Spielbericht: FC Einheit Wernigerode – VFC Plauen 3:2 (1:0)

VFC Plauen verliert beim FC Einheit Wernigerode trotz Überzahlspiel

Der VFC Plauen rannte auch an diesem Wochenende seiner Form hinterher und verlor ein Spiel, bei dem der Gegner wahrlich nicht übermächtig auftrat. Sogar 50 Minuten in Überzahl reichten den Spitzenstädtern nicht, um das Spiel für sich zu entscheiden. Im Gegenteil, sie gerieten nach dem Führungstor der Heimelf noch zweimal in Rückstand, fanden zweimal zurück ins Spiel und ließen einen weiteren Konter zu, der die Niederlage besiegelte. Fehlabspiele, verlorene Zweikämpfe, Unkonzentriertheiten im Vorwärts- und Rückwärtsgang untermauern die gegegenwärtigen Defizite im Spiel des VFC Plauen.

Das Spiel begann verheißungsvoll. Kevin Walther zwang Einheit-Keeper Lohse mit platziertem Freistoß zu einer seiner Glanzparaden. Wenig später lag der Ball nach Will-Eingabe und Bibaku-Schuss im Tor der Platzherren. Doch das Schiedsrichtergespann sah einen Regelverstoß und versagte den Plauener den Treffer. 20 Minuten lang spielten die Gelb-Schwarzen Wernigerode an die Wand. Doch ein Treffer wollte nicht gelingen. So setzte auch Bibaku seinen nächsten Versuch per Kopf nur ganz knapp über das Gebälk. Erst in der 25. Minute wurde es dafür den VFC Plauen einmal gefährlich, als Sitzenstock eine Eingabe von Ferchow knapp verpasste. Nur drei Minuten später hieß es 1:0 für die Einheit. Kevin Hildach verwandelte einen von Morosow verursachten Foulelfmeter zur 1:0 Führung. Dieser Führung liefen die Plauener über die Halbzeitpause hinterher, obwohl sich die Heimelf durch ein böses Foulspiel von Lisowski an Morosow kurz vor dem Pausenpfiff dezimierte. Mit Rückstand ging es in die Kabine zur Auswertung des Auftrittes in Halbzeit eins.

Diese sollte nach Wiederanpfiff gewirkt haben, denn die erste Möglichkeit besaßen wieder die Plauener. Einen Kopfball von Albert konnte Lohse gerade noch auf Kosten eines Eckstoßes verhindern. In Minute 51 wurden die Plauener schließlich für ihr Anrennen belohnt. Will besorgte den Ausgleich zum 1:1. Neue Hoffnung keimte bei den zahlreich mitgereisten VFC-Fans auf. Die Gäste machten das Spiel, aber die Bälle blieben immer wieder beim tief stehenden Gastgeber hängen. In der 60. Minute konterte Wernigerode in der Druckperiode der Gelb-Schwarzen seinen Kontrahenten aus. Der eingewechselte Gino Dörnte überlistete die rechte Abwehrseite und traf zur erneuten Führung für sein Team. Nur drei Minuten später besaß Kyriakos Andreopoulos die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nach Foulspiel an Morosow trat der Grieche zum Elmeterpunkt, die Richtung war zu ungenau und Lohse hielt den Elfer. Die Chance zum Ausgleich war vertan. Kretzer vergab danach nach guter Eingabe von Grandner aus zwölf Metern kläglich. Die nächste Eingabe von Grandner erreichte Will nicht. Dann doch noch der Ausgleich für die Gästeelf: Kretzer setzte sich an der Strafraumgrenze durch und zirkelte den Ball ins lange Eck – 2:2. Wieder Hoffnung auf Plauener Seite. Ungestümes Anrennen des VFC für das dritte Tor. Doch das macht der Gegner. Ein weiteres Kontertor kassierten die Spitzenstädter erneut durch Dörnte. Daniel Heinrich ging nicht in den Zweikampf und der Einheit-Spieler konnte frei abschließen. Damit war die Niederlage perfekt.

Fazit zum Spiel: Wenn man eine Halbzeit in Überzahl spielt und das Spiel verliert, gibt es keine Ausreden mehr. Natürlich waren Spieler, Trainer und die Führungsetage maßlos enttäuscht. Nun ist Psychologie und Ursachenklärung gefragt, um aus diesem Tief schnellstmöglich wieder herauszukommen. Die Mannschaft hat Qualität, jetzt muss sie diese endlich wieder auf den Platz bringen.

Kevin Walther hat sich in der bitteren Stunde der Frage gestellt und den Finger in die Wunde gelegt: „Wir haben unsere Chancen kläglich vergeben. Wir müssen deutlich noch mehr Chancen kreieren und sie dann besser ausspielen. Die Überzahlsituation hat man im Spiel nicht gemerkt. Ich glaube, wir wurden heute auch für die Spiele in den vergangenen Wochen bestraft.“

VFC Plauen: Böttcher – Walther, Andreopolous (90. Fazliu), Heinrich – Morosow, Grandner (75. Sovago), Kretzer, Spranger (90. Fischer) – Bibaku (34. Albert), Will.
Tore: 1:0 Hildach (28., Foulelfmeter), 1:1 Will (51.), 2:1 Dörnte (60.), 2:2 Kretzer (76.), 3:2 Dörnte (83.)
Zuschauer: 267
Schiedsrichter: Christopher Jänike

Text und Fotos: Ilong Göll