Der VFC Plauen scheiterte an der SG Dynamo Dresden – und schenkte dem Drittligisten drei Dinger ein
Mit 3:7 gewann der Drittligist aus Dresden gegen den Oberligisten aus Plauen und ist damit ein Runde weiter im sächsischen Landespokal. Für den VFC Plauen bedeutet die Niederlage das Aus, kann aber erhobenen Hauptes aus dem Spiel gegen Dynamo gehen. Gegen einen Drittligisten drei Tore zu erzielen, verdient Achtung, dass hinten dann sieben reingehen, zeigt, wo es beim Oberligisten noch klemmt.
Die Begegnung begann verheißungsvoll für die Spitzenstädter. Nach zwei Minuten wäre fast eine Überraschung gelungen. Eine Eingabe von Tom Fischer verpasste Alexander Morosow um Haaresbreite. Doch schon zwei Minuten später stand es 0:1 für die Gästeelf. Der überragende Ahmet Metin Arslan, der in Hamburg schon Zweitligaluft schnuppern durfte, machte den Unterschied in der Gästeelf. Er erzielte die Führung für Dresden und legte später noch drei Treffer nach. Doch auch die Plauener waren einem Treffer ganz nah. Die zweite und dritte Chance für die Heimelf besaßen Kevin Walther und Ondřej Nýber. Beide feuerten ihre Schüsse Richtung Gästetor. Niklas Heeger glänzte mit einer Parade bei Walthers Rakete aus 20 Metern und verhinderte damit den Ausgleich für die Platzherren. Nýbers Schuss streifte die Lattenoberkante. Pech für die Spitzenstädter. Danach klärte VFC-Torhüter Marius Kuhl gegen den durchgebrochenen Arslan mit Erfolg. In der 34. Minute konnten die VFC-Spieler Arslan nicht mehr aufhalten, brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone und der Dresdener bejubelte seinen zweiten Treffer. Nur vier Minuten später hieß es 0:3. Dabei hechtete Kuhl am Ball vorbei, der kam zu Manuel Schäffler und er platzierte den Ball am Plauener Torhüter vorbei ins Netz. Danach verhinderte Kuhl mit Fußabwehr den Doppelpack für Schäffler. Den Halbzeitstand von 0:4 stellte dafür Dennis Borowski her. Durch die Beine von Kuhl suchte sich der Ball den Weg ins Tor. Damit waren die Messen für den VFC Plauen schon zur Halbzeit gelesen.
Mit neuem Mut kamen die Gastgeber aus der Kabine. Ein Dribbling von Lucas Albert hätte ein Tor verdient, aber es blieb beim „hätte“. Das wiederum gelang Arslan. Das war allerdings das einzige Tor der Dresdeners bis zu diesem Zeitpunkt, das richtig gut herausgespielt wurde. Flott nach vorn gespielt stand am Ende der Kette der Ex-Hamburger. Danach drehten nun auch die Plauener richtig auf. Mit Riesenjubel feierte der Plauener Anhang das 1:5 durch Moritz Kretzer, der sich an der Strafraumgrenze in Position spielte und dann ins Angel abzog. Ein wunderschöner Treffer, bei dem Heeger im Dynamo-Tor keine Abwehrchance besaß. Postwendend schraubten die Gäste das Ergebnis wieder auf den alten Abstand: 1:6. Dreimal darf geraten werden. Wieder schlug Arslan gnadenlos zu. Danach war sein Arbeitstag zu Ende. Walther prüfte mit knallhartem Schuss zum zweiten Mal Heeger. Erneut erfüllte dieser seine Aufgabe mit Bravour. Nach Eingabe von Daniel Heinrich und einem Kopfball von Lucas Will verkürzte der VFC Plauen auf 2:6. Die Antwort der Gäste folgte auf dem Fuß. Patrick Weihrach erhöhte auf 7:2. Für die Plauener spricht, dass sie noch einmal mit hoher Laufbereitschaft ein drittes Tor nachlegten. Der eingewechselte Patrick Grandner ließ es noch einmal krachen und durfte sich zurecht feiern lassen. Trotz der Niederlage gab es viel Beifall für die Heimelf. Den Fans gefiel doie Art und Weise, wie sich der VFC präsentierte, auch wenn sie lieber das Weiterkommen im Pokal gefeiert hätten.
VFC Trainer Robert Fischer zum Spiel: „Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen, hatten gleich eine Gelegenheit für ein Tor und im Gegenzug das 0:1 kassiert. Das Spiel wird dann ganz schwer. Wir rennen wieder einem Rücksand hinterher. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten lange die Null halten, wollten immer wieder Nadelstiche senden. Das ist nicht ganz aufgegangen. Die Gegentore, die wir bekommen haben, haben wir sehr abenteuerlich verteidigt. Wir wollten dann die zweite Halbzeit gewinnen und den Zuschauern noch ein kleines Spektakel bieten. Ich denke, das ist uns phasenweise gelungen. Wir haben weiter nach vorn gespielt und die Jungs konnten sich mit Treffern belohnen.“
Fazit zum Spiel: Das Spiel ging verloren, weil das Abwehrverhalten der Mannschaft immer wieder Defizite aufweist und das Dresdener Tor zu früh fiel. „Es ist schön, dass wir drei Tore gegen einen Drittligisten erzielen. Aber was nützt es, wenn wir sieben Tore bekommen“, ärgerte sich Kevin Walther nach Spielschluss. Dem ist heute nichts hinzuzufügen, außer: Es war schön wieder einmal ein gut gefülltes Vogtlandstadion zu erleben. Vielleicht hat es dem einen oder anderen Zuschauer Anstoß gegeben, wieder öfter einmal bei Spielen des VFC Plauen vorbeizuschauen. Der VFC hätte es verdient.
VFC Plauen: Kuhl – Walther (78. Spranger), Albert, Fischer, Heinrich – Andreopoulos (gelbe Karte, 57. Grandner), Kretzer (gelbe Karte, 85. Hujdurovic) – Morosow (gelbe Karte), Limmer (gelbe Karte), Nýber (78. Glaser, gelbe Karte) – Will.
Tore: 0:1, 0:2, 0:5, 1:6 Arslan (4., 34. ,56., 60.), 0:3 Schäffler (38.), 0:4 Borkowski (43.), Kretzer 1:5 (57.), 2:6 Will(69.), 2:7 Weihrauch (72.), 3:7 Grandner (87.)
Zuschauer: 3.739
Schiedsrichter: Michael Näther
Text und Fotos: Ilong Göll