Spielbericht: VfB Auerbach – VFC Plauen 1:3 (0:2)

VFC Plauen entscheidet Derby nach gutem Auftritt für sich

Der VFC Plauen hat das heiß ersehnte Derby gegen den VfB Auerbach am Ende klar und auch verdient für sich entschieden. Die Gäste erzielten zur richtigen Zeit die Tore und hätten das Spiel bereits im ersten Spielabschnitt für sich entscheiden können, um einige Zitterminuten im zweiten Spielabschnitt zu umgehen. Am Ende hat aus Plauener Sicht alles geklappt. Was der Anhang des VFC Plauen erhoffte, war nach 93 Spielminuten Realität: Die Oswald-Schützlinge holten sich die drei Punkte in der Drei-Türme-Stadt.

Die Heimelf begann mit viel Schwung und dem festen Willen, dem VFC Plauen im heimischen Umfeld alles abzuverlangen, um etwas Zählbares aus dem Derby mitzunehmen. Die ersten zehn Minuten gehörten dem VfB Auerbach. Er hatte auch die erste gute Möglichkeit. Nachdem es Pierre Maurice Scheunert gelang, hinter die Plauener Kette zu gelangen, spielte er einen Querpass. Der rauschte durch den Gästestrafraum, fand aber zum Glück für Plauen keinen Abnehmer im Zentrum. So langsam befreiten sich die Spitzenstädter vom Angriffsdruck der Platzherren und kreierten ihrerseits gefährliche Angriffe nach vorn. Zunächst konnte der VfB einen Torschussversuch von Tommy Kind noch parieren (10.). Im Gegenzug klärte Valentin Sponer in höchster Not. Der VFC baute immer mehr Druck auf. Johann Martynets marschierte über links, setzte sich schließlich durch, aber der Ball landete dann doch noch in den Beinen der Abwehr der Auerbacher. In der 17. Minute schlug es dann im Kasten von Maximilian Schlosser ein. Nach Eckstoß von Alexander Morosow nutzte Tim Kießling eine unübersichtliche Situation im Strafraum und netzte aus 16 Metern zur Plauener Führung ein. Der Bann war gebrochen. Neuzugang Max Winter legte nach Vorarbeit von Kind nach und besorgte aus 14 Metern das 0:2 (27.). Ein Schuss an den Innenpfosten, bei dem der Ball ins Feld zurücksprang, ersparte der Heimelf das 0:3 (35.) und der möglichen frühen Vorentscheidung. VfB-Torhüter Schlosser rettete zudem noch zweimal stark bei Torschussversuchen von Martynets. Auch Winter und Kind brachten das Runde nicht mehr ins Eckige. So blieb es beim bis dahin hochverdienten 0:2.

Ähnlich wie zu Beginn des Spiels legte sich die Heimelf mächtig ins Zeug, baute enormen Druck auf, dem die Plauener zunächst widerstanden. Zunächst blieb Morosows Ball in der Abwehr hängen, die Chance zum 0:3 damit dahin. Einen weit und hoch gespielten Ball nutzte der Gastgeber zum Anschlusstreffer durch Paul Kämpfer. Er nahm den Ball auf, setzte sich auf der rechten Seite erfolgreich durch und ließ Jakob Pieles mit seinem Schuss zum 1:2 ins lange Eck keine Abwehrchance (53.). Von nun an entwickelte sich ein zum Teil vogelwildes Spiel. Aleksandrs Guzlajevs und Ondrej Brejcha zogen an den Ketten, aber Plauens Torhüter und die Abwehr stand. In der 87. Minute dann endlich die Erlösung: Mit goldenem Händchen wechselte VFC-Trainer Karsten Oswald den 18-jährigen Luis Werrmann ein. Er nutzte einen feinen Ball von Morosow zum vielumjubelten 1:3. Damit stand das Ergebnis fest: Der VFC Plauen ist Derbysieger und bleibt die Nummer 1 im Vogtland.

Stimmen zum Spiel:

Mannschaftskapitän Daniel Heinrich: „Es geht eigentlich nur um die drei Punkte – wie jede Woche. Aber die Emotionen und der Spielverlauf, es war hitzig gewesen, dann das 3:1, wo so viel Erleichterung zu sehen war. Wir waren auch stehend K.O., weil Auerbach auch immer wieder angerannt ist. Der Sieg ist wertvoll für die Stadt, denke ich. Gerade auch, weil Auerbach in der Regionalliga gespielt hat und wir die drei zurückliegenden Spiele gewonnen haben.“

Vorstandsvorsitzender des VFC Plauen Thomas Fritzlar: „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Wir haben zusammengehalten, wir sind endlich das Team, das wir brauchen. Deshalb können die Spieler Momente, bei denen sie etwas unaufmerksam sind, kompensieren. Es ist ein tolles Wir-Gefühl und es wird Zeit, dass wir das auch nach außen zeigen.“

VFC-Trainer Karsten Oswald: „Wir haben etwas schläfrig die ersten zehn Minuten begonnen. Dann waren wir drin im Spiel, haben das Spiel klar beherrscht, machen das 1:0, 2:0. Wir hätten das dritte und vierte machen müssen. Dann ist der Gegner tot. Mit einem langen hohen Ball holen wir den  Gegner wieder rein ins Spiel. Wir haben kurz gewackelt, sind aber nicht hingefallen. Aber dann habe ich Sachen von meiner Mannschaft gesehen, die wir wollen: Aggressiv gegen den Ball. Das war dann zwingend da und der 3:1-Sieg verdient.“

Fazit: Der Sieg ist verdient. Das Derbyspiel machte den Plauener Anhang glücklich. Viele prominente Gäste aus Plauen ließen sich den Leckerbissen nicht entgehen, auch Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner nicht. Vorstandsvorsitzender des VFC, Thomas Fritzlar, freute sich und stellte vor dem Anpfiff klar: „Wenn wir heute gewinnen, musst du immer zu unseren Spielen kommen.“

VFC Plauen: Pieles – Sponer (gelbe Karte), Fischer, Träger (gelbe Karte), Heinrich – Morosow, Kießling (gelbe Karte, 45. Limmer), Barth, Winter (69. Andreopoulos) – Martynets (76. Boateng), Kind (76. Werrmann).
Tore: 0:1 Kießling (17.), 0:2 Winter (27.), 1:2 Kämpfer (53.), 1:3 Werrmann (87.)
Zuschauer: 1.696
Schiedsrichter: Alexander Roßmell

Text und Fotos: Ilong Göll