Spielbericht: FSV Budissa Bautzen – VFC Plauen 2:2 (1:1)

Tom Hagemann spuckt dem VFC Plauen in die Aufstiegssuppe

Der VFC Plauen wollte mit einem Sieg beim FSV Budissa Bautzen einen großen Schritt Richtung Regionalliga-Aufstieg machen. Daraus wurde nichts. 2:2 trennten sich die Plauener von den Oberlausitzern. Zu wenig, um den Abstand zum Verfolger Bischofswerdaer FV zu halten oder gar auszubauen. Der VFC Plauen gab eine 2:1-Führung in der 95. Spielminute her und im Fernduell unterlag der VfB Auerbach dem BFV nach einer 2:0-Führung in der Schlussminute noch mit 2:3. Damit büßten die Spitzenstädter zwei Punkte gegenüber dem Verfolger ein, sind aber weiterhin Spitzenreiter, haben noch alles in eigener Hand.

Das Spiel begann verhalten, kontrolliert. Beide Mannschaften wagten zunächst noch nicht viel, wollten keinesfalls in Rückstand geraten. So gab es keine Chance auf beiden Seiten bis zur Minute 20. Genau in dem Augenblick wurde Johann Martynets von Tom Nathe im Strafraum gelegt. Für die Ausführung des Elfmeters bereitete sich Tommy Kind vor. Abgezockt verwandelte er den Elfer zur Führung für den Tabellenführer. Jetzt nahm das Spiel Fahrt auf. Mustergültig wurde anschließend Tim Kießling von Charlie Spranger bedient. Er zog ab und setzte den Ball knapp neben den zweiten Pfosten. Lang hielt die Freude der Plauener über die Führung nicht an. Durch einen kapitalen Fehler von Ersatztorhüter Fritz Böttcher, der viel zu weit vor dem Tor agierte, erzielte die Heimelf den Ausgleich. Der „Fuchs“ Tom Hagemann sah das und überwand den VFC-Keeper mit einer „Bogenlampe“ aus der Distanz. Bitter, wieder war der VFC Plauen im Zugzwang. Der Ausgleichstreffer machte der Heimelf Mut. Mit drei gefährlichen Aktionen entwickelte Bautzen plötzlich Druck auf die VFC-Abwehr. Julien Hentsch traf nur die Querlatte, Hagemann verzog zunächst und forderte im Anschluss VFC-Torhüter Böttcher zu einer Glanztat heraus. Das hatten sich die VFC-Kicker gewiss anders vorgestellt.

In der zweiten Halbzeit ergaben sich dann genügend Möglichkeiten für den VFC Plauen, um wieder in Führung zu gehen. Nach einem Winter-Eckstoß kam Tim Kießling nicht richtig hinter den Ball. Danach versuchte er es aus der Distanz, den Ball hielt FSV-Torhüter Hübner sicher. Bei seinem dritten Versuch setzte er sich in einem über 30-Meter-Lauf bis in den Strafraum durch, brachte den Ball aber nicht am Bautzener Torhüter vorbei. Der mitgelaufene Martynets lauerte auf sein Abspiel, was Kießling übersah. Im Anschluss bekam Bautzen seine erste Chance in Halbzeit zwei. Karl-Ludwig Zech fand bei seinem Versuch aus Nahdistanz in VFC-Keeper Böttcher seinen Meister, der die Kugel sicher abfing. Der VFC Plauen spielte auf das zweite Tor für sein großes Ziel. Martynets scheiterte mit seinem Versuch ebenso an Hübner und Tim Limmers Distanzschuss verfehlte das Ziel knapp. Mit einem „Hammer“ aus 20 Metern meißelte Martynets den Ball schließlich ins Netz zum 1:2. Eigentlich war der VFC Plauen jetzt durch. Doch in der fünften Minute der Nachspielzeit nutzte Routinier Hagemann seine ganze Erfahrung und köpfte nach einer scharfen Eingabe zum 2:2 ein. Aus dem folgenden Anstoß heraus besaß Abraham Boateng die große Chance zur erneuten Führung. Aber auch er konnte den Bautzener Torhüter aus Nahdistanz nicht überwinden.

So blieb es beim bitteren 2:2. Bitter deshalb, weil der Ausgleich in der Nachspielzeit erfolgte und Plauen zu viele Chancen liegen ließ.

VFC-Trainer Karsten Oswald munterte seine Jungs trotz allem nach dem Abpfiff auf, auch wenn die Enttäuschung bei den Spielern riesengroß war: „Das ist schon bitter, weil wir 2:1 geführt haben. Da wäre es bei dem alten Abstand geblieben. Die Enttäuschung ist da. Es fehlt auch stückweise das Finale, weil wir das letzte Ding nicht reinmachen. Aber wir hatten ja zuvor etliche Möglichkeiten gehabt, den Deckel draufzumachen. Das haben wir nicht gemacht und ein wenig inkonsequent verteidigt. Das ist einfach so. Jetzt heißt es sich sammeln. Wir sind immer noch Erster, haben noch drei Punkte Vorsprung. Es hat ja keiner gesagt, dass wir vor dem 30. Spieltag fertig sein müssen.“

Fazit zum Spiel: Das Spiel begann nicht unter den besten Vorzeichen. VFC-Torhüter Jakob Pieles musste auf Grund einer Verletzung passen. In die Breche sprang Fritz Böttcher. Ihm unterlief ein folgenschwerer Fehler beim 1:1-Ausgleich. Aber er hielt stellenweise auch ganz stark. Die Mannschaft war gefragt, die knappe Führung über die Ziellinie zu führen. Das hat sie leider nicht geschafft. Nun müssen zwei Endspiele herhalten, um das Ziel Aufstieg zu verwirklichen. Dazu drücken alle VFC-Anhänger den Spielern fest die Daumen. Haltet fest zusammen und kämpft für die Verwirklichung eures, unseres Traumes. Noch ist alles drin!

VFC Plauen: Böttcher – Jusic, Fischer, Träger (46. Valentin), Morosow (gelbe Karte) – Kießling, Limmer – Spranger (46. Werrmann), Winter (gelbe Karte), Martynets – Kind (81. Boateng).
Tore: 0:1 Kind (21. Foulelfmeter), 1:1 Hagemann (29.), 1:2 Martynets (79.), 2:2 Hagemann (90.+5)
Zuschauer: 405
Schiedsrichter: Leander Dietz

Text und Fotos: Ilong Göll