VFC Plauen schön, gut und erfolgreich gegen den VfB Krieschow
Der VFC Plauen ist weiterhin Spitzenreiter in der Oberliga Süd. Diesen Tabellenplatz sicherten sich die Kicker des VFC Plauen mit einer sehr ordentlichen Leistung gegen den einstigen „Angstgegner“ aus Krieschow. 4:1 stand es nach 90 Spielminuten. Der VFC hatte den Torjäger der Gäste, Andy Hebler, voll im Griff, sodass die vielen Bälle auf ihn ins Leere gingen. Gefährlich wurden die Gäste zunächst nur zweimal. Die erste Situation bereinigte VFC-Torhüter Jakob Pieles souverän und Zurawskys Torschussversuch aus der Distanz landete neben dem Tor. Der VFC Plauen hingegen glänzte durch Spielfreude und erspielte sich einen hochverdienten Sieg gegen die Rand-Cottbuser, der sogar zwei, drei Tore höher hätte ausfallen können.
Der VFC Plauen begann zunächst etwas verhalten, spielte im Beobachtungsmodus, um später die Lösungen parat zu haben, wie der Gegner zu besiegen ist. Das Konzept ging auf. Doch die erste Möglichkeit verbuchte Krieschows Maximilian Tesche. Er prüfte VFC-Torhüter Pieles, der den gefährlichen Ball aus der Gefahrenzone faustete (7.). Danach war die Gästeelf mit ihrem Latein am Ende, weil die Gelb-Schwarzen von Minute zu Minute stärker auftraten, viel Druck entwickelten und den Gegner in seiner Hälfte einschnürten. Zwei Eckstöße in Folge brachten nichts Zählbares. Wenig später hatte Alexander Morosow Pech, dass sein Diagonalball um Zentimeter am zweiten Pfosten nach Parate des Krieschower Torhüters ins Grundlinienaus rollte. Weiter ging es mit einem Schuss von Tim Kießling, der am Ende in der engmaschigen Mauer der Gäste hängenblieb und sein nächster Versuch aus Nahdistanz von Keeper Pflug vereitelt wurde. Immer weiter Druck entwickeln, schnell und passgenau spielen, so konnten die Plauener ihren Gegner zu Fehlern zwingen, die zu Toren führen sollten. In der 34. Minute folgte der Lohn für das stetige Anrennen. Bei einem abgeprallten Ball in Krieschows Strafraum schaltete Charlie Spranger am schnellsten und brachte seine Farben mit 1:0 in Führung. Der Dosenöffner war gefunden, denn Spranger hatte in der Schlussminute der ersten Halbzeit sogar die große Chance zum 2:0. Pflug, im Gästetor, hatte aber etwas dagegen. Somit blieb es bis zum Pausenpfiff bei der knappen 1:0-Führung für die Heimelf.
Nur nicht wieder zwei grundverschiedene Halbzeiten anbieten und kräftemäßig einknicken, das erhofften sich die 680 Zuschauerinnen und Zuschauer im Vogtlandstadion. Diese Gedanken ließen die Platzherren gar nicht erst aufkommen. Aus der Distanz versuchte Artur Dawid Bednarczik das Resultat zu korrigieren. Sein Ball aus 30 Metern landete aber klar über dem Gebälk. Dafür legte der VFC Plauen nach. Spranger krönte seinen auffälligen Auftritt mit dem Doppelpack zum 2:0. Damit zogen die Spitzenstädtern Krieschow endgültig den Zahn. Als Luis Werrmann Tim Kießling in die Tiefe schickte, war Pflug einen Schritt schneller am Ball und verhinderte das mögliche 3:0. So musste der nächste Versuch herhalten. Diesmal war Jasin Jusic der Vorbereiter und Kießling dübierte zunächst den Gästetorhüter und vollendete dann zum 3:0. Das Gegentor zum 3:1 fiel dann aus Plauener Sicht etwas unglücklich. Ein abgefälschter Ball von Bednarczik landete bei Colin Raak und der ließ Pieles im VFC-Tor keine Chance beim Ehrentor. Die Heimelf verschmerzte das Gegentor und setzte sofort nach. Tom Fischer schlug im Strafraum über den Ball und blieb damit torlos. Den Deckel drauf machte Abraham Boateng mit einem tollen Sololauf und dem sehenswerten Abschluss zum 4:1.
Nach dem klaren Sieg durfte in der Kabine laut gefeiert werden. Die Lockerheit kam wieder zurück und macht Hoffnung auf die drei noch ausstehenden Spiele.
Krieschows Trainer Toni Lemke nach dem Spiel: „Es sind absolut verdiente drei Punkte. Man merkt, wenn man das Spiel mit dem Hinspiel vergleicht, dass wir schon auf der letzten Felge fahren. Wir hatten seit der Rückrunde viele Ausfälle mit Spielern aus der ersten Elf. Gebracht habe ich heute einen 17- und einen 18-Jährigen und den zweiten Torwart. Wenn man gegen den zukünftigen Aufsteiger spielt, ich glaube, dass Plauen aufsteigt, ist das schwierig. Plauen hat den besten Zuschauerschnitt und die besten Trainingsmöglichkeiten, das beste Stadion mit Auerbach in der Liga. Wir hatten heute kaum eine Chance. In der zweiten Halbzeit hatten wir einmal eine gute Phase – so 15 Minuten, wo wir auf Augenhöhe spielten, hatten aber nach dem 2:0 nicht mehr viel entgegenzusetzen. Ich drück euch die Daumen, dass ihr nächste Saison hochgeht.“ Beifall im Presseraum.
VFC-Trainer Karsten Oswald nach der Begegnung: „Krieschow ist keine Laufkundschaft, auch mit den zahlreichen Verletzungen musst du erst einmal vier Tore machen. Mich ärgert ein bisschen das Gegentor, dann wäre die Null geblieben. Aber wir wollen einmal die Kirche im Dorf lassen. Letztendlich haben wir 4:1 gewonnen. Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben die Lockerheit im Kopf behalten. Wir sind in der Lage, gut wechseln zu können, egal, wen wir bringen, die sind alle heiß, die wollen spielen. Sie müssen für ihr Ziel im Training leiden. Das machen sie auch. Ich hoffe, dass wir die Qualität in den letzten drei Spielen beibehalten können. Das große Ziel, das wir alle haben, eine Liga höher zu gehen, wurde ausgesprochen. Das ist für mich eine mutige Geschichte. Die Jungs haben das so ausgesprochen und mit dem 4:1-Sieg sollte man auch einmal zufrieden sein und nächste Woche wollen wir gegen Bautzen Gas geben.“
Das Fazit formulieren heute einmal der Vorstandsvorsitzende Thomas Fritzlar und der Spieler Jasin Jusic.
Jasin Jusic: „Wir haben von der ersten Minute an dominant gespielt. Wir haben das Spiel von hinten gut aufgezogen. Am Anfang hat uns etwas Präsenz gefehlt. Dann haben wir das gut gemacht, die Chancen gut herausgespielt. Im Endeffekt waren wir auch läuferisch besser. Der Gegner ist gegen Ende etwas abgefallen. Wir haben die Konter erfolgreich abgeschlossen. Am Ende war es ein verdienter Sieg.“
Thomas Fritzlar: „Wir haben das Ziel bewusst nicht ausgesprochen, weil wir den Druck etwas herausnehmen wollten, den wir sowieso in jedem Spiel haben. Nichtsdestotrotz ist das klar unser Ziel. Man kann das aber in der Liga nicht planen. Wir haben trotzdem noch drei Spiele, sind also noch lange nicht fertig. Die Mannschaft hat das Ziel ausgesprochen und das zeigt, dass das die Mannschaft will. Unser Ziel war es, unter die ersten fünf zu kommen. Alles, was dann gekommen ist, war großartig: zum Beispiel Dynamo Dresden. Wir nehmen das dankend an und mit.“
VFC Plauen: Pieles – Jusic, Fischer, Träger, Morosow (81. Sponer) – Limmer, Kießling – Spranger (64. Werrmann), Winter (76. Andreopoulos), Martynets (gelbe Karte, 76. Boateng) – Kind.
Tore: 1:0/2:0 Spranger (34./63.), 3:0 Kießling (78.), 3:1 Raak (81.), 4:1 Boateng (89.)
Zuschauer: 680
Schiedsrichter: Albert Lehmann
Text und Fotos: Ilong Göll