Spielbericht: VFC Plauen – FC Viktoria Berlin 2:3 (2:1)

Der VFC Plauen hat sein erstes Regionalligaspiel gegen die spielstarken Kicker vom FC Viktoria Berlin knapp verloren. Die Spitzenstädter lagen zur Halbzeit zwar in Front, mussten am Ende aber noch Lehrgeld bezahlen. Die Heimelf begann stark, führten mit 2:0, kassierte aber zu einer Unzeit in der 43. Minute den Anschlusstreffer. Mit dieser knappen Führung ging es in die Halbzeit. Mit einem Sonntagsschuss glich „Viki“ – so wird der Verein im Volksmund der Berliner genannt – zum 2:2 aus. Ein wirklich sehr gut herausgespieltes drittes Tor besiegelte die Niederlage des VFC Plauen. Ein Remis wäre ein super Auftakt ins Abenteuer Regionalliga gewesen, aber da waren die unterschiedlichen Voraussetzungen vor allem in der Schlussphase zu deutlich. Amateure gegen Profis, da sollte der Unterschied schon sichtbar sein. Dennoch hielt sich die VFC-Elf wacker bis in die 84. Minute, als der Siegtreffer für die Gäste fiel. Nur sechs Minuten fehlten den Gelb-Schwarzen zu einer kleinen Überraschung als Aufsteiger.

Aber einmal der Reihe nach.

Der VFC Plauen begann mit einem Kracher. Erst versuchte sich Max Winter am Torerfolg. Das ging daneben. Ein paar Sekunden später: Ein Zuspiel von Kevin Walther nutze Lucas Will per Kopf in der zweiten Spielminute zum viel umjubelten 1:0 für seine Farben. Mit einem Salto feierte der Schütze sein Führungstor und die Mannschaft herzte ihn kollektiv. Bis zur 25. Minute musste VFC-Torhüter Jakob Pieles so gut wie nicht eingreifen. Er bestand die erste Probe. Nur wenig später startete Johann Martynets über links durch. Mit einem Heber wollte er Viktorias Keeper Petzsch überwinden, was misslang. Da war mehr drin. Mit einem straffen Schuss von der Neun-Meter-Linie aus der Drehung gelang Will in Minute 32 sein zweiter Treffer. Ein schöner Vorsprung. Doch in der 43. Minute konnten die Plauener ein Zuspiel von Shean Mensah nicht unterbinden. Der Ball gelangte zu Julien Andrė Damelang und ihm gelang der Anschlusstreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Die Heimelf wollte mehr. Will setzte zunächst seinen Ball über den Kasten und ein Geschoss von Alexander Morosow aus der Distanz segelte am Tor vorbei. Danach wurde Martynets Möglichkeit zum Eckstoß abgewehrt. Eine Ecke von Tim Limmer landet wenig später bei Martynets. Sein Kopfball war keine Herausforderung für den Berliner Keeper. Dann gelang Alexander Dikarev ein Meisterschuss am Sonntag ins Dreiangel. Die Gäste waren herangerückt. Das war Gift für die jungen VFC’ler. Die Beine wurden schwerer. Das nutzten die Profis für sich. Ein sehr schön herausgespielter Treffer, von Mensah vorbereitet und von Metehan Yldrim vollendet, riss die VFC-Kicker und deren Fans aus allen Träumen. Zwar war Kingsley nah dran am 3:3. Doch sein Schuss ging knapp über das Gebälk. Einfach alles schade so knapp vor Ultimo. „Wenn man in der Halbzeit führt und knapp vor dem Abpfiff noch einen Punkt in der Hand hält, dann ist man natürlich sehr einttäuscht, wenn man verliert“, gab Tommy Barth sein Gefühlsleben nach Abpfiff preis.

VFC-Trainer Karsten Oswald sah den ersten Regionalligaauftritt seiner Mannschaft so: „Beim ersten und dritten Tor muss ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen, da darf ich die Spieler nicht so durchlaufen lassen. Da müssen wir noch lernen, das zu unterbinden. Wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht, sind mit 2:0 in Führung gegangen. Das 2:1 kam etwas zu früh, kurz vor der Halbzeit. Die Jungs sind natürlich unzufrieden. Wir werden sie wieder aufbauen. Man muss das Ergebnis anerkennen, die Berliner waren einen Schritt schneller. Was meiner Mannschaft heute gefehlt hat, war mehr Männlichkeit, zeigen, dass das unser Terrain hier ist. Letztendlich ist es aber ein verdienter Sieg für Viktoria.“

VFC Plauen: Pieles – Walther (59. Heinrich), Tanriver, Fischer, Morosow (gelbe Karte) – Barth, Limmer – Kämpfer (71. Akindele), Winter (83. Werner), Martynets – Will.
Tore: 1:0/2:0 Will (2./32.), 1:2 Damelang (43.), 2:2 Dikarev (74.), 2:3 Yildrim (84.)
Zuschauer: 1.421
Schiedsrichter: Eugen Ostrin (Eisenach)

Text und Fotos: Ilong Göll