VFC Plauen vergeigt Führung – zwei Spiele in drei Tagen zu viel für den VFC Plauen?
Der VFC Plauen musste sich in Westerhausen mit einem 2:2-Unentschieden zufrieden geben. Wieder patzte der Favorit in einem Spiel, das er eigentlich nicht aus der Hand geben darf. So fühlt sich das Remis wie eine Niederlage an. In einem Spiel mit vielen Fouls fanden die Spitzenstädter nie zu ihrem Rhythmus und ließen in der Nähe des eigenen Strafraums zu viel zu, wofür sich die Heimelf mit zwei Treffern bedankte.
Dabei begann das Spiel vielversprechend. Nach zwei Minuten lag der VFC Plauen in Führung. Einen Eckstoß von Moritz Kretzer verwandelte Lucas Albert zur Führung für den VFC Plauen. Erst in der 12. Minute meldete sich der VFC Plauen wieder ins Spiel zurück. Aber der Distanzschuss von Kyriakos Andreopoulos ging klar am Tor vorbei. Dass die Gäste schwächelten, entging der Heimelf nicht. Zweimal zeigte sich die Abwehr indisponiert, zweimal schlug es im VFC-Tor ein. Nick Schmidt nutzte das unkonzentrierte Abwehrverhalten der Mannschaft gnadenlos zum Ausgleich aus. Es sollte noch schlimmer kommen für die Gästeelf. Nur zwei Minuten später ließ erneut Schmidt bei einem Konter die VFC-Abwehr alt aussehen, lief auf und davon und auch VFC-Torhüter Kuhl, der diesmal seine Chance bekam, machte beim Ausgleichstor nicht die beste Figur. So war nicht nur die schöne Führung dahin, sondern die Plauener lagen hinten. Für die Heimelf war in dieser Spielphase sogar noch mehr drin. Erik Brahmann verzog seine Möglichkeit, Denis Neumann setzte seinen Kopfball nach Freistoß über das Gebälk, danach rettete Kuhl zweimal und verhinderte die mögliche 3:1-Führung. Schwimmfest in der Plauener Abwehr war angesagt. Doch der VFC Plauen sammelte sich und erzielte durch Nýber über eine schöne Ballstafette Limmer/Bibaku, die dann beim Tschechen landete, den Ausgleich zum 2:2.
Versöhnung durch Halbzeit zwei war diesmal nicht möglich. Da die Gelb-Schwarzen wenig gute Entscheidungen trafen, blieben ihre Angriffsbemühungen immer wieder in den Beinen der Heimelf hängen. Nur zweimal kam der Ball Richtung Klötzer-Tor. Nýber setzt seinen Ball aus 14 Metern über das Tor und Sprangers Kopfball war keine Herausforderung für den Westhausener Keeper. Ansonsten gab es wenig Aufregendes im Spiel, außer die, warum den Plauenern kein vernünftiger Spielzug bis in die Gefahrenzone gelang. So blieb es beim enttäuschenden 2:2.
VFC-Trainer Robert Fischer zum Spiel: „Eigentlich sind wir gut ins Spiel gekommen. Unbewusst hat sich bei der Mannschaft möglicher Weise ein Selbstläufergefühl eingeschlichen. Das hat der Gegner bestraft. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr geschafft, das Spiel für uns zu entscheiden.“
Fazit zum Spiel: Totenstille im VFC-Team nach Abpfiff. Die Mannschaft weiß, was sie verbockt hat. Doch Fragen bleiben offen. Spieler, die zuletzt nicht gut aussahen, haben überzeugt, andere Leistungsträger zeigten Schwächen. Der letzte Pass kommt nicht an oder es werden fragwürdige Entscheidungen getroffen. Oder lag es an den zwei Spielen in drei Tagen, die Kopf und Beine blockierten? Drei Stunden Fahrzeit kommen hinzu. Dennoch kann der Wille der Mannschaft nicht abgesprochen werden. Aber der alleine reicht eben nicht, auch nicht gegen einen vermeintlichen Absteiger.
VFC Plauen: Kuhl – Morosow (89. Fischer), Albert, Pieles, Heinrich – Limmer, Andreopoulos (66.Refai), Kretzer – Nýber (66. Spranger), Will, Bibaku (78. Sovago).
Tore: 1:0 Albert (2.), 1:1/2:1 Nick Schmidt (14./16.), 2:2 Nýber (42.)
Zuschauer: 245
Schiedsrichter: Benjamin Strebinger
Text und Fotos: Ilong Göll