Spielbericht: VFC Plauen – 1. FC Magdeburg II 2:0 (0:0)

VFC Plauen holt sich mit Sieg gegen den 1. FC Magdeburg II Tabellenspitze zurück

2:0 endete das Spiel des VFC Plauen gegen die zweite Vertretung vom 1. FC Magdeburg, die mit sieben DFL-Spielern ins Vogtland reisten. Das sah man dem Spiel auch über weite Strecken an. Doch am Ende nützte es für Magdeburg nichts, denn der VFC Plauen ging am Ende als Sieger vom Platz, weil er seine Buden machte und der Gegner seine zum Teil drückende Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte. Damit haben die VFC-Kicker nicht nur die die Tabellenspitze zurückerobert, sondern auch die 992 Zuschauer glücklich gemacht.

Mit dem Anpfiff übernahm die Gästeelf sofort das Zepter. Es war fast ausschließlich ein Spiel auf ein Tor, auf das VFC-Tor. Angriff auf Angriff lief Richtung Pieles-Tor. Die gesamte Mannschaft stand streckenweise unter Dauerdruck der Gästeelf. Mit viel Laufaufwand wehrte sich die Heimelf gegen einen Treffer der Magdeburger. Doch vor allem VFC-Torhüter Jakob Pieles war es zu verdanken, dass es zur Halbzeit noch 0:0 stand. In der 15. Minute musste er das erste Mal eingreifen, klärte auf Kosten eines Eckstoßes. Noch fünf Hochkaräter erarbeiteten sich die Elbestädter. Doch ein Treffer fiel nicht. Zunächst parierte Pieles ein Geschoss von Stefan Korsch. Nur drei Minuten später war er schon wieder gefragt. Im Herauslaufen kaufte er Emir Kuhinja den Schneid ab. Glück hatten die Spitzenstädter wenig später, als Julius Pfennig einen Riesen liegen ließ. Auch Kuhinjas zweiter Versuch war nicht von Erfolg gekrönt. Er legte einen Diagonalball am zweiten Pfosten vorbei. Und wo war Plauen? Einfach noch nicht im Spiel. Zehn Meter vor der Strafraumgrenze von Magdeburg war Feierabend. Die Gäste eroberte sich immer wieder die Bälle. Bis zur 40. Minute mussten die zahlreich erschienenen Plauener Zuschauerinnen und Zuschauer warten, ehe die VFC-Kicker den Ball einmal durchbrachten. Johann Martynets zog nach innen, wollte für Tommy Kind servieren, der allerdings nicht mehr an den Ball kam. Beinahe hätten die Gelb-Schwarzen das Spiel auf den Kopf gestellt. Als Tarek Chahed seine Chance nach Patzer in der Plauener Hintermannschaft auch nicht nutzen konnte, ging Plauen mit einem schmeichelhaften 0:0 in die Pause.

VFC-Coach Karsten Oswald hielt eine entsprechende Pausenpredigt, die Wirkung erzielte. Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam die Heimelf besser ins Spiel. So erarbeiteten sich die VFC-Kicker in der 52. Minute den ersten Eckstoß im Spiel. Jetzt merkten die Platzherren, dass vielleicht doch etwas gehen könnte gegen einen ganz starken Gegner. Tom Fischers Kopfball nach Winter-Freistoß ging noch klar über das Gebälk. Das Spiel des VFC Plauen wurde zusehends besser, aber noch fehlte die Genauigkeit beim letzten Pass. Der VFC näherte sich zumindest an. Nach gutem Spiel Winter-Kind-Martynets wurde Letztere gerade noch bei seinem Schussversuch geblockt. Es folgten zwei Eckstöße, ein Schuss von Winter, dessen Ball rechts vorbei zischte. Plauen war im Spiel. Als Luis Werrmann bei seinem Eindringen in den 16er von den Beinen geholt wurde, konnte es nur einen Strafstoß geben. Kind übernahm die Verantwortung und traf zur viel umjubelten 1:0-Führung. Doch die Gäste waren zäh. So musste Pieles noch zweimal klären. Kuhinjas Versuch grätschte er weg und im zweiten Versuch machte sich der VFC-Keeper beim letzten Versuch der Gäste ganz lang und hielt die Null. Der eingewechselte Abraham Boateng machte mit einer Einzelleistung, als er über das halbe Spielfeld rannte und drei Gegenspieler stehen ließ, den Deckel drauf. Der VFC Plauen hat es doch noch geschafft, dem Spiel den Stempel aufzudrücken.

Magdeburgs Trainer Petrik Sander zeigte sich nach dem Spiel bitter enttäuscht: „Es bleibt uns nichts weiter übrig, als die Fehler bei uns zu suchen. Fußball kann grausam sein. Wir haben heute ein grausames Spiel erlebt. In der Endkonsequenz ist es viel Lehrgeld, was wir bezahlen. Ich habe selten so eine Dominanz gesehen. In der ersten Halbzeit müssen wir 2:0 führen. Bis zur 39. Minute habe ich keine Torannäherung von Plauen gesehen. Eigentlich sprach alles für uns. Karsten Oswald hat in der Pause die richtigen Worte gefunden. Es gab eine taktische Anpassung. Das Spiel kippte so in der 60. Minute. Nach einem Wechsel ist etwas Unordnung in unseren Reihen entstanden. Der Elfmeter für Plauen war berechtigt. Danach hatten wir wieder klare Einschussmöglichkeiten, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen, was völlig verdient gewesen wäre. Dann machen wir auf, kriegen den Konter. Dann liegst du 2:0 zurück, verlierst das Spiel und weißt eigentlich nicht, warum.“

VFC-Plauens Trainer Karsten Oswald sah das Spiel wie folgt: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir zwei richtig schwere Wochen hinter uns haben, bei denen die Ergebnisse in den Spielen nicht gestimmt haben. Gegen Bischofswerda ging es uns so wie Magdeburg heute, dass wir nicht wussten, warum wir das Spiel verloren und das heute, warum wir es gewonnen haben. Das ist auch für unsere Jungs ein Lernprozess. Wir haben noch 120 Minuten in den Beinen, bei denen die Jungs gefightet haben, aber verloren. Das kriegst du nicht aus dem Kopf raus. Die Beine waren schwer. Wir haben heute auch die stärkste Mannschaft hier gehabt als Gegner. Das sind alles gute Fußballer und wenn du die spielen lässt, dann passiert so etwas wie in der ersten Halbzeit. Das habe ich den Jungs in der Halbzeitpause gesagt. Wir müssen männlich auftreten, sonnst kommen wir nicht in das Spiel rein. Da musst du auch mal Gas geben, auch mal jemanden über die Klinge springen lassen. Das gehört dazu, aber immer fair. Das ist männlicher Fußball. Da müssen wir noch hinkommen. Trotzdem, die Jungs haben sich zurückgefihtet und wir nehmen den Sieg heute so mit, denn es war auch schon andersherum.“

Fazit zum Spiel: Es war ein wichtiges Spiel, bei dem es in erster Linie um das Ergebnis ging. Die Plauener mussten gewinnen, um ihr Ziel Tabellenführung-Rückeroberung zu erreichen. Das Ergebnis hat gestimmt, also Aufgabe erfüllt. Mehr drüber zu sagen, braucht es heute nicht.

VFC Plauen: Pieles – Sponer, Barth, Fischer, Morosow – Jasic, Limmer – Spranger (63. Werrmann), Winter (77. Boateng, gelbe Karte), Martynets (88. Träger) – Kind.
Tore: 1:0 Kind (76.), 2:0 Boateng (90.)
Zuschauer: 992
Schiedsrichter: Benjamin Strebinger (Waldau)

Text und Fotos: Ilong Göll