Spielbericht: VFC Plauen – VfB Germania Halberstadt 4:1 (1:0)

VFC Plauen überwindet Torflaute gegen VfB Germania Halberstadt

Der VFC Plauen gewann nach langer Durststrecke endlich wieder ein Spiel – und das eindrucksvoll vor heimischer Kulisse. 740 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen einen kämpferisch starken VFC Plauen, der eine komplette Halbzeit in Unterzahl agieren musste. Besonders bemerkenswert ist, dass die Heimelf zwar nach 45 Minuten nur mit 1:0 führte, aber drei Tore in Unterzahl im zweiten Spielabschnitt nachlegte. Die Tore für Plauen markierten Matheus Beal, Johan Matynets doppelt und ein Treffer mit Streitfall. Victor Habermann wird als Torschütze angegeben. Den Treffer drückte aber Tyron Profis über die Linie.

Das Spiel begann wie zuletzt immer: Der VFC Plauen startete mit Tempofußball in die Partie, war drückend überlegen, erarbeitete sich zahlreiche Chancen und verwertete davon wieder zu wenig. Bereits in Minute 1 hätte es im Kasten der Gäste klingeln können. Der schnelle Isaac Eichie flankte nach innen und Johan Martynets stand richtig, doch der Platz zwischen Pfosten und Abwehr war zu eng, sodass sein Ball geblockt werden konnte. Nur drei Minuten später jagte Matheus Beal einen Ball Richtung Gästetor, der Ball ging nicht durch die vierbeinige Abwehr. Der nächste Angriff saß. Ein mustergültiger Angriff über Eichie landete letztendlich bei Beal – und der feuerte das Streitobjekt aus 14 Metern unhaltbar für Lukas Cichos in die Maschen zur Plauener Führung. 14. Minute, frühes Tor für den VFC, das kam dem Plauener Anhang irgendwie bekannt vor. Danach bekam Vorbereiter Eichie selbst eine Chance für ein Tor. Als der Gästekeeper zu weit vor seinem Kasten stand, versuchte es der Flügelflitzer aus der Distanz, sein Ball landete aber knapp über dem verwaisten Tor. Ein Freistoß von Beal fand im Anschluss auch nicht den Weg ins Ziel. Die Gäste kamen nur zweimal zu gefährlichen Aktionen. Mit Glück und Geschick überstand die Defensivabteilung von Plauen zwei gefährliche Freistöße der Gäste. VFC-Torhüter Simon Schulze, der diesmal das Vertrauen von VFC-Trainer Sedat Gören erhielt, klärte im Bund mit seinen Vorderleuten die zwei heiklen Situationen. Karl Pischon, der diesmal zuschauen musste, freute sich mit seinen Mitspielern: „Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben männlichen Fußball gezeigt. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben.“

Nur 1:0 bis zum Pausentee bei wieder gut herausgespielten Möglichkeiten, der Kopfkrimi bei einigen Zuschauern dürfte sich wieder in Gang gesetzt haben. Aber diesmal stand eine Mannschaft auf dem Feld, die weiterspielte und kämpfte, zwei gleichwertig Halbzeiten anbot und auch in Unterzahl immer wieder gefährlich nach vorn spielte. In der 57. Minute belohnte sich die Mannschaft mit dem zweiten Treffer. Nach drei Anläufen klingelte es im Tor von Halberstadt das zweite Mal. Profis an den Pfosten, der Ball kommt zu Victor Habermann, der zog ab und Profis war noch dran. Sicher wäre der Ball auch ohne seine Berührung im Tor gelandet. So kann auch Habermann das Tor für sich beanspruchen. Aber egal, wie oben schon beschrieben. Es stand 2:0. Danach der große Auftritt von Johan Martynets. Sein Tor per Freistoß war eine Granate, der der Halberstadt-Keeper Cichos nur nachzuschauen vermochte (3:0). Kleiner Schönheitsfehler in der 77. Minute: Ein Heber über VFC-Torhüter Simon Schulze – und Emilio Stobbe drückte den Ball über die Linie zum Ehrentreffer. Den Schlusspunkt setzte Martynets. Mit einer Energieleistung machte er das Tor im Alleingang. 4:1 und die Zuschauer waren diesmal zufrieden mit ihrer Mannschaft. „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen“, zeigte sich Martynets nach dem Match zufrieden und freute sich über seine zwei erzielten Tore.

VFC-Trainer Sedat Gören konnte erst einmal aufatmen: „Ich denke, dass wir sehr gut im Spiel waren. Wir hätten nach 15 Minuten schon 2:0 führen müssen. Wir haben zu den vorangegangenen Spielen den Unterschied gesehen, weil wir heute die Tore gemacht haben. Das Spiel war genauso gleich wie gegen Halle oder wie hier zu Hause gegen Bautzen und die anderen Spiele, auch wie die gegen Rudolstadt oder Freital und Sandersdorf. Der einzige Unterschied ist, dass wir heute unsere Chancen klarer, zielstrebiger genutzt haben. Ich kann der Mannschaft ein Riesenkompliment machen für ein Spiel gegen eine Mannschaft, die auf dem zweiten Tabellenplatz steht, viel Qualität hat und bis jetzt eine Niederlage hatte – dafür, dass sie mit zehn Mann, in Unterzahl in der zweiten Halbzeit, so eine Leistung abgerufen hat. Da ist jeder für jeden gerannt, wurden Löcher gestopft, die Räume zugelaufen, die Zweikämpfe angenommen. Heute waren auch unsere Standards gut. … Man kann auf dieser Leistung aufbauen.“

Fazit zum Spiel: Das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung. Das Spiel war wie immer sehenswert. Diesmal stimmt auch das Ergebnis. Das sollte Mut machen, wenn es am kommenden Freitag zum Derby nach Auerbach geht – mit gleicher Einstellung und einem erneut kämpferischem Auftritt.

VFC Plauen: Schulze – Schubert (84. Limmer), Michalek, Sponer (gelbe Karte), Habermann – Haake, Beal – Martynets, Hussain (84. Wagner), Eichie (gelbe Karte, gelb-rote Karte) – Profis (72. Plank).
Tore: 1:0 Beal (14.), 2:0 Habermann (57.), 3:0 Martynets (60.), 3:1 Stobbe (77.), 4:1 Matynets (90.+4)
Zuschauer: 740
Schiedsrichter: Jakob Scheibner

Text und Fotos: Ilong Göll