Spielbericht: FSV Motor Marienberg – VFC Plauen 1:0 (1:0)

VFC Plauen patzt zum Auftakt beim Oberliga-Neuling

Der VFC Plauen enttäuschte bei seinem ersten Auftritt beim Oberliga-Neuling FSV Motor Marienberg und verlor das Spiel mit 1:0. Praktisch in der Nachspielzeit des ersten Spielabschnittes ließen sich die Plauener das 1:0 durch Schlafmützigkeit einschenken. André Luge führte einen Freistoß schnell aus und sein unscharf geschossener Ball trudelte ins lange Eck. Damit war der Endstand schon hergestellt.

Dabei begannen die Gelb-Schwarzen stark, schnürten die Heimelf eine viertel Stunde ein und es schien nur eine Frage der Zeit, wann das Tor für den VFC Plauen fallen wird. Das aber fiel nicht. So spielte die Heimelf immer mutiger und Gleichwertigkeit war hergestellt. Nach 64 Sekunden zielte zwar die Gästeelf erstmals aufs Marienberger Tor, doch Keeper Sandro Breitfeld parierte den Ball. Danach versprang Luis Werrmann im Strafraum eine Eingabe von Daniel Heinrich (4.). Auch ein Durcheinander in der Abwehrzone von Motor nach Plauener Eckstoß konnten die Gäste nicht für sich nutzen (5.). Nach Ballverlust von Tommy Barth besaß der Gastgeber durch Max Flade die erste Halbchance (14.). Die Marienberger spürten, dass da etwas geht. So konnte sich Jakob Pieles das erste Mal auszeichnen. Bei Luges Torschussversuch parierte er stark (29). Nur vier Minute später hielt er mit einer Glanzparade seiner Elf die Null. Auf der anderen Seite konnte Johann Martynets seine Möglichkeit nicht nutzen. Nach einem gewonnen Laufduell setzte er den Ball einen Meter über das Gebälk. Anders machte es die Heimelf. In der Nachspielzeit nutzte Luge seine Möglichkeit mit starker Unterstützung der Plauener. Der Ball schien zu dem nicht unhaltbar, aber so ein Lapsus kann auch Pieles einmal unterlaufen, der genauso überrascht schien wie seine Mitspieler, dass der Ball hinten den Weg ins Tor fand (46.).

Der FSV Motor Marienberg hatte Lunte gerochen, dass ihr Ziel, den ersten Sieg in der Oberliga einzufahren, aufgehen könnte. Sie spielten auf den zweiten Treffer. So hatten die Plauener Glück, als ein Ball quer durch den Strafraum rauschte, ein Abnehmer zu spät in den Ball rutschte. Plauen bemühte sich, aber es war eben nur ein Bemühen. Zu viel verlorene Zweikämpfe, viele falsche Entscheidungen, zu ungenaue Pässe und auch nicht genug Schussglück ließen kein besseres Ergebnis zu. In der Schlussphase kämpfte sich der VFC noch einmal ran. Tim Kießlings Schuss wurde Beute von Breitfeld, Martynets versprang der Ball nach Lauf über die rechte Außenbahn. Danach folgt ein gut getretener Freistoß von ihm, den der Keeper entschärfte, bei seinen letzten beiden Möglichkeiten traf er falsche Entscheidungen. Kießling wummerte kurz vor Schluss freistehend den Ball über das Gebälk. So  hatte das Ergebnis der ersten Halbzeit bis zur 93. Minute Bestand.

VFC Trainer Karsten Oswalds Statement zum Auftritt seiner Jungs zum Saisonstart: „Wir wollten zum Auftakt nicht verlieren. Ein Stück weit hat uns die Emotionalität heute gefehlt. Der Aufsteiger hat Euphorie. Das wussten wir. Einmal haben wir in der ersten Halbzeit gepennt, beim Gegentor und unsere wenigen Chancen, die wir hatten, nicht final nicht sauber zu Ende gespielt. Es ist das erste Spiel und das haben wir verloren. Natürlich haben wir uns das alles anders vorgestellt. Aber wir haben eine junge Mannschaft, wir sind zwar der VFC Plauen, aber wir sind nicht der Krösus. Das muss aus vielen Köpfen raus. Wenn du vier Wochen trainierst und hast elf neue Leute, darunter viele junge, ist doch klar, dass die Fehler machen. In den kommenden Spielen ist Tommy Kind als zentraler Stürmer mit dabei, Patrick Grandner kommt wieder zurück. Den Qualitätsverlust, den man verkraften muss, macht es schwierig. Aber wir werden die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen, zu Hause gegen Halle Gas geben, um den ersten Dreier einzufahren.“

Fazit zum Spiel: Mit der Niederlage geht die Welt nicht unter. Aber es war nicht zu übersehen, dass die Mannschaft Spieler braucht, die auch Tore erzielen. Der Wille im Spiel war erkennbar, aber es war auch erkennbar, dass sich die Spieler noch finden müssen, um die vielen angesprochenen Fehler zu minimieren. Die Vorbereitungszeit war sehr kurz und nun ist Eile geboten, richtig in die Gänge zu kommen. Dazu zählt auch, dass die Verletzten bald wieder zurückkommen und der VFC Plauen nicht  gerade einmal nur vier Spieler auf der Auswechselbank sitzen hat.

VFC Plauen: Pieles – Sponer, Barth, Fischer, Heinrich – Kießling, Limmer (gelbe Karte), Träger (gelbe Karte, 65. Andreopoulos) – Martynets, Werrmann (59. Winter), Morosow.
Tore: 1:0 Luge (45.+1)
Zuschauer: 698
Schiedsrichter: Oskar Lämpel

Text und Fotos: Ilong Göll