VFC Plauen mit 20 ganz starken Minuten zum Sieg gegen den Bischofswerdaer FV
Der VFC Plauen gewann das Spitzenspiel gegen den Bischofswerdaer FV mit 4:2. Vor allem mit Effizienz in der Chancenverwertung und einer Steigerung hinsichtlich des Auftretens im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche gegen Bautzen konnte der wichtige Erfolg eingefahren werden. Jetzt heißt es, in dem kommenden Spielen nachzulegen. Nur so wird es gelingen, weiter in der Tabelle vorn mitzumischen.
Zunächst sahen die 366 Zuschauer ein an Chancen armes Spiel. Strafraumszenen hatten Seltenheitswert. Dafür ging es zwischen den Strafräumen zur Sache. Dort schenkten sich beide Mannschaften nichts. Um jeden Meter wurde gekämpft und auch der Bischofswerdaer FV zeigte immer wieder an, mit welchem Spielpotenzial er ins Vogtland gekommen ist. Vor allem gegen den laufstarken Jakub Moravec und später Miguel Rodrigues hatten die Spitzenstädter eine Aufgabe, sie am Zügel zu halten. Weil das in Teamarbeit über lange Zeit gelang und VFC-Torhüter Jakob Pieles mit Reflex die 0:1-Führung der Gäste verhinderte, konnten die Gelb-Schwarzen den ersten Spielabschnitt für sich entscheiden. Christopher Bibaku gelang mit einem Diagonalball die umjubelte 1:0-Führung, die bis zum Pausenpfiff standhielt, weil beide Mannschaften in Ansätzen zum Torerfolg immer wieder hängenblieben.
Anders gestaltete sich die zweite Halbzeit. Dem VFC Plauen gelang ein Blitzstart. Dem wuseligen Ondřej Nýber gelang bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff das wichtige 2:0. Ja, wenn es läuft, dann läuft es. So muss man wohl die folgenden Minuten sehen. Fünf Minuten später hieß es 3:0. Mit einem direkten Freistoßtor führte Kevin Walther sein Team nun endgültig auf die Siegerstraße. Nach Eingabe von Charlie Spranger verpasste Lucas Will schon kurz darauf das Resultat noch klarer zu gestalten, setzte den Ball aber über den Querbalken. Auf der anderen Seite stand VFC-Keeper Pieles das Glück zur Seite, als er einen Gästeball erst im zweiten Nachfassen entschärfen konnte. Will war es dann mit dem 4:0, der den erhofften Endstand herstellte. Dass es dazu nicht kam, war ein Lapsus von Pieles geschuldet, der den Ball spielerisch von hinten heraus ins Spiel bringen wollte, dabei im Strafraum wegrutsche. Rodrigues nutzte die Gelegenheit zur Resultatsverkürzung. Mit dem Kassieren des Gegentores machte der VFC Plauen das Spiel noch einmal scharf, denn 13 Minuten vor Abpfiff nach schlechtem Abwehrverhalten stand es „nur“ noch 4:2. Der Wirbelwind Rodrigues schlug zum zweiten Mal unbarmherzig zu und stellte damit den Endstand her. Egal, am Ende zählen die drei Punkte.
Während sich BFV-Trainer Frank Rietschel vom Ergebnis her enttäuscht zeigte, bescheinigte er seiner Mannschaft zumindest über 80 Minuten ein gutes Spiel. VFC-Trainer Robert Fischer sah das Spiel wie folgt: „In der ersten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, unser Spiel so zu spielen, wie wir es uns vorgenommen haben. Da habe ich Bischofswerda in vielen Phasen einen Tick stärker gesehen. Wir gehen mit einer missglückten Flanke mit 1:0 in Führung und nehmen diese mit in die Halbzeit. Wenn man gleich nach der Pause das zweite und dritte Tor macht, dann ist es schwer für eine Mannschaft, das erst einmal mental zu verarbeiten. Ärgerlich ist, dass wir Bischofswerda mit dem unnötigen Gegentor wieder ins Spiel geholt haben.Wenn das 4:3 noch gefallen wäre, dann fangen wir noch einmal an zu zittern. Trotzdem freuen wir uns heute gegen eine Spitzenmannschaft zu Hause gewonnen zu haben und die drei Punkte mitnehmen. Das ist das Einzige, was wichtig ist.“
Fazit zum Spiel: Das Spiel entwickelte sich zu einem echtem Spitzenspiel, weil beide Mannschaften den Sieg unbedingt wollten. Der spielstarke Gegner aus Bischofswerda traf auf eine Mannschaft, die kämpferisch alles aus sich herausholte und mit 20 starken Minuten die Weichen auf Sieg stellte. Dabei waren die beiden Gegentore völlig unnötig, aber auf der andern Seite auch nicht unverdient für die Gäste, die mit ihrer Spielanlage immer wieder für Gefahr sorgten, vor allem nach der Resultatsverkürzung. Eine bittere Pille mussten beide Mannschaften schlucken: Tom Fischer und Miguel Rodrigues mussten verletzungsbedingt den Platz vorzeitig verlassen. Beiden Akteuren wünschen wir, dass die Verletzung nicht zu schwer ist und sie schnell wieder ihren Mannschaften zur Verfügung stehen.
VFC Plauen: Pieles – Walther (gelbe Karte), Albert, Fischer (87. Refai), Heinrich – Andreopoulos, Limmer – Spranger (89. Sovago), Will (80. Grandner), Nýber – Bibaku.
Tore: 1:0 Bibaku (13.), Nýber (47.), 3:0 Walther (52.), 4:0 Will (60.), 1:4/2:4 Rodrigues (71./77.)
Schiedsrichter: Christopher Jänike
Zuschauer: 366
Text und Fotos: Ilong Göll