VFC Plauen enttäuscht auf der ganzen Linie gegen Neuling
Der VFC Plauen schlug sich am Sonntag gegen den zweiten Neuling in der Oberliga-Süd, den VfB Empor Glauchau, vor 1.034 Zuschauerinnen und Zuschauern selbst und unterlag am Ende verdient mit 0:1. Mit der knappen Niederlage war die Heimelf noch gut bedient. Über ein 0:2 oder 0:3 hätten sich die VFC-Kicker nicht zu beklagen brauchen. Dabei standen die Vorzeichen auf die Begegnung aus Plauener Sicht gut. Die vermeintlichen Mitfavoriten hatten am Vortag gepatzt, Punkte liegen gelassen. Der VFC Plauen nutzte die Steilvorlage nicht, im Gegenteil. In allen Belangen zeigte sich der VfB Glauchau an diesem Nachmittag überlegen: in der Schnelligkeit, der Beweglichkeit, im Zweikampfverhalten, im Spiel mit und ohne Ball, der Passquote. Diesen Umstand nutzte der Gegner gnadenlos aus und siegte am Ende verdient.
Bereits zu Beginn der ersten Halbzeit zeigte Glauchau an, mit welchen Ambitionen sie ins Vogtlandstadion gekommen waren. Erst in der 12. Minute sendete die Heimelf ein erstes Lebenszeichen. Bis dahin hatte sie Mühe, den schnellen und agilen Randolf Riesen im Zaun zu halten. Tyron Profis‘ Versuch landete in den Armen von Glauchaus Keeper Niclas Wiener. Nach Kombination zwischen Johann Martynets, Tyron Profis und Matheus Beal blieb Letzterer in der vielbeinigen Abwehr der Gäste hängen. Danach hätte Amaar Hussain nach Winter-Zuspiel aus einer Chance am kurzen Pfosten mehr machen müssen, stattdessen spielte er zurück und weg war der Ball. Zu allem Unglück verfehlte auch Profis mit seinem nächsten Torschussversuch das Ziel. 20 Zentimeter neben dem Pfosten landete sein Ball. Und zwischendurch? Glauchau war immer gefährlich. Jonas Mack vergab seine Möglichkeit aus zentraler Position. Er jagte das Streitobjekt über den Kasten. Fabio Anger versuchte im Liegen das Tor zu treffen, aber knapp daneben. So verging eine chancenarme erste Halbzeit und die Hoffnung ruhte auf der zweiten.
Doch Fehlanzeige. Der Aufsteiger belohnte sich mit seinem couragierten Auftritt mit dem Führungstor durch den Ex-VFC-ler Luis Werrmann (52.). Statt dem Rückstand hinterherzujagen, verfiel das Spiel der Gelb-Schwarzen immer mehr. Verunsicherungen nahmen sichtbar ihren Lauf. Mit einer Glanzparade verhinderte Pischon nach einem Schuss von Riesen sogar das mögliche 0:2. Der VFC Plauen kam nur noch selten vor das Gästetor. Auf der anderen Seite vergab Colin Ullmann die nächste Großchance für seine Farben. Zwar wäre für den VFC nach einem Eckstoß und anschließendem Kopfball von Maurice Wagner fast noch das Ausgleichstor gefallen. Aber das wäre an diesem Nachmittag doch etwas zu viel des Guten gewesen. Glauchau nimmt die Punkte hoch verdient mit nach Hause.
VfB-Trainer Nico Quade: „Wir haben diese Woche im Training sehr gut gearbeitet und wollten hier auch einen Punkt mitzunehmen. Das haben die Spieler recht gut gemacht. Wir sind immer wieder in die Situation gekommen, nach vorn zu kommen, dass wir uns Möglichkeiten erarbeitet haben. Dann haben wir das Tor gemacht. Wir hatten in der ersten Halbzeit nur einmal eine kurze Phase, in der Plauen viel über Johann Martynets gespielt hat und er die Bälle festgemacht hat. Da sind wir etwas ins Schwimmen gekommen. Aber wir haben das leidenschaftlich verteidigt und dann auch gerecht die Punkte mitgenommen.“
VFC-Trainer Sedat Gören zum Spiel: „Alle zusammen sind wir sehr enttäuscht. Für den Tag muss ich mich im Namen der Mannschaft entschuldigen. Ich als Trainer bin natürlich auch sehr enttäuscht. Wir, das Trainerteam, machen uns jeden Tag den Kopf. In der ersten Halbzeit hatten wir auch eins, zwei gute Möglichkeiten, die wir nicht zu Ende spielten. Da müssen wir eigentlich das Tor machen mit der Qualität, vertendeln aber den Ball im Strafraum. Du musst einfach die drei Möglichkeiten zu Ende spielen. Mit der Robustheit und der Art, wie Glauchau gespielt hat, hatten wir Probleme. Heute war ein Tag, an dem wir sehr unzufrieden sind. Die Spieler haben nicht ihre Qualität auf den Tag genau bringen können. Der Innenraumspieler darf den Raum nicht einfach so preisgeben. Beim Pass in die Mitte war der Spieler frei und macht sein Tor. Wir hatten heute einfach einen schlechten Tag gehabt, wo alles nicht so zusammengepasst hat. Was ich der Mannschaft zum Vorwurf machen muss, wir müssen in der Oberliga die Zweikampfhärte annehmen.“
Fazit: Es ist noch nicht viel passiert, aber die VFC-Spieler müssen sich im Klaren sein, dass in der Oberliga Staffel Süd guter Fußball gespielt wird und alle Spiele mit voller Konzentration angegangen werden müssen. Jetzt heißt es, schnell die Kurve zu kriegen, Wunden lecken und in den kommenden Begegnungen eine Leistungssteigerung nachzuweisen.
VFC Plauen: Pischon – Tanriver (gelbe Karte), Sponer, Limmer (77. Kämpfer), Haake – Winter (77. Schubert), Hussain (55. Eichie), Habermann (gelbe Karte, 77. Schmeißer) – Martynets, Profis (62. Wagner).
Tore: 0:1 Werrmann (52.)
Zuschauer: 1.034
Schiedsrichter: Reinhard Meusel
Text und Fotos: Ilong Göll