Der VFC Plauen erringt im tiefen Schnee gegen den VfB Krieschow ein Unentschieden. Zuvor fanden sich viele Fans auf dem Platz zum Schneeschippen ein, um das Spiel überhaupt möglich zu machen. Beide Teams kamen mit den Platzverhältnissen ordentlich zurecht. Auch wenn man auf Schnee bedeckter Piste keinen Zauberfußball erwarten konnte, bekamen die Zuschauer ein spannendes Spiel zu sehen – mit einem Chancenplus für den VFC und mehr Effektivität für Krieschow.
Das Spiel begann durchaus verheißungsvoll. Christopher Bibaku, Tim Limmer und Alexander Morosow machten sofort Druck auf das gegnerische Tor. Ondřej Nýber jagte den Ball aus 18 Metern über das Gebälk. Glück hatten die Gäste, als ein Ball von Tom Fischer aus 60 Metern nur am Pfosten landete (2./3./6). Doch nur drei Minuten später gab es auch die erste Möglichkeit für Krieschow. Filip Hašek platzierte seinen Ball aussichtsreich neben das Tor. Bibaku legte wenig später den Ball zurück auf Kyriakos Andreopoulos. Der Ball aus 16 Metern war kein Problem für Fritz Pflug im Tor der Gäste. Auch Bibakus Kopfball nach Morosow-Eingabe war zu ungenau. Auf der anderen Seite verzog Hašek zum Glück für Plauen seine zweite Möglichkeit (31.). Die nächste Chance führte schließlich nach Eckstoß von Zurawsky zum Erfolg für das Gästeteam. Martin Dahm nutzte diese zur Führung für den VfB (34.). Nur eine Minute später vergab Morosow einen Riesen. Sieben Meter vor dem Tor setzte er den Ball neben das Gehäuse. Morosow kämpfte um Wiedergutmachung. Sein Kopfball wurde Beute des Gästekeepers und bei einer weiteren guten Möglichkeit versprang ihm der Ball im Strafraum. Zuvor trat Zurawsky einen weiteren gefährlichen Eckstoß, der letzten Endes nichts Zählbares für Krieschow brachte. Chancen für den VFC Plauen gab es in Halbzeit eins durchaus schon einige, die sich in Halbzeit zwei fortsetzten sollten.
Der VFC wollte das Spiel drehen. In der 54. Minute sah es dann auch so aus, als ob das der Heimelf gelänge. Nach Eckstoß von Walther gelangte der Ball über Bibaku zu Tom Fischer und er brachte den VFC Plauen durch seinen Treffer wieder heran. Doch das Remis hielt gerade einmal sechs Minuten. Krieschow wuchtete die Bälle immer wieder nach vorn, wo sie im Schnee stecken blieben oder eben auch das eine und andere Mal ihre Stürmer erreichte, um Konter zu fahren. Eben eine solche Möglichkeit nutzten die Gäste erneut zur Führung. Schlecht von Plauen verteidigt, lochte Filip Hašek zum 1:2 ein. Wieder hieß es auf schwerem Geläuf dem Rückstand hinterherzulaufen. Plauen erhöhte den Druck im gegnerischen Strafraum. Im dritten Anlauf wuchtete Tim Limmer den Ball zum 2:2 in die Maschen. Walther schickte umgehend einen Distanzschuss Richtung Gästetor hinterher. Der Keeper hielt. Fast wäre den Gästen eine erneute Führung gelungen. Zum Glück vergab Paul Pahlow seine gute Möglichkeit. Auf der anderen Seite setzte Lucas Will den eingewechselten Charly Spranger zweimal verheißungsvoll in Szene. Beide Möglichkeiten ließ der Youngster aus, um Plauen doch noch die erhofften drei Punkte zu verschaffen. So blieb es am Ende beim Punktgewinn für beide Mannschaften.
VfB Krieschow-Trainer Toni Lemke zum Spiel: „Von Fußballspiel konnte man heute nicht sprechen. Es war Fußballarbeit. Ich verstehe nicht, dass der VFC Plauen, der eine so gute Mannschaft hat, eine spielerisch und athletisch gute Mannschaft hat, der einen riesengroßen Platz hat, unter diesen Bedingungen Fußball spielen wollte. Mehr als zwei, drei Ballkontakte waren nicht möglich, Kopfball, Foulspiel, Tackling, hoher, langer Ball. Mit Fußballspielen hat das nichts zu tun.“
VFC-Trainer Robert Fischer: „Wir wollten trotzdem spielen, weil wir in einem ganz gutem Flow aus den vergangenen Spielen waren. Dass es heute schwer wird, wussten wir. Dass nicht der schönste Fußball gespielt wird, das wusste auch jeder Zuschauer. Ich denke, dass wir trotzdem ganz gut ins Spiel gekommen sind, haben verpasst eine der zwei, drei Chancen zu nutzen, gehen dann in Rückstand, weil wir beim Standard gepennt haben. Kommen dann zurück, machen den Ausgleich, laufen dann wieder in einen Konter hinein, den wir nicht gut verteidigt haben, laufen wieder einem Rückstand hinterher, den wir wieder ausgleichen können. Dann haben wir Glück, dass wir nicht das dritte Tor von Krieschow kriegen. Ärgerlich, hintenherum hatten wir noch zwei, drei gute Chancen, die wir nicht nutzen konnten. Letztendlich geht der Punkt für beide Mannschaften in Ordnung.“
VFC Plauen: Böttcher – Walther, Albert, Fischer, Heinrich – Grandner (66. Kretzer), Andreopoulos – Morosow (66.Spranger), Limmer, Nýber (46. Will) – Bibaku (89. Hujdurovic),
Tore: 0:1 Dahm (34.), 1:1 Fischer (54.), 1:2 Hašek (60.), 2:2 Limmer (75.)
Zuschauer: 318
Text und Fotos: Ilong Göll