VFC Plauen besiegt den VfB Auerbach und bleibt Nummer eins im Vogtland
Der VFC Plauen hat das Vogtland-Derby beim Spiel gegen den VfB Auerbach knapp für sich entschieden und stürmte damit wieder an die Tabellenspitze der Oberliga. Mit einem mühevollen 2:1-Erfolg gingen die Plauener als Sieger vom Feld. Die Heimelf tat sich zunächst schwer, ins Spiel zu kommen, spürte möglicherweise sehr viel Druck und hatte scheinbar Angst vor der Courage. So schlichen sich ungewohnt viele Fehler ein, die ein gut aufgelegter Kontrahent auch erzwang. Trotzdem gingen die Gelb-Schwarzen nicht unverdient als Sieger vom Platz, mussten sie doch fast eine Halbzeit lang nach roter Karte für Jasin Jusic in Unterzahl spielen.
Das Spiel begann schleppend. Erst in der 13. Minute erfolgte der erste Schuss Richtung Tor, aber nicht etwa von einem VFC-Akteur, sondern von Vojtech Cermus aus dem Auerbacher Team. Zwei Minuten später köpfte Tim Limmer seine gute Chance knapp neben das Tor. Danach klärte VFC-Torhüter Jakob Pieles stark gegen Paul Kämpfer. Im Gegenzug parierte Auerbachs Keeper Maximilian Schlosser einen Gewaltschuss von Tim Kießling nach Vorarbeit von Johann Martynets. Es folgten immer wieder Fehlabspiele im Plauener Gefüge. Der VfB spielte hingegen ohne Nerven einen gefälligen Ball und ein Tor für die Gäste bahnte sich an. In der 24. Minute war es dann so weit: Die Plauener spekulierten auf eine Abseitsstellung, blieben stehen, doch der Pfiff blieb aus. VfB-Spieler Cermus nutzte die Gelegenheit, lief durch und brachte seine Farben in Führung. Postwendend korrigierte Johann Martynets nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das Resultat. Der VFC Plauen blieb im weiteren Spielverlauf weiter fehlerbehaftet. Trotzdem ergaben sich noch zwei weitere Tormöglichkeiten für die Heimelf. Einen Winter-Schuss entschärfte VfB-Torhüter Schlosser und Winter verpasste im Anschluss eine Eingabe von Martynets knapp. Es bleibt dabei. Der VfB Auerbach hinterließ einen besseren Eindruck als der VFC Plauen zumindest bis zum Pausenpfiff.
Die 1.400 Zuschauer hofften auf Besserung im zweiten Spielabschnitt, soweit sie Anhänger des VFC Plauen waren. In der 46. Minute gab es dann auch die erste Möglichkeit für die Platzherren. Doch der Ball wollte nach mehreren Versuchen einfach nicht über die Linie. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer Notbremse flog Jusic mit rot vom Platz. Der VFC Plauen musste sich neu finden, zog sich zunächst etwas zurück und kam dann immer besser ins Spiel, agierte zielstrebiger, spielte in Unterzahl sehr diszipliniert und wollte keine Punkte liegen lassen. Der eingewechselte Eric Träger schlug in der 63. Minute zu. Nach Freistoß lief er erfolgreich ein und platzierte den Ball am VfB-Schlussmann vorbei zur 2:1-Führung. Der VFC-Anhang war da, trug die Mannschaft bis in die 95. Minute ins Ziel. Der VfB Auerbach konnte seine Überzahlsituation nicht nutzen und so gab es am Ende einen verdienten Sieger, den VFC Plauen.
VfB-Trainer Sven Köhler resümierte nach dem Spiel: „Wenn du in Unterzahl ein Spiel gewinnst, ist es immer verdient. Ich glaube, dass wir in den ersten 30 Minuten ein gutes Spiel gemacht haben, dass wir verdient in Führung gegangen sind, dass wir in der Zeit die aktivere Mannschaft waren. Das Gegentor resultiert aus einem guten Plauener Angriff, aber das kann man besser verteidigen. Mit der roten Karte, das weiß jeder, der einmal Fußball gespielt hat, können Spiele so werden, wie sie heute gelaufen sind. Wir haben es nicht geschafft, ordentliche Angriffe zu führen, zielstrebig zu sein. Einen Vorwurf mache ich meiner Mannschaft, den Standard nicht genug verteidigt zu haben.“
VFC-Trainer Karsten Oswald nach dem Derby: „Wir waren in der ersten Halbzeit, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf dem Platz gewesen. Da hat uns Auerbach den Schneid abgekauft, in den Zweikämpfen, was das Läuferische betrifft, was Sprints betrifft, als es hoch und runter ging. Wir geraten in Rückstand, machen glücklicherweise den schnellen Ausgleich. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht, haben uns reingebissen, woraus wir das 2:1 machten. Wir hätten noch einen Elfmeter bekommen müssen, den hat der Schiedsrichter nicht gegeben. So stand das Spiel auf Messers Schneide. Dennoch mache ich meiner Mannschaft auf Grund der zweiten Hälfte ein großes Kompliment. Trotzdem müssen wir bei uns bleiben, in den Spiegel schauen und sich hinterfragen, ob er alles gegeben hat. Stehst du oben, gewinnst du das Spiel, stehst du unten verlierst du das Spiel.“
Fazit zum Spiel: Es war das erwartet schwere Spiel gegen den VfB Auerbach. Die Gäste spielten ohne Druck, während der VFC Plauen siegen wollte und musste, wenn er die Tabelle wieder erobern wollte. So spielten die Kicker aus der Vogtlandmetropole mit Nerven, waren nervös. Jetzt heißt es, sich wieder zu sammeln und die VFC-Tugenden mit nach Sandersdorf zu nehmen.
VFC Plauen: Pieles – Sponer (46. Schulz, gelbe Karte), Jusic (55. rote Karte), Fischer, Morosow – Kießling, Limmer (gelbe Karte) – Werrmann (72. Boateng), Winter (82. Kind), Martynets – Spranger (55. Träger).
Tore: 0:1 Cermus (24.), 1:1 Martynets (27.), 2:1 Träger (69.)
Schiedsrichter: Luis RiedelChemnitz)
Zuschauer: 1.400
Text und Fotos: Ilong Göll