Bitterer kann eine Niederlage nicht sein – VFC Plauen verliert am Ende unglücklich
Der VFC Plauen verlor das Freitagabend-Spiel gegen den BFC Dynamo nach gutem Auftritt und großem Kampf vor allem im zweiten Spielabschnitt am Ende unglücklich mit 1:3. Dabei waren die Plauener erneut einem Remis sehr nahe und sogar der Sieg lag bis in die 89. Minute hinein in der Luft. Aber es kam ganz anders, als man es sich so kurz vor dem Ende des Spiels sehnlichst erwünscht hatte. Den seit der 59. Minute in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfenden VFC-Kickern kann man keinen Vorwurf machen, es sei denn an der fehlenden Chancenverwertung. So vergaben Tim Limmer, Johann Martynets und Kevin Werner gute Möglichkeiten, um das Ergebnis erfreulicher zu gestalten.
Die Spitzenstädter gerieten von Beginn an unter großen Druck. In den ersten 15 Minuten überliefen die Berliner förmlich das Mittelfeld und die Abwehr des VFC Plauen. Diese Druckphase überstand die Heimelf, weil die Gäste zu ungenau zielten oder VFC-Torhüter Jakob Pieles – wie zuletzt – erneut glänzte. Bereits in Minute drei und sechs zeigten die Gäste ihre Gefährlichkeit an. Zuerst konnte Erik Träger gegen Rufat Dadashov klären. Danach ist Ben Florian Meyer nach Breitfeld-Zuspiel frei durch, traf den Ball aber nicht richtig. Glück für Plauen. Ein Knezevic-Kopfball rauschte wenig später am VFC-Tor vorbei. Im Anschluss hielt Pieles die Null gegen den agilen Dadashov (11.). So langsam befreite sich die VFC-Elf aus den Fängen der Berliner. BFC-Torhüter Leon Bätge verhinderte die plötzlich mögliche Führung durch Martynets durch Herauslaufen. Nur ein paar Minuten später konnte Limmer seine Riesenchance nicht nutzen und verzog knapp. Ein nun fast ausgeglichenes Spiel bahnte sich an. Es ging rauf und runter. Zunächst konnte Pieles ein Tor von Breitfeld noch verhindern, eine Minute später hieß es 0:1. Zu einfach marschierte der Berliner Henry Jon Crosthwaite durch die Defensivabteilung der Gelb-Schwarzen und erzielte die Führung für seine Farben. Auch das 0:2 lag plötzlich in der Luft. Doch Pieles wehrte auch diesen Angriff von Knezevic erfolgreich ab. Der BFC mit gepflegtem Spiel schaffte immer wieder Gefahrenmomente. Doch auch der VFC Plauen bekam seine zweite gute Möglichkeit. Can-Deniz Tanriver schickte Martynets steil und er wurde bei seiner Großchance im letzten Augenblick noch attackiert. So ging es mit 0:1 in die Pause.
Sofort machte die Heimelf klar, sich mit dem Ergebnis nicht abfinden zu wollen. Max Winter versuchte es erfolglos aus der Distanz. In der Folge eines Foulspiels von David Grözinger an Alexander Morosow musste Letzterer passen und Daniel Heinrich kam. Schiedsrichter Johannes Drößler zeigte im Anschluss Tanriver nach einem Allerweltsfoul den gelben Karton, der noch Folgen haben sollte. VFC-Trainer Karsten Oswald erhielt nach durchaus berechtigtem Protest wegen der erteilten gelben Karte ebenfalls den Karton. Nur fünf Minuten später sah der Plauener Tanriver nach einem „Schubser“ dann noch einmal Gelb, heißt Gelb-Rot, und dezimierte damit seine Mannschaft. Davon aber ließ sich der VFC Plauen nicht beeindrucken, spielte weiter auf den Ausgleich. Und der Treffer fiel. Lucas Will steckte den Ball durch und Martynets vollendete zum viel umjubelten verdienten Ausgleich. Weiteres einseitiges Kartenfestival folgte in einem nun emotionsgeladenen Spiel. Die VFC-Abwehr hielt den Bemühungen der Gäste zunächst stand. Dann folgte die 89. Minute, die es ins ich hatte. Werner lief ohne Bedrängnis Richtung BFC-Tor und brachte den Ball zum 2:1 nicht am Torhüter der Gäste vorbei. Im Gegenzug fiel das 1:2 für die Berliner durch Kevin Lankford. In der 94. Minute dann noch das mehr als glückliche 1:3. Bei einem Klärungsversuch von Limmer trifft er Heinrich und von dort springt der Ball ins Tor.
Am Ende ein gebrauchter Tag für die Feierabendfußballer gegen eine reife Berliner Profi-Mannschaft, der man bei etwas Glück hätte auch Punkte abknüpfen können. Einfach nur schade, aber Dank an die Mannschaft für einen beherzten Auftritt.
VFC-Trainer: Karsten Oswald: „Ich glaube das 1:3 ist ein Spiegelbild der Situation, in der wir uns befinden. Das war nicht nur heute so, das war auch so in Leipzig, war gegen Halle so, das war zu Hause gegen Viktoria so. Wir können eigentlich den Sack zumachen, können in Führung gehen. Das machen wir leider nicht. Aber schließlich haben wir gegen einen starken BFC gespielt, der den Ball sehr gut im Laufen hielt und uns gut am Laufen. Wir haben es geschafft, unsere Mentalität auf den Platz zu bringen. Mich hat gefreut, dass die Zuschauer ein Stück weit emotional da waren. Das hat uns, das hat den Jungs geholfen.“
Karsten Oswald hat sich auch mehr Respekt vom Gegner gewünscht. Was da von der Trainerbank Richtung Plauener Bank kam, was von der Wortwahl her verwendet wurde, sollte man sich überlegen. Dank an die Plauener, die sich diesbezüglich zurückhielten.
VFC Plauen: Pieles – Tanriver (gelbe/gelb-rote Karte), Fischer, Träger, Morosow (52. Heinrich) – Limmer, Winter (60. Andreopoulos, gelbe Karte) – Akindele (60. Werner, gelbe Karte), Will, Kämpfer (85. Glaser) – Martynets.
Tore: 0:1 Crothwaite(22.), 1:1 Martynets(70.), 1:2 Lankford(89.), 1:3 Heinrich(95.)
Zuschauer: 1.569
Schiedsrichter: Johannes Drößler (Gotha)
Text und Fotos: Ilong Göll