VFC Plauen verschläft Anfangsphase und muss zweifelhaftem Elfmeter nachlaufen
Der VFC Plauen verliert erneut nicht, muss sich aber mit einem 2:2-Remis im Spiel gegen den FC Einheit Rudolstadt zufriedengeben. Zugegeben, das Spiel war vor allem in der ersten Halbzeit kein Augenschmaus, hätte aber nicht mit nur einem Punkt enden müssen. Wer aber gleich in der ersten Minute einen Gegentreffer kassiert, wer dann auch noch einen Elfmeter verkraften muss, an dem sich die Geister scheiden, hätte das Quäntchen Glück gebraucht, um das Spiel doch noch zu drehen. Das schafften die Gelb-Schwarzen in diesem verregneten Spiel diesmal leider nicht.
Der Zeiger der Uhr hatte gerade einmal eine Drehung hinter sich, dann klingelte es im Kasten des VFC Plauen. Nils Noak trieb den Ball auf der rechten Außenbahn Richtung Plauener Tor, legte präzise auf Benjamin Bahner ab und er ließ Marc Jakob Depta im Plauener Tor bei seinem Abschluss keine Chance. Schlafmützig? Müde? Oder ist nach der Gewissheit, dass Erfurt seine Erfolgsrunden dreht, die Luft etwas raus? Diese Frage wollten die VFC-Kicker gar nicht erst aufkommen lassen. Tim Limmer und Kamil Popowicz versuchten sich am Ausgleich. Ihre Abschlüsse waren jedoch zu ungenau oder harmlos. Doch in der 23. Minute gelang Tom Ronny Fischer schlitzohrig per Freistoß der Ausgleich. Er servierte den Ball von der rechten Außenlinie ins kurze Eck. Rudolstadts Keeper Schmidt rechnete wohl mit einer Flanke. Egal, der VFC Plauen war wieder im Spiel. Doch welch ein Nackenschlag kurz darauf. Lucas Albert lief bei seinem Abwehrversuch seinen Gegenspieler ab, berührte ihn leicht, aber das geschah außerhalb des Strafraumes. Der Schiedsrichter sah es anders und entschied zur Freude der Heimelf auf Strafstoß. Benjamin Bahner verwandelte bombensicher zur 2:1-Führung. Noch zweimal besaßen die Gäste aus Plauen vor dem Pausenpfiff die Möglichkeit zum Ausgleich. Kyriakos Andreopoulos’ Freistoß blieb in der Abwehr hängen und eine schön vorgetragene Kombination endete bei Limmer, dessen Schuss zu harmlos war. So blieb es beim 2:1 für die Heimelf und einer eher schwachen ersten Halbzeit der Plauener.
Mit der Hereinnahme von Charlie Spranger kam jetzt mehr Schwung in die Partie. Trotzdem war es zunächst VFC-Torhüter Depta, der mit einer Glanzparade bei einem Bahner-Geschoss die Gelb-Schwarzen im Spiel hielt. Nach Eckstoß von Limmer köpfte Patrick Grandner den Ball nur ganz knapp neben das Tor. In der 68. Minute endlich der Ausgleich. Popowicz köpfte den Ball zurück auf Grandner, er nahm Maß und wuchtete den Ball aus 18 Metern ins Tor. Immer wieder mit Zeitspiel brachten die Gastgeber die Plauener aus dem Rhythmus. Der eingewechselte Philipp Sovago setzte schlussendlich den letzten Schuss im Spiel hauchdünn neben den Pfosten. So jubelten diesmal nur die Anderen.
Fazit: Der VFC Plauen traf auf einen sehr robusten Gegner, der den VFC Plauen gut studiert hat und sich entsprechend auf die Spielweise des VFC Plauen eingestellt hat. Er presste eng und ließ den Plauenern wenig Platz zur Entfaltung. Mit übertriebenem Zeitspiel brachte Rudolstadt das Unentschieden nach Hause. Der VFC Plauen muss demnächst verinnerlichen, dass eine gute Halbzeit eben nicht immer reicht, um erfolgreich zu sein.
VFC-Trainer Robert Fischer war die Enttäuschung anzumerken: „Das Beste am Spiel war, dass wir nicht verloren haben. Den Punkt nehmen wir mit. Aber wir dürfen das frühe Tor nicht zulassen. Das müssen wir verteidigen. Dann waren wir durch das Freistoßtor wieder gut drin im Spiel. Dann kriegen wir den Elfmeter. Nach der Halbzeit sind wir mit mehr Schwung herausgekommen. Wir haben den Ausgleich gewollt. Wir haben weiter auf Sieg gespielt. Das hat dann heute nicht gereicht.“
VFC Plauen: Depta – Grandner, Albert, Fischer, Heinrich – Andreoupolos, Kretzer – Morosow (82. Sovago), Limmer (82. Böttcher), Nýber (46. Spranger) – Popowicz (82. P. Dartsch).
Tore: 1:0 Bahner (1.), 1:1 Fischer (22.), 2:1 Schlegel (27., Foulelfmeter), 2:2 Grandner (68.)
Zuschauer: 120
Text und Fotos: Ilong Göll