Spielbericht: SC Freital – VFC Plauen 1:0 (0:0)

VFC Plauen fühlt sich verschaukelt beim Tabellenführer

Das Ziel vom VFC Plauen war, die liegen gelassenen Punkte vom vergangenen Wochenende gegen den FC Einheit Rudolstadt im Auswärtsspiel gegen den Tabellenführer SC Freital wieder reinzuholen. Das gelang dem VFC Plauen nicht. Die Plauener spielten wieder nicht schlecht, schossen aber keine Tore. Und als es dann doch im Kasten von Freital einschlug, wurde es auch noch annulliert wegen vermeintlicher Abseitsstellung. Da die Kicker vom VFC Plauen einmal nicht gut verteidigten, mussten sie eine späte Führung hinnehmen. Auch die fiel mysteriös. Bitter, denn es war ein typisches 0:0-Spiel, allerdings auf spielerisch gutem Niveau. Das Glück fiel am Ende auf Freitals Seite. Valentin Sponer zum Spiel: „Ich glaube, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir waren gut im Spiel drin, standen gut. Dann kassieren wir das Gegentor. Wir machen uns aber das Leben selbst schwer. Es war ein sehr enges Spiel und geht dann so aus. Das ist sehr ärgerlich.“

Beide Mannschaften warteten mit hohem Tempo auf, spielerisch auf gutem bis sehr gutem Niveau. Allerdings gab es im ersten Spielabschnitt keine richtige Torchance auf beiden Seiten. Der VFC Plauen zeigte sich im ersten Spielabschnitt zweikampfstark, erfolgreich in der Balleroberung, in der Abwehr stabil. Nur brachten diese Tugenden eben am Ende nichts ein. Die beste Chance auf Plauener Seite erarbeitete sich Johan Martynets. Aber sein Versuch wurde gerade noch vereitelt. Die Heimelf ihrerseits besaß mit Colin von Brezinki die beste Möglichkeit, der den Ball frei vor den sich breit machenden VFC-Torhüter Karl Pischon über den Querbalken setzte. Zuvor mussten die Spitzenstädter eine weiter heikle Situation meistern: Bei einem Durchbruch eines Freitalers konnte Valentin Sponer die Gefahr gerade noch abwenden. Bis zur 45. Minute war die Welt mit dem 0:0 für die Gäste halbwegs in Ordnung.

Mit diesem Ergebnis am Ende der 90 Minuten wäre der VFC Plauen mit dem Minimalziel zufrieden nach Hause gefahren. Aber es kam mit den immer mehr aufziehenden dunklen Wolken anders. Zwar versuchten sich Lenny Plank, Johann Martynets (mit Freistoß aus 25 Metern), Tyron Profis (von der 16-Meter-Linie) und nochmals Martynets, der im Strafraum am Ball vorbeirutschte. Dann passierte es, was der VFC Plauen unbedingt vermeiden wollte. In eine Eingabe von der linken Seit lief Philip Weidauer und machte seine Mannschaft zum Sieger in dieser Auseinandersetzung zwischen zwei Spitzenmannschaften. Doch Plauen wehrte sich, jagte einen Schuss aus der Distanz auf das Freitaler Tor. Keeper Matti Kamenz konnte den Ball nicht festmachen, die Plauener setzten nach und beförderten den Ball in die Maschen. Doch diesen Treffer annullierte das Schiedsrichterteam auch sehr zum Ärger von Thomas Fritzlar und dem Plauener Trainers Sedat Gören. Thomas Fritzlar: „In der Liga sind einige überfordert im Drumherum. Das führt dann zu Fehlentscheidungen. Aus dem Eckstoß, den wir nicht kriegen, den wir hätten kriegen müssen, entsteht ein Konter, den wir nicht bereinigen können. Dann wird auf Abseitstor entschieden, was keins war. Wir fahren in der Liga zu Mannschaften, die gerade einmal 200 Zuschauer haben, aber mit großen Ambitionen. Es ist aber nach wie vor unser Ziel, raus aus der Liga.“

VFC-Trainer Sedat Gören zum Spiel: „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht gegen einen guten Gegner, der hinten sehr stabil stand, sehr groß gewachsene Spieler, eine unbequeme Mannschaft. Aber das Spiel hat heute keinen Sieger verdient. Wir machen dahinten ein klares Tor. Für mich ist es ein reguläres Tor. Da fehlen mir die Worte. Das ist derselbe Schiedsrichter wie gegen Glauchau. Da hätten wir einen Elfmeter kriegen müssen und jetzt wieder gegen uns die Entscheidung. Das war ein Spitzenspiel. Da geht es um alles. Da müssen auch qualitativ gute Schiedsrichter das Spiel pfeifen. Es kann nicht sein, dass wir von so einem Schiedsrichter hier verschaukelt werden. Genau die Situation zu unserem Gegentor. Wir müssen einen Eckstoß bekommen. Es kann nicht sein, dass man aus fünf Metern die Situation nicht erkennt. Es darf nicht sein, dass Außenfaktoren ein Spiel entscheiden. Wir sind hier klipp und klar verschaukelt worden.“

Fazit: Der VFC Plauen hat sich in Freital gut verkauft. Aber wenn man Spiele gewinnen will, muss man Tore schießen. Das ist etwas, was man der Mannschaft vorwerfen muss. Ein Tor kassieren, das kann immer einmal passieren. Die Offensiv- und Kreativspieler sind gefragt.

VFC Plauen: Pischon – Schubert, Tanriver (gelbe Karte), Sponer, Limmer – Haake, Beal – Plank (80. Wagner), Eren (59. Eichie), Martynets – Profis.
Tore: 1:0 Weidauer (79.)
Zuschauer: 338
Schiedsrichter: Reinhard Meusel

Text und Fotos: Ilong Göll