Spielbericht: SC Freital – VFC Plauen 0:4 (0:2)

Der VFC Plauen trumpft in Unterzahl mit klarem Sieg beim SC Freital auf

Der VFC Plauen wartete beim SC Freital mit einer großen kämpferischen Leistung auf und gewann am Ende klar und hochverdient mit 0:4. Der Sieg ist noch höher zu bewerten, da die Gelb-Schwarzen ab der 22. Minute in Unterzahl spielen mussten. Tim Kießling unterlief auf dem glattem Geläuf ein folgenschweres Foul, das für ihn mit einer Herausstellung endete. Doch die Plauener Mannschaft rückte im Anschluss noch enger zusammen, kompensierte die Herausstellung und siegte völlig verdient – auch in dieser Höhe.

Ein gepflegter Rasen war eigentlich beste Voraussetzung für die Spielweise des VFC Plauen, dessen Spieler ihre technischen Vorzüge gegenüber ihrem Kontrahenten hätten aufzeigen können. „Eigentlich“ deshalb, weil in den ersten 20 Minuten die Heimelf dominierte und Jakob Pieles bereits in der zweiten Minute eine Chance der Heimelf vereitelte. Dem VFC Plauen gelang es zunächst nur selten, die schnell und schnörkellos nach vorn gepeitschten Bälle der Heimelf für sich zu nutzen. Ein schnelles Tor im Konterspiel oder wie auch immer musste her, um als Dosenöffner zur Spielübernahme zu dienen. In der 19. Minute war es dann so weit. Tim Kießling eroberte den Ball, marschierte Richtung Freital-Tor, legte quer zum mitgelaufenen Johann Martynets, der zur 0:1-Führung für die Gästeelf einschob. Nur zwei Minuten später spielte Plauen durch eine rote Karte für Tim Kießling in Unterzahl. Ein „Jetzt-erst-recht-Gefühl“ verlieh den Kickern des VFC Plauen scheinbar Flügel. Ein sehr schön herausgespieltes Tor brachte den Spitzenstädtern das 0:2: Kopfball Charlie Spranger, Kopfball Johann Martynets und ein sehenswerter Tropkickschuss von Tommy Kind brachte die Plauener klarer in Front. Spranger und Martynets scheiterten mit noch zwei guten Aktionen in Halbzeit eins. Mit einer 0:2-Führung im Nacken ging es in die Halbzeitpause.

Wie lang würden bei den VFC-Kickern die Kräfte reichen? Sie mussten viel laufen, um Freital die Angriffswege zuzustellen. Die Heimelf wollte das Überzahlverhältnis noch für sich entscheiden, machte Druck mit Beginn der zweiten 45 Minuten und die Plauener wollten den Vorsprung nicht vergeigen, spielten klug, verteidigten im Bund und waren auf Konter aus. Einen dieser Konter ließ die Heimelf in der 48. Minute zu. Martynets stiefelte auf der linken Seite auf und davon, spielte scharf in den Strafraum für Spranger, doch in diesen Ball lief Ricardo Michael und fabrizierte mit dem Eigentor das 0:3 für die Gästeelf. Damit glaubten alle, die Messen sind gelesen. Das waren sie im Grunde auch. Plauen verteidigte bei misslichem Wetter aufopferungsvoll, dennoch musste Pieles im VFC-Tor noch einmal seine Klasse unter Beweis stellen, verhinderte mit Reaktionsschnelligkeit das Gegentor. Als sich schon alle mit dem 0:3 abgefunden hatten, bekam der VFC Plauen in der Schlussminute noch einen Freistoß zugesprochen. „Volles Risiko, volles Risiko“, hallte es durch die Spielstädte von Freital. Es war die Ansage des VFC-Trainers Karsten Oswald für Martynets. Er beherzte den Zuruf und verwandelte mit fulminantem Schuss aus 30 Metern zum viel umjubelten, sagenhaften 0:4. Der wichtige Sieg war in die Tabelle gemeißelt.

VFC-Trainer Karsten Oswald sah es mit Freude: „Man hat gesehen, wozu der VFC Plauen unter guten Platzverhältnissen in der Lage ist. Die Moral der Mannschaft stimmt. Aber wir haben den Sieg mit der Verletzung von Max Winter und der Roten Karte teuer bezahlt.“

Fazit zum Spiel: Es war ein Sieg des Willens, den die Mannschaft zwar immer an den Tag legt. Diesmal hat allerdings das Ergebnis wieder gestimmt. Es war nicht einfach, in Freital zu bestehen. Ein sehr kleiner Platz. Regen und Wind waren ständiger Begleiter beim Spiel, aber auch ein sehr guter Rasen. Schade ist allerdings, dass Tim Kießling gegen Magdeburg und Halberstadt fehlen wird und Max Winter schon im Pokalspiel gegen die SG Dynamo Dresden. Nun müssen andere Spieler Farbe bekennen, was sie draufhaben. Die Daumen werden auf alle Fälle fest gedrückt.

VFC Plauen: Pieles – Sponer, Jusic, Fischer, Morosow – Barth (85. Träger), Kießling (22. rote Karte) – Spranger (68. Werrmann), Winter (63. Limmer), Martynets – Kind (85. Boateng).
Tore: 0:1 Martynets (19.), 0:2 Kind (28.), 0:3 Michael (Eigentor, 48.), 0:4 Martynets (90.+4)
Zuschauer: 297
Schiedsrichter: Christopher Jänike (Jena)

Text und Fotos: Ilong Göll