VFC Plauen verschenkt Sieg in der ersten Halbzeit
Der VFC Plauen verliert ein Spiel, das man nicht verlieren darf. 0:2 hieß es nach 94 Minuten Spielzeit. Wer sich so viele Chancen gegen den FSV Budissa Bautzen erarbeitet und diese nicht verwertet, muss am Ende mit einer Niederlage leben. Diese ist nicht nur bitter, sondern wirft den VFC Plauen weit zurück von seinem Vorhaben, in der Spitze mitzuspielen und nach Möglichkeit aufzusteigen. Das Ziel soll weiterhin Bestand halten, aber mit solchen Auftritten rückt es erst einmal in weite Ferne.
Dabei starteten die Kicker des VFC Plauen verheißungsvoll in die Partie, erarbeiteten sich Chancen um Chancen. Nur wollte der Ball einfach nicht über die Torlinie. Johan Martynets leitete die erste Chance ein, am Ende klärte der Torwart von Bautzen, Erik Herrmann, erfolgreich. Karl-Ludwig Zech auf der anderen Seite deutete seine Gefährlichkeit wenig später schon einmal an. Doch die Heimelf blieb am Drücker. Martynets zum ersten, Martynets zum zweiten, am Ende hat Herrmann den Ball. Nächste Szene ähnelt der eben aufgezeigten. Tyron Profis bleibt mit Fuß hängen, setzt danach einen Kopfball, der landet knapp im Grundlinienaus. Max Winters Schuss ist kein Problem für Bautzens Keeper. Auch Matheus Beal arbeitete an einem Treffer. Sein Freistoß aus der Distanz landete knapp neben dem Tor. Den nächsten übernahm Martynets. Keeper Herrmann rettete mit einer Flugeinlage seiner Mannschaft die Null. Dann brachte Isaak Eichie seinen Teamkollegen Profis in Position, wieder nichts Zählbares. Sein Ball landete neben dem Tor. Es war schon wie verhext, alle Versuche waren nah am Treffer, aber eben nicht drin im Tor. Im Gegenzug machte Zech das zweite Mal auf sich aufmerksam, befördert seinen Diagonalball neben das Tor. Und wie es so kommt, der VFC Plauen bestimmt das Spiel, trifft aber nicht, dann macht das der Gegner. Seinen dritten Versuch veredelte Zech zum Führungstreffer. Aus einem Einwurf heraus landete der Ball bei Zech. Er setzte den Ball ans Aluminium, der Abpraller landete erneut bei ihm. Unbedrängt beförderte Zech den Ball in die Maschen (44.). Ein Zeitpunkt, der weh tat.
45 Minuten hatten die Platzherren Zeit, das Ergebnis zurechtzurücken. In der 48. Minute besaß Amaar Hussain die große Möglichkeit zum 1:1 Ausgleich. Aber wie gesagt, wie verhext landete auch sein Ball knapp neben dem Pfosten. Auch Haake versuchte es mit Freistoß noch einmal aus der Distanz. Sein Ball flog über den Querbalken. Der VFC Plauen machte auf und Bautzen nutzt die Räume in einem jetzt zerfahrenen Spiel. Eine Eingabe von links nutzte Felix Hennig mit Schuss ins lange Eck zum 0:2. Der VFC Plauen gab niemals auf, Paul Kämpfer wurde zuvor im Strafraum zu Fall gebracht, aber die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Damit war klar, der VFC Plauen wird ohne Punkte bleiben, unnötig, aber selbst verschuldet.
VFC-Trainer Sedat Gören zeigte sich nach dem Spiel unzufrieden: „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche und befanden uns nie in der Situation, dass wir das Spiel verlieren müssten. Wir waren sehr gut im Spiel. Die ersten 20, 25 Minuten haben wir mit hohem Tempo gespielt, in denen wir uns viele Torchancen erarbeitet haben. Wir Trainer haben die Aufgabe, die Mannschaft in die Box zu bringen. Und dort sind die Spieler gefragt, die Abschlüsse zustande zu bringen, die zum Torerfolg führen. Das haben wir heute nicht gut gemacht. Das muss ich klar und deutlich sagen. Trotz Respekt gegenüber dem Gegner müssen wir zur Halbzeit mit 4:2 in die Kabine gehen. Beim 0:1 passen wir nicht auf. Zu Beginn der zweiten Halbzeit muss Amaar Hussain das 1:1 machen. Dann müssen wir meiner Meinung nach einen Elfmeter bekommen beim Foul an Paul Kämpfer. Danach passiert das Tor, wo wir im Umschaltmoment in Unterzahl sind. Dann wird es natürlich schwer zurückzukommen.“
Fazit zum Spiel: Das Spiel wurde im ersten Spielabschnitt verloren. Es ist leider nicht das erste Mal, dass der VFC Plauen das Spiel bestimmt, viel Aufwand betreibt, aber keine Tore schießt und sich nicht belohnt. Aufwand und Nutzen stehen derzeit in einem Missverhältnis. So gehen wertvolle Punkte verloren. Es ist zwar noch nichts verloren, aber wenn die Kicker des VFC Plauen nicht effizienter ihre Möglichkeiten nutzen, werden sie ihr Ziel nur schwer erreichen. Das wäre für Plauen schmerzhaft.
VFC Plauen: Pischon – Schubert (46. Plank), Tanriver (rote Karte), Sponer, Limmer – Haake (71. Träger) – Eichie (46. Kämpfer, gelbe Karte), Winter (46. Hussain), Beal, Martynets – Profis (85. Eren).
Tore: 0:1 Zech (44.), 0:2 Hennig (60.)
Zuschauer: 612
Schiedsrichter: Benjamin Seidl

Text und Fotos: Ilong Göll