Spielbericht: FC Viktoria 1889 Berlin – VFC Plauen 2:0 (0:0)

VFC Plauen verliert auch seinen dritten Nachholer

Das Wochenende begann für den VFC Plauen und seinem Anhang mit einem Paukenschlag. Der VFC Plauen trennte sich von Trainer Karsten Oswald und bestellte Sedat Gören als neuen Cheftrainer. So stand in Berlin beim Spiel gegen den FC Viktoria 1889 Berlin erstmals ein Mann an der Seitenlinie, mit dem der Plauener Anhang erst einmal nichts anzufangen weiß. Fakt ist, dass er in naher Zukunft die „machbaren“ Heimspiele vor der Brust hat, die er gewinnen muss, um den Abstieg in die Oberliga zu vermeiden. Der VFC hofft mit der Verpflichtung von Gören, den Weg aus der Sackgasse zu finden und die Regionalliga zu halten.

Fakt ist auch, dass dem VFC Plauen nach dem schweren Spiel am Mittwochabend gegen Zwickau gerade einmal zwei Tage zum Generieren blieben. So hieß es, am Sonnabendmorgen in der Frühe Richtung Berlin aufzubrechen. Der neue Trainer konnte sich freuen, dass sich zumindest das Spielerlager wieder füllte, weil Tom Fischer und Yanick Abayomi ihre Sperre abgesessen haben und dementsprechend mit frischen Kräften wieder zur Verfügung standen. Beide Spieler kamen für das Projekt „Klassenerhalt“ zum Einsatz. Der erste Schritt dahin ging für Neutrainer Sedat Gören allerdings daneben. Die Gelb-Schwarzen verloren auch ihr drittes Nachholspiel mit 2:0. „Wir waren die ersten 30, 35 Minuten gut im Spiel. Dann kam die erste Aktion der Heimelf. Wir haben den Ball beim Spielaufbau verloren. Der Gegner spielte schon die letzten sieben Minuten in Halbzeit eins gut. Wir hatten zwar den Ball vor uns. Dann geraten wir zu Beginn der zweiten Halbzeit in ein schnelles Umkehrspiel der Heimelf und der Spieler platziert den Ball diagonal ins Tor. Die zweite Halbzeit war das Gegenteil. Wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe, verloren das Dribbling. Wir haben völlig den Faden verloren. Wir spielen zu naiv, müssen endlich Erwachsenenfußball spielen. Das ist Jugendfußball. Meine Spieler wirkten müde und auch die lange Anreise merkte man den Spielern an“, resümierte Trainer Sedat Gören selbstkritisch. Und wieder war es, wie in den vergangenen Spielen zuletzt, die zwei verschiedenen Halbzeiten, die dem VFC Plauen erneut auf die Füße fielen.

Das Spiel begann von Minute eins an flott. Beiden Mannschaften sah man an, dass sie als Sieger vom Platz gehen wollten. Trotzdem hatten die beiden Torhüter einen ruhigen Nachmittag. Sehr viel Mittelfeldspiel führte zu nur wenigen Chancen. Als Daniel Heinrich in der 10. Minute Richtung Berliner Tor zielte, fehlte nicht viel zur Führung für die Gelb-Schwarzen. Glück hatten die Spitzenstädter nach einem Torschussversuch von Mohamed Sylla, dessen Ball nur um Zentimeter über das Tor ging. Viel mehr Chancen gab es auf beiden Seiten nicht.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Heimelf stärker und der VFC Plauen bettelte förmlich um das Tor, kam kaum noch in die gegnerische Hälfte. So kam es wie es kommen musste. Andre Damelang brachte seine Farben in der 55. Minute in Führung – und der VFC erholte sich von da an nicht mehr. Das Spiel zerfiel zusehends. So war es kein Wunder, dass wenig später auch noch das 2:0 fiel. Viel zu einfach lassen die Plauener solche Treffer zu. Damit hocken die Spitzenstädter im Keller weiter fest.

VFC Plauen: Pieles – Heinrich (gelbe Karte/60. Kämpfer), Fischer (gelbe Karte), Träger (60.Heller), Jusic – Tanriver, Limmer (72. Will) – Abayomi, Hetzsch (46. Berkemer), Martynets – Gerstmayer.
Tore: 1:0 Damelang (55.), 2:0 Küc (63.)
Zuschauer: 620
Schiedsrichter: Matthias Lämmchen

Text und Fotos: Ilong Göll