Spielbericht: VfB Germania Halberstadt – VFC Plauen 1:4 (1:1)

VFC Plauen zündet Turbo und fertigt Haberstadt mit 4:1

Die Gelb-Schwarzen aus Plauen brauchten und wollten den Sieg gegen den VfB Germania Halberstadt, um am Tabellennachbarn, der punktgleich auf Platz vier einen Platz besser dastand als der VFC Plauen, vorbeizuziehen. Mit einem Sieg, das wussten die Kicker aus der Spitzenstadt, könnten sie auf Platz zwei vorrücken. Der Druck auf die Mannen von Trainer Karsten Oswald war also gewaltig, dieser Konstellation gerecht zu werden. Die Oberligaresultate von den Sonnabendspielen haben Plauen in die komfortable Situation gebracht. Jetzt war der Augenblick gekommen, um diese zu nutzen. Mit Kampf, Leidenschaft und einem unbändigen Willen erledigten die VFC-Kicker ihre Aufgabe mit Bravour und entführten in Halberstadt nicht nur die drei Punkte, sondern überzeugten mit einer tadelsfreien Leistung beim 1:4 Auswärtsspiel. Der Lohn dafür Tabellenplatz zwei.

Der VFC Plauen ging sofort ein enormes Tempo und überraschte damit wohl die Heimelf. Johann Martynets mit seinen unwiderstehlichen Sprints über die Flügel verhalf Tim Kießling bereits in der dritten Minute zur ersten Tormöglichkeit für die Gästeelf. Sein Kopfball landete knapp neben dem Tor. Nach Winter-Eckstoß stand Tim Limmer hinten richtig, brachte aber keinen Druck auf den Ball. In der Anfangsphase „versemmelte“ Corvin Kosak eine von zwei guten Möglichkeiten für die Heimelf. Ansonsten spielten die Plauener immer wieder temposcharf nach vorn. Martynets zog weiter an den Ketten, legte sich den Ball einen Tick zu weit vor, so dass VfB-Keeper Cichos gerade noch klären konnte. Machtlos zeigte er sich allerdings nach einem Distanzschuss von Tim Kießling, der aus 18 Metern in den Winkel abzog und Plauen zur hochverdienten Führung verhalf. „Wir wussten, was auf uns zukommt. Wir kennen die Qualität, die Halberstadt hat. Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft, was die heute abgeliefert hat. Hinten raus haben wir das einfach gut gemacht. Mir fehlen die Worte“, resümierte der Torschütze nach dem Spiel. Bei der zweiten Chance der Heimelf hielt VFC-Torhüter Pieles seinen Kasten sauber. Ein Kopfballversuch von Alexander Morosow landete über dem Gebälk. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff startete Nick Poser auf der linken Seite durch, kein VFC-Spieler konnte ihn aufhalten. Dann machte es der Halberstädter gut und überwand Torhüter Pieles zum schmeichelhaften 1:1. Der VFC brachte sich damit um den Erfolg einer spielerisch starken ersten Halbzeit.

Wird der VFC Plauen dem Tempospiel in Halbzeit zwei Tribut zollen müssen? Zunächst schien es so. Die Heimelf machte nun Druck, wollte das Spiel für sich entscheiden. Nur zwei Distanzschüsse ließen den Gästen eine kleine Atempause. Die Gelb-Schwarzen überstanden die guten 15 Minuten der Heimelf schadlos. Danach übernahmen die Plauener wieder die Regie im Spiel. Zunächst konnte Martynets eine sehr gute Möglichkeit nicht für sich entscheiden. Danach blies er mit einem Schuss an die Querlatte zur Schlussoffensive. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Binnen neun Minuten entschied die Gästeelf die Partie gegen Halberstadt für sich. Nach Freistoß von Winter brachte Tom Fischer seine Farben in Führung (83.). 1:2 in Halberstadt! Die VFCler zogen sich nicht zurück, gingen weiter auf ein nächstes Tor. Das ging vollends auf. Der eingewechselte Abraham Boateng setze sich durch, machte Tempo und führte den VFC Plauen auf eine gesicherte Siegerstraße. 1:3 könnte man meinen, das sei deutlich. Es ging noch mehr an diesem Nachmittag. Martynets bediente Tommy Kind und auch er bedankte sich für seine Einwechslung mit dem 1:4 Endstand.

VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich nach dem Spiel hoch zufrieden.: „Das war eine klasse Mannschaftsleistung. Was wir uns vornehmen, klappt nicht immer. Aber heute haben viele Rädchen gegriffen, die, die gespielt und hereingekommen sind. Wir sind mit einem Punkt nicht zufrieden gewesen, haben auf den Dreier gespielt. Ich glaube das man heute auch gesehen.“

Fazit zum Spiel: Was für ein Spiel! Was für eine Überraschung! Zwar hat man im VFC-Lager damit geliebäugelt, etwas Zählbares mitzunehmen. Nun ist es der zweite Tabellenplatz, den sich die Plauener hochverdient erobert haben. Da scheint sich etwas zu entwickeln, wovon die Fans des VFC Plauen gerne träumen. Nun heißt es: Weiter arbeiten, arbeiten, arbeiten und dranbleiben und auf dem Teppich bleiben.

VFC Plauen: Pieles – Fischer, Träger, Heinrich – Sponer, Limmer, Kießling – Morosow (70. Boateng), Winter (gelbe Karte/86. Barth), Werrmann (58. Kind) – Martynets.
Tore: 0:1 Kießling (25.), 1:1 Poser (42.), 1:2 Fischer (83.), 1:3 Boateng (89.), 1:4 Kind (90.+2)
Zuschauer: 414
Schiedsrichter: Benjamin Strebinger

Text und Fotos: Ilong Göll