten Halbzeit gab es trotz der Überlegenheit der Gäste zwei gute Möglichkeiten für die Heimelf. Einen platzierten Schuss klärte VFC-Torhüter Böttcher auf Kosten eines Eckstoßes und die zweite setzte Emilio Heß nur knapp neben den Kasten. Eine Halbzeit mit einigen Höhepunkten endete schließlich 0:0.
War die torlose erste Halbzeit äußerst schmeichelhaft für die Platzherren, so erlebten die 235 Zuschauer ein wahres Feuerwerk, nicht von der Heimelf, sondern von den Plauenern. Nach einer Eingabe von Daniel Heinrich schlug Lucas Will zum ersten Mal zu und brachte seine Farben per Kopf in Führung. Mit dem 0:1 im Rücken war der Bann gebrochen. Nur zehn Minuten später startete Will in die nächste Eingabe und markierte das 0:2. Er war noch immer nicht satt. Bei seinem dritten Tor umkurvte er den FC-Keeper und stellte in der 65. Minute mit einem lupenreinen Hattrick die Weichen endgültig auf drei Punkte. Weil die Plauener nach der sicheren Führung weiter nach vorn spielten, fielen noch weitere sehenswerte Tore. Alexander Morosow, der das vierte Tor auch selbst hätte schießen können, zog nach innen, zielte Richtung Tor. Patrick Grandner und Will drückten den Ball gemeinsam über die Linie. Das Tor gehörte Grandner. Morosow sah es sportlich, hätte den Ball aber gern selbst über die Linie gebracht: „Ich hätte das Tor auch gern gemacht. Der Ball kullerte schon fast über die Linie. Peet und Lucas gaben den Ball noch den Rest über die Linie. Wichtig ist aber, dass wir heute unsere Chancen genutzt haben, die wir in den anderen Spielen liegen gelassen haben. Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt.“ Das „I-Tüpfelchen“ im Spiel setzte schließlich Charlie Spranger. Mit einem gelupften Kopfball über den Torhüter schraubte er das Ergebnis auf 0:5. Ein Sieg, der wieder Hoffnung macht.
VFC-Trainer Robert Fischer zeigte sich erleichtert: „Wir freuen uns natürlich über den Sieg, ein schönes Gefühl. Schon in der ersten Halbzeit haben wir viel vorbereitet, aber der Gegner hat gut verteidigt. Mit dem frühen Tor in der zweiten Halbzeit von Lucas Will wurden wir noch einmal selbstbewusster, haben noch einmal nachgelegt. Was uns zuletzt gefehlt hat, das haben wir letzte Woche aufgearbeitet. Charlie Spranger habe ich zum Beispiel gesagt, was er beim seinem Kopfballspiel verbessern kann, und heute hat er es umgesetzt. Ich freue mich für ihn. Trotzdem ist uns klar, dass wir uns jeden Sieg hart erarbeiten müssen.“
Fazit zum Spiel: Es war ein überzeugender Auftritt der Mannschaft und es hat Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein und die Freude in den Gesichtern der Spieler zu sehen. Die Fans hätten nichts dagegen solche Augenblicke wieder öfter zu erleben. Der VFC Plauen kann es mit den folgenden Auftritten richten. Wir drücken die Daumen. Einen Wermutstropfen mussten die Spitzenstädter trotzdem schlucken: Lucas Albert musste verletzungsbedingt den Platz vorzeitig verlassen. Die Diagnose steht noch aus. Wir wünschen ihm schnellst mögliche Genesung.
VFC Plauen: Böttcher – Walther, Albert (70. Spranger), Fischer, Heinrich (gelbe Karte) – Andreopoulos – Sovago (gelbe Karte, 60. Morosow), Kretzer (79. Hujdurovic), Limmer, Nýber (70. Grandner) – Will.
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Will (46./57./65.), 0:4 Grandner (76.), 0:5 Spranger (77.)
Schiedsrichter: Albert Lehmann
Zuschauer: 235
Text und Fotos: Ilong Göll