Eingewechselter Abraham Boateng rettet VFC Plauen drei Punkte
Der VFC Plauen gewann sein Heimspiel gegen den SC Freital knapp und sehr glücklich mit 1:0. Erst in der 76. Minute gelang Abraham Yeboah Boateng der Siegtreffer gegen die spielstarke Mannschaft aus dem Speckgürtel von Dresden. Dabei taten sich VFC-Kicker sehr schwer in ein Spiel zu finden, in welchem die Gäste über weite Strecken dem Spiel den Stempel aufdrückten. Erst der Siegtreffer löste den Knoten im Spiel der Gelb-Schwarzen. In dieser Phase lag sogar ein zweiter Treffer in der in Luft, was aber an diesem Tag wohl des Guten zu viel gewesen wäre.
Gleich mit einer Schocksekunde begann das Spiel. Mit einer verunglückten Rückgabe von Tim Limmer an seinen Keeper eröffnete der Plauener den Gästen die große Möglichkeit, frühzeitig in Führung zu gehen. Zum Glück zeigten sich die Freitaler zu abschlussschwach und ließen die 100-prozentige Chance liegen. Erst in der 20. Minute gelang der VFC-Elf der erste Schuss auf das Gästetor. Johann Martynets versuchte sich am Torerfolg aus 16 Metern. Freitals Schlussmann Matti Kamenz sicherte den Ball problemlos. Noch eine Halbchance nach Kopfball von Tommy Kind, dessen Ball auf Kosten eines Eckstoßes geklärt wurde, war so fast das Einzige, was sich der VFC Plauen an Offensivmöglichkeiten schuf. Ansonsten leisteten sich die Platzherren viele Fehlabspiele, überließen Freital die Hoheit auf dem Feld. In das Bild der Unsicherheiten passt die nächste Schrecksekunde. Beim Rückwärtslaufen blieb VFC-Torhüter Jakob Pieles hängen und stürzte, während dessen ein Ball Richtung Plauener Tor flog. Pieles stand blitzschnell auf und schnappte sich den Ball noch vor der Torlinie. Ein zweites Mal mussten die knapp 500 Zuschauer tief durchatmen. Die Verunsicherungen zeigten sich fast über die gesamte erste Spielhälfte, obwohl sich die Platzherren ab der 30. Minute etwas fingen, ohne jedoch zu überzeugen.
Den zweiten Spielabschnitt gestalteten die VFC-Kicker zumindest ausgeglichen. Doch erste Möglichkeit verbuchten erneut die Gäste. Sandro Schulze fand seinen Meister in VFC-Torhüter Pieles, der dem Freitaler den Ball am langen Pfosten wegschnappte. Der VFC-Trainer reagierte, wollte sich das Spiel wohl so nicht länger anschauen. Alexander Morosow und Abraham Yeboah wurden eingewechselt und Plauen kam endlich in Tritt. Gleich danach lag der Ball im Gästetor. Doch Tommy Kind stand beim Zuspiel von Martynets im Abseits. Aber die Richtung stimmte erst einmal. Tim Kießling aus der Distanz und Luis Werrmann per Kopf unternahmen weitere Versuche. Auch Pieles konnte sich noch einmal auszeichnen, als er einen temposcharfen Angriff über rechts entschärfte. In der 76. Minute dann endlich die Erlösung. Als der Gästekeeper beim Herausspielen des Balls die Schnelligkeit von Boateng unterschätzte, der die Kugel eroberte. Der Neuzugang erzielte gekonnt die Führung für seine Farben. Jetzt war der VFC Plauen plötzlich wieder präsent und Boateng besaß nach einem Konter sogar die Möglichkeit zum 2:0. Solch ein Ergebnis hätte allerdings das Spiel so nicht widergespiegelt. Deshalb war man im weiten Rund des Vogtlandstadions mit 1:0-Sieg durchaus zufrieden, mit dem Spiel allerdings nicht vollends. Der VFC Plauen hat noch viel Luft nach oben. Das weiß auch der Trainer.
VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich nach Spielschluss trotz des Punktezuwachses nicht ganz zufrieden: „Wenn man sieht, mit welcher Freude und Einsatz die Jungs trainieren und dann folgt eine solche Leistung wie heute, die enttäuschend ist. Aber letzten Endes sage ich: 1:0 gewonnen, ein dreckiges 1:0 muss man aber auch mal mitnehmen. Das Ergebnis ist zugleich auch ein Stück weit Qualität. Der Gegner würde gerne mit uns tauschen. Wir haben jetzt 13 Punkte nach sechs Spielen. Noch einmal: Wir haben viele neue junge Leute. Sie sind gut, sind aber noch nicht so weit. Ja – und Freital ist schließlich auch keine Laufkundschaft und so bin ich mit dem 1:0-Sieg am Ende zufrieden.“
Fazit zum Spiel: Der Auftritt des VFC Plauen gegen einen spielerisch starken Gegner war schwach, vor allem in der ersten Halbzeit. Die zweite war in Ordnung. Die Wechsel haben gefruchtet. Mit Morosow und Boateng wurde das Spiel wieder strukturierter, einfach gefährlicher. Beiden war es vor allem zu verdanken, dass auch die Mitspieler an ihrer Seite wieder besser ins Spiel kamen und sich endlich Chancen ergaben, auf die Zuschauer lange warten mussten. Am Ende sind die drei Punkte in Sack und Tüten und das war schließlich im Sonnabend-Spiel das Wichtigste. Es ist und bleibt eine Ergebnissportart, die eben keine Schönheitspreise verteilt.
VFC Plauen: Pieles – Fischer, Träger (46. Barth), Heinrich, Sponer – Kießling (76. Andreopoulos), Limmer – Werrmann, Winter (60. Boateng, gelbe Karte), Martynets (76. Müller) – Kind (60. Morosow).
Tore: 1:0 Boateng (76.)
Zuschauer: 476
Schiedsrichter: Jannis Körner
Text und Fotos: Ilong Göll