VFC Plauen – FC Erzgebirge Aue 6:2 (0:1)

Torfestival im Testspiel VFC Plauen gegen FC Erzgebirge Aue

Welch Überraschung gelang dem VFC Plauen im Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue! Nicht unverdient fegten die Plauener Kicker den Zweitligisten aus dem Vogtlandstadion. Der FC Erzgebirge kam zwar nicht in Bestbesetzung nach Plauen, aber sechs Tore muss man erst einmal erzielen gegen einen Gegner der andere Ansprüche anmeldet als der VFC Plauen.

Mit Philipp Klewin, Antonio Jonjic, Philipp Riese, Dimitrij Nazarow, Ben Zolinski und Babacar Gueye standen immerhin Spieler auf dem Feld, die der Fußballfan schon einmal gehört hat. Zudem wollen sich Nikola Trujic wie weitere Spieler für einen Vertrag in Aue empfehlen. Also kann der VFC Plauen stolz über seine Leistung sein, die er am sonnenüberfluteten Sonntag vor 701 Zuschauern abgeliefert hat. Aue begann zunächst couragiert, wenngleich sich die Gelb-Schwarzen auch in dieser Phase keine Blöße gaben. Bei dem 0:1 durch einen wunderbaren Schuss von Nazarow aus halbrechter Position war die Abwehr machtlos (15.). Doch wer glaubte, der VFC Plauen würde in Schockstarre verfallen, sah sich getäuscht. Bei weiteren Angriffsbemühungen trafen die Gäste auf eine kampfbereite Mannschaft, die sich in Einheit gegen ein weiteres Tor von Aue wehrte. Zudem glänzte Leon Seefeld mit einigen guten Aktionen. Und so ganz langsam befreite sich die VFC-Elf aus der Umklammerung und wurde selbst gefährlich. Zu einem Tor im Abschnitt eins reichte es zwar nicht mehr, obwohl Kamil Popowicz schon ganz nah am Ausgleich vorbeischrammte. Mit dem knappen 0:1-Rückstand konnten alle im Stadion ganz gut leben, die Auer und auch die Plauener Fans.

Was dann im zweiten Spielabschnitt geschah, ist unfassbar. Mit dem ersten Angriff zeigten die Spitzenstädter Präsenz. Alexander Morosow legte ab auf Ondřej Nýber, der verlängerte zu Moritz Kretzer. Aues Torhüter war zur Stelle. Groß war der Jubel beim 1:1 (48.). Nach einer Walther-Ecke ließ Aues Keeper Klewin den Ball prallen. Kretzer und Lucas Albert standen bereit. Albert bugsierte schließlich den Ball aus dem Gewühl heraus über Linie. Die Fischer-Schützlinge wurden immer mutiger. Zunächst scheiterte Popowicz mit seinem zweiten Versuch. Wenig später spielte er perfekt quer und der mitgelaufene Kretzer stellte die 2:1-Führung für die Vogtländer her. Danach gab es die ersten Wechsel im Plauener Team. Die gerade eingewechselten Gabriel Hasenbichler und Daniel Böttcher schraubten das Resultat auf 4:1. Zunächst tanzte Hasenbichler Aues Torhüter aus und danach feuerte Böttcher aus 18 Metern platziert ab und ließ dem Gästeschlussmann keine Abwehrchance. Philipp Sovago erhöhte nach Tempolauf auf 5:1 und der ebenfalls spät eingewechselte Kevin Baumann setzte den Deckel drauf. Das zweite Tor durch Aues Buturuga zum 6:2 tat der Leistung der Heimelf keinen Abbruch.

VFC-Trainer Robert Fischer zeigte sich beeindruckt von der Leistung seiner Jungs trat aber zugleich auf die Euphoriebremse: „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Aber wir sollten es nicht überbewerten. Aue kam nicht in Bestbesetzung nach Plauen. Aber meine Mannschaft hat gekämpft, mit Leidenschaft gespielt. Die Spieler wollen sich dem Trainer empfehlen und haben abgeliefert. Die Tore waren aus den Umschaltmomenten gut herausgespielt. Ich habe auch die Youngster noch eingewechselt. Sie haben sich darüber sehr gefreut. Heute können wir feiern, aber morgen geht es dann wieder weiter.“

VFC Plauen: Seefeld (80. Böttcher) – Walther (80. Stein), Albert (80. Spranger), Träger (78. Fischer), Heinrich (80. Siegel) – Andreopoulos (59. Grandner), Kretzer (78. Sovago) – Morosow (80. Baumann, Limmer (59. Böttcher), Nýber (78. Spranger) – Popowicz (59. Hasenbichler).
Zuschauer: 701

Text und Foto: Ilong Göll