Spielbericht: FC Einheit Wernigerode – VFC Plauen 2:3 (1:0)

VFC Plauen mit ganz starker Schlussoffensive zum Auswärtssieg

Der VFC Plauen siegte am Ende mit 3:2 hochverdient in einem Spiel, in dem er einen deutlichen 2:0-Rückstand aufholen musste. Die Heimelf spielte wie immer: weite Bälle in die gegnerische Hälfte und vorn Betrieb machen. Mit zwei Standards gingen die Platzherren in Führung. Spielerisch war der VFC Plauen besser, konnte aber zunächst nicht am Resultat rütteln. Aber wie schon zuletzt knieten sich die VFC-Spieler bis zum Schlusspfiff in die Partie und belohnten sich am Ende mit drei sehenswerten Toren und dem Auswärtssieg. Damit bleiben die Plauener dem Spitzenreiter FC Magdeburg II auf den Fersen, setzen sich vorn in der Tabelle fest.

Die erste Chance verbuchten die Gäste. Doch Tim Kießlings Ball landete knapp über dem Lattenkreuz (4.). Wie aus heiterem Himmel folgte dann das 1:0 für die Heimelf. Ein mit viel Effet getretener Ball von Niclas Treu landete unhaltbar im Tor der Plauener. „Ich hatte keine gute Sicht auf den Ball, war mit den Fingerspitzen noch dran. Aber der Ball war aber auch gut getreten“, sah VFC-Torhüter Jakob Pieles diese Situation. Nur wenige Minuten später die nächste Schrecksekunde für den mitgereisten Anhang aus Plauen. Zum Glück verfehlte ein aus der Distanz abgefeuerter Schuss sein Ziel. Kyriakos Andreopoulos mit Kopfballversuch und Alexander Morosow stellten Einheit-Torhüter Lohse vor kein Problem. Tom Fischer bekam nach Morosow-Einwurf keinen Druck auf den Ball. Sein Kopfballversuch wurde sichere Beute des FC-Keepers. Im Anschluss verhinderte VFC-Torhüter Pieles einen weiteren Treffer der Heimelf. Er machte sich ganz lang und rettete auf Kosten eines Eckstoßes. Auf der anderen Seite legte sich Max Winter den Ball einen Tick zu weit vor und die Chance zum Ausgleich war dahin. Ein von Treu getretener Freistoß kurz vor dem Pausenpfiff landete auf der Lattenoberkante. Weil Tom Fischer auch noch einen Fehler in der VFC-Abwehr ausbügelte und den agilen Bocar Barao ausbremste, blieb es beim knappen Rückstand, den es im zweiten Spielabschnitt wettzumachen galt.

Der VFC Plauen erhöhte die Schlagfrequenz, Tommy Kind und Max Winter erarbeitete sich die ersten Möglichkeiten. Doch der Ball wollte nicht ins gegnerische Tor. Das wiederum erzielten die Platzherren. Einen Eckstoß wehrten die Plauener zunächst ab, aber zu kurz. Gregor Schlichting stand goldrichtig und brachte seine Farben mit 2:0 in Führung. Plauen spielte und der Gegner traf. Das wollten die Gelb-Schwarzen so nicht stehen lassen. Nach Eingabe von Morosow zeigte Kind seine Stürmerqualitäten und brachte den VFC Plauen auf 2:1 heran. Nach Sturmlauf von Abraham Boateng auf der linken Seite brach er in den Strafraum ein, legte zurück auf Winter und der Blondschopf feuerte den Ball unhaltbar in die Maschen zum Ausgleich. 2:2. Nun wollte der VFC Plauen mehr. In der 89. Minute schaffte Kind mit viel Routine tatsächlich noch die Wende zum 2:3 und musste danach erst einmal eingefangen werden, ehe es weiter ging. „Die zwingenden Chancen haben im ersten Spielabschnitt gefehlt. Wir geraten in Rückstand und in Halbzeit zwei kassieren wir sogar das 2:0 Trotzdem haben wir an uns geglaubt, haben weiter gut gespielt, machen das Anschlusstor. Mit Hilfe unsere Mannschaftsstärke haben wir noch gewonnen. Mit Ball klappt es schon ganz gut. Gegen den Ball haben wir noch Reserven“, sah Tommy Barth die 95 Minuten und auch die Reserven im Spiel des VFC Plauen. Mit Tim Limmers Schuss aus der Distanz, der nur knapp das Ziel verfehlte, endete ein aufregendes Spiel, das kein Spiel für schwache Nerven war.

VFC Trainer Karsten Ostwald rang dem Spiel trotz des knappen Ausgangs so manches Positive ab: „Wenn du so ein Spiel zum Schluss gewinnst, ist das einfach gut für die Mannschaft. Wir haben an uns geglaubt. Wir wollen Fußball spielen. Da passieren Fehler. Wir haben wieder einen Schritt gemacht, sind aus einem Rückstand zurückgekommen. Es ist eine gute Truppe, die Negatives wegstecken kann.“

Fazit zum Spiel: Der Gegner „spielte“, besser arbeitete, schnörkellos nach vorn. Der VFC Plauen wurde quasi aus dem Nichts kalt erwischt, musste zwei Negativerlebnisse verarbeiten. Mit der Hereinnahme von Tommy Kind und Abraham Boateng wechselte Karsten Ostwald zwei Matchwinner ein. Max Winter war dabei Nutznießer und belohnte sich mit dem Ausgleichstreffer. Tommy Kind bewies, wie wichtig er für die Mannschaft ist und scheint nun endlich richtig angekommen zu sein. Es macht Spaß, dem VFC Plauen zuzusehen. Manchmal braucht man aber auch ganz starke Nerven, so wie heute in Wernigerode.

VFC Plauen: Pieles – Barth, Fischer, Heinrich – Sponer, Kießling (46. Kind), Andreopoulos (gelbe Karte/75. Träger) – Morosow (75. Boateng), Winter (85. Müller), Limmer (gelbe Karte) – Martynets (62. Werrmann).
Tore: 1:0 Treu (6.), 2:0 Schlichting (69.), 1:2 Kind (74.), 2:2 Winter (82.), 2:3 Kind (89.)
Schiedsrichter: Reinhard Meusel
Zuschauer: 329


Text und Fotos: Ilong Göll