Es können nicht immer sieben Tore sein. Manchmal reicht es, ein Tor besser zu sein als der Gegner. Letzteres konnte der VFC Plauen am Sonnabend ergebnistechnisch nicht herstellen. Deshalb muss er am Ende der 90 Minuten mit dem torlosen Ergebnis leben, auch wenn das ganz bitter ist. Das Spiel hatte vieles gemeinsam mit dem Aprilwetter – mal Regen, Schnee und Sonnenschein, ein hin und her. Nur der Sonnenschein kam zu kurz (das Siegtor).
Der VFC Plauen gestaltete die Anfangsphase des Spiels gegen einen bekannt unbequemen Gegner kontrolliert. Aber er verpasste es dabei, eine der wenigen Möglichkeiten in Tore umzumünzen. Im Gegenteil. Der Gegner besaß bis zur 20. Minute zwei Möglichkeiten selbst in Führung zu gehen. Zunächst konnte Lucas Albert seinen Gegenspieler noch ablaufen und Steve Zizka köpfte das Leder nur knapp neben das Plauener Tor. Auf Plauener Seite setzte Daniel Böttcher den Ball ebenso knapp neben den Pfosten und Moritz Kretzers Freistoß wurde sichere Beute des sehr gut haltenden Gästekeepers Lukas Kyzek. Zudem stand auch Alexander Dartsch das Torglück nicht zur Seite. Einen der beiden Torschussversuche setzte er knapp neben das Tor und nach Eckstoß landete sein Ball in den Beinen der Abwehr. Damit fand der erste Spielabschnitt mit dem 0:0 kein rühmliches Ende.
Mit 45 starken Minuten wollten die Gelb-Schwarzen das Zwischenergebnis zu ihren Gunsten korrigieren. Genau das war nun der Plan der Plauener, den sie umzusetzen versuchten. In der Tat, Halbzeit zwei erwies sich als temperamentvoller und mit wesentlich mehr Biss. Der VFC Plauen arbeitete akribisch an den drei Punkten, während sich Bischofswerda auf Konter verlegte – und die hatten es durchaus in sich. Schlag auf Schlag produzierten aber die Plauener Möglichkeiten, die zum Teil zu genau zu Ende gespielt wurden, das Glück im Abschluss schien abhandengekommen zu sein oder ein ganz starker Gästekeeper machte gute Möglichkeiten zunichte. So klärte die Schiebocker Abwehr zunächst einen Morosow-Freistoß. Nach Freistoß von Marian Albustin brachte Philipp Dartsch den Ball nicht ins Ziel. Einen Freistoß von Tim Limmer verlängerten die Plauener, hinten stand Philipp Dartsch und köpfte Richtung Tor, aber nicht hinein. Allein diese Aktion war schon ein Tor wert. Ebenso erging es Kamil Popowicz. Sein Kopfball landete knapp über dem Gebälk. Schlag auf Schlag ging es weiter. Nach Freistoß von Albustin köpfte Philipp Dartsch den Ball neben den Kasten. Nur wenig später setzte sich der eingewechselte Charly Spranger gut bis zur Grundlinie durch, konnte seinen Ball aber nicht an Mann bringen. Und weiter ging es beim VFC Plauen im Minutentakt: Einen Distanzschuss von Kretzer faustete Kyzek in letzter Konsequenz aus der Gefahrenzone. In der Schlussphase arbeiteten Popwicz, Grandner und Kretzer am Torglück, leider vergebens. In der 93. Minute hätte Philipp Dartsch doch noch das i-Tüpfelchen auf das umkämpfte Spiel setzten können. Eine scharfe Grandner-Eingabe verwertete er per Kopf. Eine klasse Parade von Kyzek verhinderte doch noch einen späten Erfolg der Plauener. Nicht zu vergessen sei aber auch, dass in diese Druckphase zwei gefährliche Konter der Gäste fielen. Vor allem der von Bruno Schiemann hätte auch ins Auge gehen können.
Fazit zum Spiel: Es war am Sonnabendnachmittag nicht der Tag der Plauener. Chancen waren genug da, aber kein Zielwasser. Andererseits hat auch Bischofswerda seine Sache gut gemacht, hat sehr stark verteidigt und einige Nadelstiche gesetzt, die auch hätten zu Treffern führen können. So gesehen, geht das Ergebnis in Ordnung, wenngleich das kein Trost für die Spitzenstädter ist.
VFC-Trainer Robert Fischer: „Nach dem Schlusspfiff war die Enttäuschung schon sehr groß. In der ersten Halbzeit sind wir schon ganz gut ins Spiel gekommen, ohne aber richtig zwingend zu werden, uns haben Abschlüsse gefehlt. In der zweiten Halbzeit war es nur noch ein Spiel auf ein Tor. Wir hatten viele Chancen. Mit etwas Glück rutscht mal eine rein ins Tor. Ich kann den Jungs nichts vorwerfen, da sie wirklich alles versucht haben, den Siegtreffer zu erzielen. Es hat am Ende leider nicht geklappt. Mit dem 0:0 können wir nicht ganz zufrieden sein.“
