Spielbericht: VFC Plauen – VfL Halle 96 3:0 (2:0)

Trotz des klaren Sieges noch viel Luft nach oben

Der VFC Plauen zeigte ein ganz anderes Gesicht als eine Woche zuvor in Marienberg und siegte hoch verdient mit 3:0. Alle Neuverpflichtungen stachen. Max Winter und Tommy Kind stellten mit dem 2:0 die Halbzeitführung her und Johann Martynets besorgte mit dem 3:0 den Endstand.

Die Kicker vom VFC Plauen begannen wuchtig mit viel Zug zum Tor. Bis zur sechsten Minute kam die Heimelf bereits viermal gefährlich vor das Gästetor. Die Gäste standen zunächst gut und mussten sich bei ihrem Torhüter Valentin Jogodzik bedanken, dass sie nicht frühzeitig in Rückstand gerieten. Johann Martynets, Tom Fischer, Tommy Kind und wieder Johann Martynets konnten ihre guten Möglichkeiten noch nicht nutzen, blieben in der Abwehr hängen oder bei Halles Keeper war spätestens Endstation. Unverständlich danach das „Schwimmfest“ in der Plauener Abwehrzone, bei dem auch einmal ein Tor der Gäste hätte herausspringen können. Doch die Plauener „schwammen sich frei“, konterten und erzielten das Führungstor: Martynets marschierte über rechts, legte den Ball nach innen. Der mitgelaufene Winter kam gerade noch an das Leder und zirkelte den Ball mit Flachschuss Richtung linken Pfosten. Das funktionierte und damit lag die Heimelf in Führung (20.). Bis zur 28. Minute dauerte es dann, bis die Gastgeber wieder richtig Dampf abließen. Powerplay vor dem Gästetor. Es waren die Momente des starken Jagodziks, der Martynets‘ starken Schuss parierte, Kinds Schuss aus der Drehung abwehrte und auch den Distanzschuss von Winter hielt. Tommy Kind und Daniel Heinrich besaßen in der Folge noch Halbchancen ohne Wert. Dann war es wieder Martynets, der zentral stehend abzog. Den Gewaltschuss musste Halles Torwart prallen lassen. Das war Kinds Augenblick zu glänzen. Er stand dort, wo ein Mittelstürmer stehen muss und staubte ab. Danach ertönte der Halbzeitpfiff und mit diesem Ergebnisstand ging es in die Pause.

Mit einer Glanzparade meldete sich VFC-Torhüter Jakob Pieles ins Spiel, einfach nur stark seine Reaktion, auch wenn eine Abseitssituation vorlag und der mögliche Treffer keine Anerkennung gefunden hätte. Einen Torschussversuch von Martin Ludwig entschärfte er erst im Nachfassen. Aber die Null hielt. In der 56. Minute machte Martynets Nägel mit Köpfen. Aus 30 Metern schickte er ein „Pfund“ Richtung Gästetor. Der Keeper konnte nur noch dem Ball hinterher schauen beim 3:0 der Heimelf. Die VFC-Kicker machten weiter Druck. Eric Träger hatte Pech mit seinem Kopfball und Tim Limmers Distanzschuss wurde Beute von Jagodzik. Auf der anderen Seite klärte Fischer noch einmal erfolgreich gegen Wagner.

Oliver Dix, der VFC-Cheftrainer Karsten Oswald urlaubsbedingt zum Spiel vertreten hat: „Es ist ein rundum verdienter Sieg. Auf Grund der letzten Woche waren wir schon im Zugzwang. Unsere Heimspiele sind uns sehr, sehr wichtig. So haben wir uns auf das Spiel eingestimmt und wussten, dass einiges zu verbessern war. Alles in allem haben wir das heute schon viel, viel besser gemacht als in der letzten Woche. Aber es ist trotzdem noch viel Luft nach oben. Wir müssen uns alles Woche für Woche erarbeiten. Wir hatten heute fünf Neuzugänge in der Startelf.Wir haben uns extrem verjüngt. Das wird immer Höhen und Tiefen haben. Davon ist auszugehen. Deshalb bitte ich um Geduld. Wir wissen, welches Potenzial in den Jungs steckt, aber sie müssen es Woche für Woche abrufen.“

Fazit zum Spiel: Es war ein ansehnliches Spiel mit vielen guten Szenen. Dass noch nicht alles so funktioniert, ist verständlich. Aber die Jungs sind talentiert. Wenn sie hart am Ball bleiben, kann sich etwas entwickeln. Ja, liebe Fußballfreunde, ihr müsst schon ein wenig Geduld aufbringen. Neuanfang bedeutet nun einmal Geduld mitbringen, auch wenn man sich nicht jedes Jahr einen Neuanfang wünscht, weil die Talente schnell ihrer Wege gehen. So ist es heute nun einmal. Genießen wir also die Zeit jetzt. Hoffen wir alle auf ein interessantes Fußballjahr mit hoffentlich vielen Erfolgen für den VFC Plauen.

VFC Plauen: Pieles – Sponer, Fischer, Träger, Heinrich (gelbe Karte) – Morosow (82. Glaser), Kießling (66. Andreopoulos), Winter (82. Barth), Limmer – Martynets (75. Müller), Kind (66. Werrmann).
Tore: 1:0 Winter (21.), 2:0 Kind (45.), 3:0 Martynets (57.)
Zuschauer: 451
Schiedsrichter: Christopher Jänike


Text und Fotos: Ilong Göll