Spielbericht: VFC Plauen – SC Freital 0:2 (0:1)

VFC Plauen verliert auch sein zweites Heimspiel

Der VFC Plauen verliert sein Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Freital vor 535 zahlenden Zuschauern mit 0:2. Dabei muss gesagt werden, dass Freital ein besonderer Aufsteiger ist. Trainer Knut Michael hat erfahrene Spieler um sich geschart, die mit einem robusten Auftreten durch ein Freistoßtor in Führung gingen und in der Druckphase der Plauener kurz vor Spielende einen Konter zum 0:2 erfolgreich zu Ende spielten.

Das war schon ein verrücktes Spiel. Der VFC Plauen war in allen Belangen überlegen, ob in der Anzahl der Eckstöße oder der Anzahl der Torschüsse, hatte den Gegner eigentlich im Griff und trotzdem gingen die Spitzenstädter als Verlierer vom Platz. Der Gegner machte aus drei Chancen zwei Tore. Das nennt man Effizienz. Willen und Kampf kann man den Spitzenstädtern nicht absprechen. Dafür gibt es aber keine Punkte. Tore müssen her. Chancen dafür waren vorhanden. Aber weder Ondřej Nýber nach Eingaben von Moritz Kretzer, Lucas Will und Daniel Heinrich noch Alexander Morosow mit Schuss aufs Tornetz und Kretzer mit seinem Ball aus der Distanz waren in der Lage, die Plauener in Führung zu bringen. Zu allem Unmut der Spieler und VFC-Anhänger pfiff der Schiedsrichter einen Durchbruch von Morosow, der bereits seinen Gegenspieler umkurvt hatte, zurück und entschied auf Freistoß für Plauen. Der Riese konnte demzufolge nicht genutzt werden. Pech für Plauen. Das 1:0 fiel in der 46. Minute. VFC-Trainer Robert Fischer informierte Ersatztorhüter Marius, wie der Ball kommen wird. Umsonst. Aus 30 Metern erzielte Robin Fluß glücklich das 0:1. Der Ball war lange unterwegs und nicht unhaltbar.

Der zweite Abschnitt begann mit der zweiten Chance der Gäste. William Wessely jagte den Ball an die Querlatte. Glück für Plauen. Der VFC Plauen rackerte für den Ausgleich. Wieder war es Nýber, der an eine gute Eingabe von Morosow nicht herankam. Dann kam der überragend haltende Gästekeeper Hauswald ins Spiel. Er hielt eine Kretzer-Granate mit Bravour. Pech für den VFC Plauen, als Colin von Brezinski einen Ball auf der Linie entschärfte. Die Gäste standen tief und machten es der Heimelf schwer, durchzukommen. Trotzdem gaben die Gelb-Schwarzen nicht auf, wollten den Ausgleichstreffer. Der eingewechselte Christopher Bibaku setzte ein Heinrich-Eingabe neben den Pfosten. Weitere Versuche folgten, alles vergeblich. Noch einmal schöpften die Plauener Hoffnung. Kretzer trat zum Freistoß an und wieder war es der Gästekeeper, der die Chance zunichte machte. Weil der VFC Plauen alles nach vorn warf, ergaben sich natürlich Räume zum Kontern. In der 86. Minute nutzte Philipp Weidauer seine Möglichkeit zum 0:2.

Damit war die zweite Heimniederlage perfekt.

Fazit: Wieder ging ein Spiel verloren, weil der VFC Plauen versäumte, ins Schwarze zu treffen. Es wird auch immer deutlicher. Hinten zu liegen und noch punkten zu wollen, wird in dieser Liga immer schwieriger. Die in Front liegende Mannschaft macht hinten dicht, lauert auf Konter. Das führt zu Hektik im eigenen Spiel und Fehler schleichen sich ein. Das musste der VFC Plauen jetzt erneut schmerzlich erfahren.

Gästetrainer Knut Michael zum Spiel: „In der ersten Halbzeit muss meine Mannschaft noch im Bus gesessen haben und Plauen hat richtig gut gespielt und gute Möglichkeiten gehabt, weil wir nicht den richtigen Zugriff zum Spiel hatten. Dann sind wir sehr, sehr glücklich in Führung gegangen. Wir machen zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Plauen war zunächst die eindeutig bessere Mannschaft. In die zweite Halbzeit kamen wir besser. Wir hätten das 2:0 machen können. Dann haben wir die letzte halbe Stunde stark verteidigt, haben noch einen Konter gesetzt. Unterm Strich muss man sagen, es war ein glücklicher Sieg.“

VFC-Trainer Robert Fischer: „Das Spiel heute ist nicht zu entschuldigen. Es kann nicht immer sein, dass wir gut spielen und den letzten Abschluss kläglich vergeben. Damit meine ich die gesamte Mannschaft. Da muss man einfach den Biss haben, in diese Bälle gehen zu wollen. In der ersten Halbzeit hatten wir drei, vier richtig gute Flanken. Da kann man sich nicht hinter dem Gegner verstecken, sondern muss den Weg nach vorn suchen, am Gegenspieler vorbeikommen, um das Tor zu machen. Spiele werden nach Toren abgerechnet und da haben wir in zwei Heimspielen kein Tor geschossen, drei bekommen und damit verdient verloren. Eine Entschuldigung für das heutige Spiel gibt es nicht. Freital hat dreimal aufs Tor geschossen und machen daraus zwei Tore.“

VFC Plauen: Kuhl – Walther (gelbe Karte), Albert, Träger (46. Hujdurovic), Heinrich (81. Glaser) – Grandner, Kretzer – Morosow, Limmer, Nýber (64. Spranger) – Will (64. Bibaku).
Tore: 0:1 Fluß (45.+1), 0:2 Weidauer (86.)
Zuschauer: 535


Text und Fotos: Ilong Göll