VFC Plauen kommt wieder in die Gänge und gewinnt klar
Der VFC Plauen zeigte gegen den FC Einheit Wernigerode eine ansprechende Leistung und gewann sein Heimspiel klar und verdient mit 5:0. Vor allem in der zweiten Halbzeit lief das Spiel so, wie es sich die Anhänger des VFC Plauen, die Vorstandsetage des VFC Plauen und nicht zuletzt VFC-Trainer Karsten Oswald vorgestellt haben: viel Druck nach vorn, mit guten Finalpässen oder richtigen Ideen für weitere vier Tore, nachdem die erste Halbzeit 1:0 endete.
Nur 50 Sekunden brauchte der VFC Plauen, um sich die erste gute Möglichkeit zu erarbeiten. Johann Martynets marschierte auf der linken Seite Richtung Grundlinie, flankte nach innen. Tommy Kind bekam seine erste gute Möglichkeit zum Torerfolg, köpfte den Ball aber über das Gästetor. Seine zweite Möglichkeit saß und bedeutete die Führung für den VFC Plauen. Wieder war es Martynets, der vorbereitete. In einer unübersichtlichen Situation behielt Kind den Durchblick und spitzelte den Ball nach einer Minute und 35 Sekunden ins Tor. Die frühe Führung sollte eigentlich für Ruhe im Spiel der Heimelf sorgen. Es entwickelte sich aber ein abwechslungsreiches Spiel, indem sich auch die Gäste Möglichkeiten erarbeiteten. Während Alexander Morosows Distanzschuss knapp über das von Lohse gehütete Gästetor segelte, landete ein von Kevin Hildach getretener Freistoß am Lattenkreuz des Plauener Tors. Weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten folgten. Auf Plauener Seite verdribbelte sich Martynets im Strafraum, Tim Kießling rutschte bei einer Martynets-Eingabe im 16er aus. Dann brachten weder Kind noch Martynets das Streitobjekt aus guter Position nicht im Kasten der Gäste unter. Kießling und Werrmann verzogen in der 45. Minute knapp. Auf der anderen Seite hatten die Gäste Pech. Ein zweites Mal stand den Gästen das Aluminium im Weg und zweimal musste VFC-Torhüter Jalob Pieles sein ganzes Können aufbieten, um die Null zu halten.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich zu einer ganz besonderen. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff stand es 2:0: Tim Limmer bediente Werrmann und der bedankte sich. Schlag auf Schlag ging es weiter. Der VFC Plauen ließ nicht locker. Alexander Morosow startete auf der linken Außenbahn durch, im Strafraum sah er Kießling, der am zweiten Pfosten lauerte, spielte ihm den Ball flach zu und Kießling versenkte ihn zum 3:0.: „Ich freue mich, dass ich nach der Sperre wieder auf dem Platz stehen und einen Treffer beitragen konnte.“ Zwei Minuten früher landete sein Distanzschuss noch am Pfosten. Das 4:0 und das 5:0 waren dann Tore zum Mit-der-Zunge-schnalzen. Kießling legte auf Kind ab, der sein zweites Tor hätte erzielen können. Martynets hatte noch keins. Uneigennützig verlängerte Kind auf Martynets und der belohnte sich nach großartigem Laufspiel mit dem 4:0. Es sollte noch besser kommen: Jamy Kroll war gerade eingewechselt worden, als der Ball bei Martynets landete. Auch er hätte sein zweites Tor erzielen können. Machte er aber nicht, legte den Ball stattdessen für Kroll auf und der machte sein erstes Oberligator. Unfassbarer Mannschaftsgeist! Martynets nach Spielschluss: „Jamy hat es verdient. Er ist ein wirklich guter Junge und hat zuletzt viel auf die Fr… bekommen. Bei ihm geht es um sehr viel, zum Beispiel, wie es mit ihm in der nächsten Saison weitergeht.“ Kroll überglücklich: „Johann hätte selber abschließen können. Ich habe nicht gedacht, dass er abspielt. Ich bin unwahrscheinlich dankbar, dass er mir die Chance überlassen hat. Es fühlt sich unwahrscheinlich gut an, wie mir die Mannschaft hilft, ein Teil dieser zu sein.“
Kurz vor dem Abpfiff rettete nach Freistoß der Gäste noch einmal der Pfosten und Pieles den VFC Plauen vor einer Ergebniskorrektur.
VFC-Trainer Karsten Oswald fasste das Spiel wie folgt zusammen: „Wenn wir 5:0 gewinnen, sollten wir zufrieden sein. Mit dem Spiel in der ersten Halbzeit nicht ganz so, weil wir dem Gegner vier, fünf Riesen gewährt haben. Da hatten wir Glück gehabt und Jakob Pieles einen Sahnetag erwischt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir den Ball schneller laufen lassen, mehr Passgeschwindigkeit reinbekommen, um den Gegner ins Laufen zu bringen. Wie die Tore gefallen sind, ist auch der Leichtigkeit im Fuß geschuldet, die wieder kommt. Das Ergebnis ist etwas zu hoch, weil der Gegner nicht fünf Tore schlechter war als wir.“
Fazit zum Spiel: Der VFC Plauen hat die Kritik am vergangenen Spiel in Grimma in positive Energie umgewandelt. Mit viel Willen und wieder gefundener Spielfreude haben sich die Gelb-Schwarzen ein klares Ergebnis erarbeitet. Der Gegner erwies sich nicht als Laufkundschaft. Vor allem in der ersten Halbzeit hat er dem VFC Paroli geboten. Die Heimelf hat nach der Pause aufgedreht und am Ende verdient gewonnen.
In der Pressekonferenz wurde mitgeteilt, dass Tom Fischer seinen Vertrag verlängert hat und wird somit auch im kommenden Jahr ein VFCler sein. Über diese Entscheidung freuen sich die VFC-Fans, denn Tomm Fischer hat sich beim VFC Plauen sehr gut entwickelt und erweist sich als feste Größe im Defensivbereich.
VFC Plauen: Pieles – Sponer, Barth, Fischer, Morosow (gelbe Karte/80. Schulz) – Andreopoulos (gelbe Karte/75. Jusic, gelbe Karte), Kießling – Martynets, Limmer, Werrmann (80. Kroll) – Kind (85. Spranger).
Tore: 1:0 Kind (2.). 2:0 Werrmann (47.), 3:0 Kießling (53.), 4:0 Martynets (70.), 5:0 Kroll (82.)
Zuschauer: 420
Schiedsrichter: Marcel Riemer
Text und Fotos: Ilong Göll