VFC Plauen mit überzeugender zweiten Halbzeit zu verdientem Heimsieg
Der VFC Plauen gewann sein Heimspiel gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf klar mit 5:2. Nach Halbzeit eins sah es allerdings noch nicht danach aus. Der VFC Plauen bestimmte zwar auch die ersten 45 Minuten des Spiels, aber das erste Tor machten wieder die Anderen. Erinnerungen an das Spiel in Wernigerode wurden wach. Es ging entgegen aller Erwartungen des Plauener Anhangs schon wieder so los wie im vergangenen Auswärtsspiel. Doch diesmal hatten die VFC-Kicker eine Antwort, die passte: eine gute zweite Halbzeit.
Der VFC Plauen startete zunächst verheißungsvoll ins Spiel, besaß bis zur zwölften Minute bereits drei gute Chancen, um in Führung zu gehen. Mit einer ganz starken Torhüterparade verhinderte Lukas Böhm einen Treffer von Lucas Will aus 14 Metern. Nach Eckstoß von Kevin Walther war Tom Fischer zur Stelle, der den Ball knapp über den Querbalken platzierte. Im Anschluss an einen Freistoß von Walther brachten die Plauener aus dem Gewühl heraus den Ball nicht über die Linie (5./6./12.). In Minute 13 dann der Führungstreffer für die Gäste. Nach misslungenem Abwehrversuch des jungen Plauener Keepers Fritz Böttcher nutzte David Solaja seine Chance und traf aus Nahdistanz das Tor zum 0:1. Nun war die Unsicherheit der Plauener Kicker wieder offensichtlich. Zwar bemühten sich die Gelb-Schwarzen, den Rückstand wettzumachen, doch Kopfbälle gingen reihenweise über das Gebälk, kamen nicht beim Mitspieler an oder zu viel Verspieltheit im Strafraum führte zum Ballvelust und zum Start des nächsten gefährlichen Konters. Als dann auch noch zwei Gästespieler Richtung Plauener Tor stürmten, stand den VFC-Kickern das Glück zur Seite, weil die Gäste diese Möglichkeit ausließen (38.). Was man den Platzherren hoch anrechnen muss, ist, dass sie immer wieder weitere Versuche starteten, das Ergebnis zu korrigieren. So setzte sich Tim Limmer an der Strafraumgrenze durch, traf aber nur den Torhüter. Die Eckstöße von Walther wurden dann gefährlicher. Zunächst köpfte Fischer einen Walther-Ball noch über den Kasten. Der nächste Versuch saß: Fischer bescherte seiner Elf mit dem Pausenpfiff den Ausgleich – und der war sehr, sehr wichtig.
Mit neuem Mut ging es in die zweite Halbzeit. Die Plauener machten sofort Druck. Das schnelle Tor von Moritz Kretzer (52.) mit einem Distanzschuss zum 2:1 spielte ihnen in die Karten, brachte es seiner Elf doch wieder mehr Sicherheit, um erfolgreicher nach vorn zu spielen. Zwei Eckstöße in Folge von Walther führten zum nächsten Plauener Treffer. Beim ersten köpfte Nýber den Ball noch über das Tor und beim zweiten lief Fischer ein und wuchtete den Ball per Kopf zum 3:1 ins Tor (53.). Eckstöße um Eckstöße folgten (16 Stück insgesamt für den VFC) sowie Schüsse im Minutentakt. In diese Druckphase folgte ein weiterer Konterversuch der Gäste durch Daniel Olaoye, doch Böttcher klärte souverän. Danach waren die Spitzenstädter wieder an der Reihe. Kretzer servierte für Will, der aus 14 Metern das 4:1 besorgte. Mit einem wohlgetimten Heber überrumpelte Charlie Spranger Gästekeeper Böhm und belohnte sich nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit einem super Tor zum 5:1. Mit einem Sonntagsschuss verkürzte Niklas Herrmann am Ende auf 5:2 für die Ostsachsen. Ein Ball an die Querlatte rettete die Neugersdorfer vor dem sechsten Gegentreffer. Trotz der beiden Gegentreffer zeigten sich die 454 Zuschauer zufrieden und hoffen in der Zukunft nun wieder auf konstantere Leistungen ihrer Mannschaft und vielleicht auch wieder einmal auf einen Sieg ohne Gegentreffer.
VFC-Trainer Plauen Robert Fischer zum Spiel: „Ich denke, dass wir sehr gut ins Spiel gekommen sind. Trotzdem hat man der Mannschaft die Verunsicherung auf Grund der vergangenen Spiele angemerkt. Wir sind wieder in Rückstand geraten. Das Tor vor der Halbzeit war sehr wichtig und zur rechten Zeit noch in der ersten Halbzeit. Die Jungs kamen in die Kabine und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Ich glaube, das hat man in der zweiten Halbzeit auch gesehen, wie sie agiert haben. Dann kam auch das Glück dazu im Abschluss. Ich denke, dass es am Ende ein sehr verdienter Sieg war.“
Fazit zum Spiel: Der VFC Plauen hat erst einmal die Kurve bekommen. Ob diese von Dauer sein wird, werden die kommenden Spiele zeigen. Bereits am nächsten Spieltag erwartet die Spitzenstädter eine erste Prüfung hierfür, wenn es zum FC An der Fahner Höhe geht, der bekanntlich in Zorbau 6:1 gewann und die Zorbauer ihrerseits den FC Eilenburg am Wochenende mit 2:1 bezwangen. Wie stark sind beide Gegner? Es wird auf alle Fälle spannend, wie sich der VFC Plauen am Wochenende aus der Affäre zieht. Die Daumen werden auf alle Fälle schon einmal fest gedrückt.
VFC Plauen: Böttcher – Walther, Albert, Fischer, Heinrich (78. Glaser) – Andreopolous (73. Grandner), Kretzer (78. Hujdurovic) – Sovago, Limmer, Nýber (73. Spranger) – Will.
Tore: 0:1 Solaja (13.), 1:1 Fischer (45.), 2:1 Kretzer (52.), 3:1 Fischer (55.), 4:1 Will (72.), 5:1 Spranger (75.), 5:2 Herrmann (78.).
Zuschauer: 454
Schiedsrichter: Lars Albert
Text und Fotos: Ilong Göll