Spielbericht: VFC Plauen – 1. FC Lok Leipzig 1:1 (0:0)

VFC Plauen mit starkem Auftritt gegen Regionalligist 1.FC Lok Leipzig

Bevor es im Testspiel zwischen dem VFC Plauen und dem 1. FC Lok Leipzig richtig losging, vollzog Mathias Zimmerling, ehemaliger LOK-Spieler, den Ehrenanstoß. Zimmerling spielte in der höchsten Spielklasse der DDR, der Oberliga. 1988 erzielte er vor rd. 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauern das Führungstor für die Leipziger gegen den SCC Neapel, der mit Diego Maradonna antrat.

Für den VFC Plauen war es der zweite wichtige Härtetest innerhalb einer Woche gegen ein weiteres Team aus der Regionalliga Nordost: den 1.FC Lokomotive Leipzig. Ein Club, der sich in der vergangenen Saison die Meisterschale in der Liga sicherte, jedoch knapp in der Relegation zum Aufstieg am TSV Havelse scheiterte. Den Plaunenern diente das Spiel als ernsthafte Standortbestimmung in der Vorbereitung auf die kommende Oberligasaison. Am Ende trennten sich beide Teams leistungsgerecht mit 1:1.

Bereits eine Woche vorher hatte der VFC Plauen im Testspiel gegen den ZFC Meuselwitz ein starkes Zeichen gesetzt. In einem intensiven Duell gegen den Regionalligisten zeigte die Mannschaft eine engagierte Leistung, die in einem verdienten 3:3-Unentschieden mündete. Dieses Spiel sollte bereits ein Nachweis sein, dass man auch gegen Teams aus einer höheren Liga bestehen kann, wenn man dazu bereit ist. Diesen Nachweis wollten die Plauener nun auch gegen den 1. FC Lok Leipzig erbringen.

Die Lok-Elf begann mit hohem Tempo und besaß einige gute Möglichkeiten. Karl Pischon im Tor der Plauener konnte sich dabei mehrfach auszeichnen. Mit zunehmender Spielzeit fanden auch die Spitzenstädter ihren Rhythmus: „Wir haben heute wirklich eine gute Leistung abgerufen. Auch war uns bewusst, dass wir in der ersten Halbzeit eine gute Defensivleistung zeigen müssen. Eins, zwei Chancen haben wir zugelassen.  Aber das ist ganz normal. Wir haben gegen den Regionalligameister vom letzten Jahr gespielt. Das ist es schon ein Riesending. Wir haben eine nagelneue Mannschaft. Beim Ausgleich ist ein bisschen die Ordnung verloren gegangen. Wir müssen uns messen und heute war ein Gegner da, mit dem wir uns messen konnten. Ich bin zufrieden mit den vergangenen vier Wochen, aber wir werden noch in allen Bereichen einiges optimieren, dass wir in zwei Wochen startbereit sind“, so VFC-Trainer Sedat Gören nach dem Abpfiff.

Zufrieden sein konnte der Couch auch. Die Anzeigetafel zeigte nach 45 Minuten ein 0:0 an. Nach einem feinen Pass von Paul Kämpfer markierte Johann Martynets das 1:0 für seine Farben. Dass die Leipziger mit einem Sonntagsschuss in einer Wechselphase beim VFC Plauen den Ausgleich erzielten, tut der guten Leistung der Platzherren keinen Abbruch. Auch die Spieler selbst haben einen hohen Anspruch an sich selbst. Mannschaftskapitän Valentin Sponer drückte es so aus: „Wir sind zwar ein bisschen müde. Das hat man am Ende auch gesehen. Die Woche war richtig anstrengend. Aber das wollen wir ja auch in der Vorbereitung. Wir können uns in allen Bereichen noch verbessern. Defensiv haben wir heute schon eine bessere Leistung gezeigt als gegen Meuselwitz. Ziel war eigentlich, kein Gegentor zu bekommen. Aber da haben wir etwas die Orientierung verloren. Daran müssen wir auf alle Fälle noch arbeiten. Offensiv müssen wir noch ruhiger am Ball werden, um gegen einen starken Gegner noch mehr zu dominieren.“

Mit dem erneut starken Auftritt gegen Lok Leipzig bestätigten die Gelb-Schwarzen eine eindrucksvolle Entwicklung, die es später in den Punktspielen zu untermauern gilt. Die Mannschaft präsentierte sich schon stabiler, geschlossener und taktisch disziplinierter als noch vor wenigen Wochen. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft konnte auch VFC-Präsident Thomas Fritzlar zufrieden sein: „Ich bin mit der Leistung zufrieden. Wir haben ja bewusst durchgewechselt und dann passiert es schon mal, dass du ein Gegentor bekommst. Man muss ja auch sagen, dass wir in der Vorbereitung eine Woche hinsichtlich Training im Vergleich zu Leipzig hinterhinken. Lok startet ja schon nächste Woche in die Saison. Ich denke, die Jungs haben das heute gut gemacht und denke auch, da steckt noch einiges mehr in ihnen. In drei Wochen wird es noch besser als das, was jetzt da ist.“ Damit wurde deutlich: Die Vorbereitung verläuft in die richtige Richtung. Ziel ist es, mit neu gewonnener Stabilität und Selbstvertrauen in die Oberliga-Saison zu starten und dort angriffslustig und konkurrenzfähig aufzutreten.

Fazit: VFC-Trainer Sedat Gören nutzte auch dieses Testspiel, um die passende Formation für den Saisonstart in der Oberliga zu finden. Gegen Lok Leipzig schickte er eine Mannschaft aufs Feld, die nicht nur taktisch, sondern auch durch Einsatzbereitschaft und spielerische Qualität überzeugte. Gören scheint eine schlagkräftige Truppe zu formen, die das Potenzial besitzt, in der Oberliga eine gute Rolle zu spielen.

Text und Fotos: Ilong Göll