VFC Plauen vergeigt Matchball zum Aufstieg in die Regionalliga – Showdown in Magdeburg
Pünktlich mit dem Anpfiff des Oberligaspieles zwischen dem VFC Plauen gegen den FC Einheit Rudolstadt standen die VFC-Spieler im Regen. Dass sie nach Abpfiff der Partie dann auch ergebnistechnisch im Regen standen, schmerzt hingegen um Vieles mehr. Mit der 1:2-Niederlage gegen den FC Einheit Rudolstadt haben die Kicker des VFC Plauen die große Chance liegen gelassen, dem Aufstieg in die Regionalliga ein großes Stück näherzukommen. Sieben Punkte wurden in den zurückliegenden Spielen liegen gelassen und aus einem Zehn-Tore-Vorsprung sind mit Blick auf den Verfolger Bischofswerda nur noch vier aus dem positiven Torverhältnis übrig geblieben. Da Bischofswerda nur noch gegen die bereits abgestiegenen Arnstädter antreten und der VFC Plauen den schweren Gang nach Magdeburg gehen muss, stehen die Chancen für den VFC Plauen eher schlecht. Es müsste schon ein kleines Wunder passieren, Arnstadt sich tapfer wehren und die Plauener klar gewinnen. Nichts ist unmöglich, aber schwer vorstellbar.
Der VFC Plauen war in der gesamten ersten Halbzeit feldüberlegen, musste aber höllisch aufpassen, um nicht in die Konter der Gäste zu geraten. Die Plauener erspielten sich einige Halbchancen. Tommy Kind und Tim Kießling brachten ihre Kopfbälle nicht im Tor unter. Nach Eckstoß von Tim Limmer erwischte Tom Fischer den Ball per Kopf, legte zurück auf Jasin Jušič, sein Geschoss aus der zweiten Reihe zischte um Zentimeter über den Querbalken. Die Gästeabwehr stand dicht, so blieben die Schüsse von Luis Werrmann und Johann Martynets in der Abwehr hängen. Zu allem Unglück landete ein Morosow-Schuss nur am Querbalken. Dass die Plauener nervös waren, zeigte sich in einer kurzen handgreiflichen Auseinandersetzung mit den Gästen gegen Ende der zweiten Halbzeit. Die gelbe Karte für Tommy Barth sollte noch schlimme Folgen haben. Zu diesem Zeitpunkt führten die Verfolger aus Bischofswerda bereits 2:0 gegen die SG Union Sandersdorf.
Die zweite Halbzeit begann dann so, wie es sich die 1.538 Zuschauer vorgestellt hatten Der eingewechselt Abraham Yeboah Boateng lief quer vor dem Gästestrafraum, legte geschickt auf Tim Limmer ab und er hämmerte den Ball unhaltbar zur Führung für die Gelb-Schwarzen ins Tor. Boateng hatte die nächste Chance auf dem Fuß, schoss aber nur den Gästekeeper an. Dann die Szene, die den VFC Plauen auf die Verliererstraße führte: Bei einem Abwehrversuch von Barth an der Mittellinie rutschte er in den Gegner und sah die gelb-rote Karte. Der VFC Plauen spielte ab der 57. Minute dezimiert. Der Gegner bekam Oberwasser und Maximilian Schlegel glich per sehenswertem Freistoß zum 1:1 aus. Bei einem Abwehrversuch unterlief wenige später VFC-Torhüter ein Foul und den Elfmeter verwandelte Routinier Marco Riemer routiniert zur 1:2-Führung für seine Farben und sicherte damit den Klassenerhalt für Rudolstadt. Der VFC Plauen konnte das Blatt nicht mehr wenden, weil Martynets seinen Freistoßball über das Gästetor hämmerte und sein nächster Schussversuch kein Problem für Torhüter Bresemann darstellte. Auch Riemer zeigte noch einmal Qualität und traf zum Glück für Plauen nur das Lattenkreuz. Lange Gesichter folgten nach Abpfiff beim Plauener Anhang und riesiger Jubel über den Klassenerhalt bei den Gästen.
VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich bitter enttäuscht über das Spiel seiner Jungs: „Rudolstadt hat uns vorgemacht, wie man ein solches Spiel angeht. Sie haben Kerle, die wir nicht haben. Vom Erzählen wird nichts. Die Parolen in der Kabine muss man einfach mal auf den Platz bringen. Die Jungs haben ihre Leistungsmöglichkeit nicht abgerufen. Ich könnte jetzt lospoltern, das mach ich aber nicht, weil das für den einen oder anderen ungerecht wäre, aber die Spieler sollten sich überlegen, warum sie hier sind. Sie sind nicht hier, um alles mitzunehmen und im finalen Endsport zu versagen. Mit welcher Hartnäckigkeit sie verhandeln, danach müssen sie sich auch abrechnen lassen und das hat heute nicht einer getan.“
Fazit zum Spiel: Noch gibt es einen ganz, ganz kleinen Funken Hoffnung für das selbst gesteckte Ziel, zumal der VFC Plauen gegen starke Gegner immer ansprechende Leistungen gezeigt hat. Gegen die unkonventionelle Spielweise der schwächeren Gegner hatten die Plauener oftmals Probleme wie zuletzt gegen Grimma, Bautzen und nun auch gegen Rudolstadt. Wenn der Aufstieg nicht klappen sollte, dann haben die VFC-Kicker den Aufstieg nicht nur heute verspielt.
VFC Plauen: Pieles (gelbe Karte) – Barth (gelb-rote Karte), Jušič, Fischer, Sponer – Morosow, Kießling, Limmer (gelbe Karte), Werrmann (45. Boateng, gelbe Karte) – Martynets, Kind (82. Träger).
Tore: 1:0 Limmer (50.), 1:1 Schlegel (60.), 1:2 Riemer (Foulelfmeter, 66.)
Zuschauer: 1.538
Schiedsrichter: Julius Weiser (Zahna)
Text und Fotos: Ilong Göll