Einwechsler Limmer macht das Tor und erlöst den VFC Plauen
Der VFC Plauen gewann sein Auswärtsspiel beim Angstgegner FC Einheit Rudolstadt knapp mit 1:0. Damit führt er die Oberligatabelle weiterhin an. Aber es war auch das erwartet schwere Spiel, wie es Karsten Oswald im Vorfeld schon thematisierte. Mit „neuem alten“ Trainer – Holger Jähnisch kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück – zeigten sich die Rudolstädter bissig und willensstark. Damit hatten die Kicker aus Plauen zunächst ihre Probleme. Mit zunehmender Dauer kam die Gäste-Elf etwas besser ins Spiel, war aber von der Form der zurückliegenden Tage ein Stück weit entfernt. „Da waren die Beine wohl ein wenig schwer bei meinen Spielern. Das Pokalspiel hat schon Kraft gekostet“, legte VFC-Coach Karsten Oswald den Finger in die Wunde.
Die erste Halbzeit war von wenigen Höhepunkten geprägt. Chancen waren Mangelware. Dabei war die Heimelf zunächst präsenter, hatte mehr Ballbesitz, konnte aber mit diesem Pfund nicht wuchern. Dafür stand die VFC-Abwehr um Torhüter Jakob Pieles zu sicher. Tim Kießling mit Kopfballversuch und einem Versuch mit Flachschuss waren die einzigen Möglichkeiten, die auf Torhüter Max Bresemann zukamem. Sein Gegenüber, Pieles, verlebte eine ruhige erste Halbzeit. Aufregend war allenthalben ein Foulspiel im Strafraum an Martynets, das Schiedsrichter Lukas Müller als ein solches nicht anerkannte und zum Weiterspielen aufforderte. Ansonsten war es ein typisches 0:0-Spiel bis dahin. So ging es mit diesem Resultat auch in die Halbzeitpause.
Es konnte nur besser werden und es wurde auch besser. Das erste Achtungszeichen setzte zunächst die Heimelf. Den gut getretenen Eckstoß parierte Pieles stark. Danach besaß Martynets die riesige Chance, Plauen in Front zu schießen. Doch beim Einheit-Torhüter war Endstation. Kießling hämmerte aus der Distanz den Ball Richtung Tor. Die Landung war ein Meter über dem Gebälk. Danach bekam Martynets seine zweite große Möglichkeit von Morosow aufgelegt. Erneut konnte sich Rudolstadts Keeper Bresemann auszeichnen. Nur vier Minuten später spielte der VFC dezimiert. Eric Träger sah in der 67. Minute die gelb-rote Karte mit Bedeutung für das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg II. Er wird fehlen, da die VFC-Abwehr ohnehin durch zahlreiche Verletzte schon einen Überlebenskampf führt. Doch Mut macht, dass sich die Gäste-Elf auch in Rudolstadt nicht hängen ließ, obwohl die Pfeife des Referees auch bei einem erneuten Foulspiel an Martynets im gefährlichen Raum stumm blieb. Dafür machte Max Winter in der 76. Minute den Ball mit einem Freistoß scharf. Limmer verlängerte mit Kopf und Plauen führte trotz Unterzahl. Martynets setzte auch seine dritte gute Möglichkeit in den Sand und die Spitzenstädter verpassten damit das 0:2. So konnte es noch einmal gefährlich werden. Florian Giebel setzte den Ball knapp neben das Tor und Benjamin Bahner köpfte den Ball aussichtsreich über das Plauener Gebälk. So zitterten sich die Gelb-Schwarzen zu einem verdienten, aber dreckigen 1:0-Sieg.
VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich erleichtert: „Wir hatten uns vorgenommen, heute als Sieger vom Platz zu gehen. Wir wussten um die Schwere der Aufgabe. Es war ein enges Spiel, ein rassiges Spiel mit vielen Zweikämpfen, bei denen wir am Anfang noch nicht so richtig da waren, wie wir uns das gewünscht hatten. Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, bei der die Punktzahl nicht das Leistungsvermögen widerspiegelt. Ich bin auf die Jungs einfach stolz, wie sie das Woche für Woche machen, wie sie Rückschläge und Verletzungen wegstecken.“
Fazit zum Spiel: Es war nicht das beste Spiel, das der VFC Plauen in Rudolstadt angeboten hat. Wahrscheinlich konnten die Spieler das Match gegen Chemie noch nicht richtig aus den Klamotten schütteln. Aber wenn du solche Spiele noch ziehst und das in Unterzahl, dann hast du auch verdient gewonnen. Der VFC Plauen hat die Punkte und die sind nicht unverdient.
VFC Plauen: Pieles – Barth, Fischer, Träger (gelb-rote Karte), Morosow (gelbe Karte) – Sponer, Kießling – Werrmann (78. Müller), Winter (gelbe Karte/87. Andreopoulos), Martynets – Kind (70. Limmer).
Tor: 0:1 Limmer (76.)
Zuschauer: 235
Schiedsrichter: Lukas Müller (Magdeburg)
Text und Fotos: Ilong Göll