VFC Plauen enttäuscht und verliert wichtiges Spiel um Klassenerhalt
Der VFC Plauen hat ein wichtiges Spiel gegen eine ebenfalls schwach aufspielenden BSG Chemie Leipzig mit 1:2 verloren. Mit schlechtem Vorzeichen startete der VFC Plauen in die 90 Minuten gegen einen Gegner, der nichts mehr mit der Qualität der vergangenen Jahre zu tun hatte. VFC-Trainer Karsten Oswald musste von der Tribüne aus das teilweise ideenlose Spiel seiner Jungs ansehen und Minuten vor dem Anpfiff des Spiels stand fest, dass Stammtorhüter Jakob Pieles auf Grund einer sich im Spiel bei Meuselwitz zugezogenen Verletzung passen musste. Der junge Keeper Simon Schulze machte seine Sache gut und ihm sind die beiden Gegentreffer nicht anzukreiden. Zu guter Letzt sah Yanick Abayomi nach Handspiel als letzter Mann auch noch den roten Karton. Alles in allem, unter diesen Vorzeichen, war die Mannschaft gefragt, die es jedoch nicht schaffte, das Ruder endlich herumzureißen.
Die erste Halbzeit war eine Halbzeit, die von vielen Fehlabspielen auf beiden Seiten gekennzeichnet war, Mittelfeldspiel ohne Druck auf das jeweilige Tor des Gegners. Die Torhüter hatten so einen geruhsamen Nachmittag. Die BSG kam nur ein einziges Mal vor das Plauener Tor und danach stand es 0:1. Tim Bunge servierte maßgenau für Elias Ndukwe Oke und der brachte Leipzig ohne Gegenwehr kurz vor dem Pausenpfiff in Führung. Bis dahin erarbeitete sich der VFC zwar einige Eckstöße, die allerdings nichts einbrachten. Bei einem Durchbruch von Tim Limmer über die linke Seite mit Flanke versuchte sich Lucas Will mit Fallrückzieher, kam aber nicht an den Ball. Nur in der 21. Minute kam so etwas wie Klasse beim VFC auf. Der Ball wurde von hinten heraus präzise gespielt, erreichte Johann Martynets und seinen Ball klärte Benjamin Bellot auf Kosten eines Eckstoßes. Da war es auch schon, was der VFC Plauen an Gefährlichkeit in Halbzeit eins zu bieten hatte. Dann folgte die besagte 43. Minute und die Heimelf war bedient.
In der zweiten Halbzeit zeigten sich die Plauener etwas auffälliger, ohne jedoch zunächst in der gefährlichen Zone wirklich gefährlich zu werden. Wills Versuch mit Heber stellte Bellot vor kein Problem wie auch dessen Distanzschuss in der 60. Minute. Dafür sorgte Marino mit seinem Distanzschuss wenig später für das 0:2. Erst nach der 75. Minute wehrte sich der VFC Plauen gegen eine Niederlage. Aus einem Gewühl heraus fand der Ball im ersten Versuch einfach nicht den Weg ins Tor. Das gelang den Gelb-Schwarzen dann im nächsten Anlauf: Daniel Gerstmayer konnte auf 1:2 (83.) verkürzen, eigentlich zu spät, um das Spiel noch herumzureißen. Dennoch gab es noch zwei Möglichkeiten für die Heimelf. Die Hintermannschaft der Gäste kam ins Schwimmen. Can Deniz Tanrivers Ball landete am Aluminium und Tom Fischers Ball lenkte Bellot noch mit den Fingerspitzen über die Querlatte. So blieb es bei der 1:2-Niederlage in einem Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hätte.
VFC-Interimstrainer Kevin Brettfeld nach dem Spiel: „Wir haben verloren, weil wir unsere wenigen Chancen, die wir haben, nicht nutzen, zweimal sehr unaufmerksam sind, zweimal Tore bekommen, die wir so nie bekommen dürfen. Es war ein sehr physisches Spiel. Beide Mannschaften haben viel investiert. Es ist sehr schade, dass wir uns wieder nicht belohnen, dafür, was wir uns vorgenommen haben. Ich muss aber auch sagen, dass ich sehr gute Ansätze bei der Mannschaft gesehen habe. Wir sind sehr oft in die gefährliche Zone gekommen. Was die Box betrifft, hatten wir tolle Strafraumbesetzung bei Eingaben und Standards. Das wollen wir nach Berlin mitnehmen. Für uns gilt es jetzt, die englischen Wochen anzunehmen, auch physisch anzunehmen. Dass alle Jungs mitziehen, darüber mache ich mir wenige Gedanken und dass sie irgendwann den Bock umstoßen wollen, vielleicht schon nächste Woche.“
VFC Plauen: Schulze – Juśič (68. Akindele), Tanriver, Fischer, Abyomy (rote Karte) – Limmer (68. Berkemer), Winter (gelbe Karte/55. Heller) – Martynets, Will, Riedl – Gerstmayer (gelbe Karte).
Tore: 0:1 Oke (43.), 0:2 Marino, 1:2 Gerstmayer (83.)
Zuschauer: 2.021
Schiedsrichter: Henry Müller
Text und Fotos: Ilong Göll