VFC Plauen kegelt FC Eilenburg aus dem Pokal
Die 713 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen ein umkämpftes Pokalspiel zwischen dem Oberliga-Fünften VFC Plauen und einem derzeitigen Kellerkind aus der Regionalliga, dem FC Eilenburg, das der VFC Plauen mit einem 2:0-Sieg für sich entschied. Die Heimelf spielte ihr bisher bestes Heimspiel und begeisterte den Plauener Anhang mit seiner Einstellung, dem festen Willen zum Sieg und damit, dass er den Gästen aus der Regionalliga in allen Belangen Paroli bieten konnte. Mit dem 2:0 waren die Randleipziger noch gut bedient. Über ein 4:0 oder 5:0 hätten sie sich die Gäste nicht beschweren dürfen. So klar war der Chancenvorteil für die Platzherren. Der VFC Plauen steht jedenfalls verdient im Achtelfinale des Landespokals und hofft auf einen Gegner, der bezwingbar scheint oder ein Schwergewicht, bei dem es am Ende der 90 Minuten heißen könnte: Raus mit Applaus.
Das Spiel begann zunächst mit mehr Ballhoheit für die Gästeelf. Die Plauener verteidigten gut und hielten Eilenburgs Stürmer auf Distanz. So langsam nahm aber auch das Spiel der Gelb-Schwarzen an Fahrt zu. So war es fast folgerichtig, dass die Spitzenstädter ihre ersten Duftmarken setzten. Isaak Eichie dribbelt sich auf der rechten Seite durch, zog ab, traf aber nur das Außennetz. Nur wenig später prüfte Matheus Beal Gästekeeper Edelmann, der auf Kosten eines Eckstoßes klärte. Erst in der 26. Minute folgte der erste Torschuss der Eilenburger. Marcus Niemitz setzte den Ball aber neben das Tor. Vier Minuten später klingelte es dann im Kasten des FC. Als Torhüter Edelmann einen Schuss der Plauener nicht festmachen konnte, erlief sich Johan Martynets den Ball und nutzte die Möglichkeit, um Plauen in Front zu schießen. 1:0 – welch ein Jubel im Vogtlandstadion. Weitere Möglichkeiten der Heimelf folgten. Eichies Chance durchkreuzte Keeper Edelmann und Tyron Profis‘ Versuch landet knapp über dem Gehäuse. In der Nachspielzeit brach Profis durch und konnte nur mit Foulspiel (Festhalten) durch Vincent Zaruba am 2:0 für Plauen ausgebremst werden. Er bekam Gelb, aber die gute Chance war dahin. Mit einer knappen Führung ging es in die Halbzeit.
Ziel der zweiten 45 Minuten war es, hinten die Null zu manifestieren und nach Möglichkeit das zweite Tor nachzuschieben. Beides gelang den Plauenern mit Bravour, weil sie sich weiter kampfstark präsentierten und Eilenburg immer wieder mit Tempofußball, gefährlichen Kontern in Verlegenheit brachten. Zunächst scheiterte Eichie nach starker Parade von Edelmann am 2:0. Zehn stärkere Minuten der Gäste überstanden die Platzherren ohne Gegentreffer. In der 68. Minute belohnten sich die Gelb-Schwarzen für einen starken Pokalauftritt mit dem erlösenden 2:0 und zogen den Gästen endgültig den „Zahn“. Eigentlich schien die Situation schon bereinigt. Doch dann flog der Ball Matheus Beal vor die Füße. Er nahm Maß und jagte eine „Rakete“ Richtung Eilenburgs Tor, die für Edelmann unhaltbar im Netz zappelte. Weiter Möglichkeiten wurden in der Schlussviertelstunde durch falsche Entscheidungen noch leichtfertig vergeben. Martynets übersah den mitgelaufenen eingewechselten Paul Kämpfer, schoss selbst und scheiterte. Wenig später das umgekehrte Bild. Aber zum Glück war diesmal das Spiel schon entschieden und fand mit VFC Plauen den würdigen und hochverdienten Sieger nach einem sehr ordentlichen Auftritt.
Tyron Profis: „Das Spiel war heute total wichtig. Man hat einfach gesehen, dass wir mit einer guten Mannschaft mithalten können, auch mit einer Mannschaft, die eine Liga höher spielt. Die Mannschaften haben da alle brutale Qualität. Jeder weiß, dass unser Ziel ist, in diese Liga zu kommen und wir haben heute gesehen, dass wir mithalten können. Deshalb bedeutet uns das viel und wir freuen uns auf die nächsten Wochen, wo auch die eine oder andere schwere Aufgabe dabei ist. Auf jeden Fall haben wir etwas Selbstvertrauen eingefangen.“
Matheus Beal: „Schon in den letzten Heimspielen haben wir gezeigt, dass wir es können. Ich habe schon zuletzt gesagt, es sind Kleinigkeiten, die noch fehlen. Aber heute haben wir gezeigt, wir sind auf dem richtigen Weg. Normalerweise mache ich die Tore mit rechts, heute einmal mit links. Dafür haben wir jeden Freitag Abschlusstraining, um uns zu verbessern. Das war heute ein Trainingsergebnis.“
Tyron Haake: „Ich glaube, wir haben aus den letzten Fehlern gelernt. Wir haben uns heut vorgenommen, kein Tor zu kassieren, auch wenn es gegen einen Regionalligisten ging. Wir wissen um die Qualität. Desto mehr bin ich froh, dass das heute geklappt hat. Natürlich lässt du über 90 Minuten einmal ein, zwei Chancen zu. Aber am Ende bin ich froh, dass wir zu Null gespielt haben.“
VFC-Trainer Sedat Gören nach demSpiel: „Ich denke, dass wir von der ersten Minute an sehr gut im Spiel waren, dass wir unseren Spielplan gut durchgezogen haben. Wir wollten offensiv gut verteidigen – auch mit Ball. Wir wollten dominant auftreten. Wir haben uns gute Möglichkeiten herausgespielt, gut über die Außen gespielt haben. Das Einzige, was ich meiner Mannschaft ankreiden kann, kritisieren kann, ist die Chancenverwertung. Ansonsten hätten wir schon mit 2:0, 3:0 in die Halbzeit gehen müssen. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, wo wir gut gegen den Ball gearbeitet haben. Da waren wir sehr diszipliniert und haben uns auch da an den taktischen Plan gehalten. In den letzten zehn Minuten hätten wir unsere Konterchancen besser ausspielen müssen. Aber ich denke, dass wir ein sehr gutes Pokalspiel gemacht haben.“
Fazit zum Spiel: So ist es, hält man seinen Kasten hinten dicht und trifft vorn, gewinnt man sein Spiel. Nur muss der VFC Plauen weiter an der besseren Chancenverwertung arbeiten. Gut und gern hätten die VFC-Kicker den FC Eilenburg mit 4:0 odrer 5:0 nach Hause schicken können. Das Spiel macht Mut für die kommenden nicht leichter werdenden Aufgaben.
VFC Plauen: Pischon – Schubert (84. Träger), Tanriver, Sponer, Limmer – Haake – Martynets (gelbe Karte), Beal, Winter (84. Habermann), Eichie (65. Plank) – Profis (77. Kämpfer).
Tore: 1:0 Martynets (31.), 2:0 Beal (68.)
Zuschauer: 713
Schiedsrichter: Benjamin Arnold (Dresden)

Text und Fotos: Ilong Göll