Der VFC Plauen überrascht beim Absteiger in Halle und holt Punkt
Der VFC Plauen jagte dem Halleschen FC mit dem einem hart erkämpften 1:1 wichtige Punkte ab. Mit etwas Glück wäre fast eine haushohe Überraschung gelungen. Nur eine Minute fehlte dem Aufsteiger zum ganz großen Wurf. Johann Martynets brachte den Außenseiter mit einem Freistoß frühzeitig in Führung. Lange wehrte die Führung bis in die 90. Minute hinein. Jan Löhmannsröben mit Kopfballtor riss die Plauener aus ihrem ganz großen Traum, die drei Punkte mit ins Vogtland zu entführen. Am Ende freuten sich die Feierabendkicker nach kurzer Schockstarre doch noch über den gewonnenen Punkt. „Wer hätte das vor Anpfiff gedacht. Viele Anhänger des Plauener Fußballs wünschten sich nur, dass wir hier nicht haushoch baden gehen. Wir haben den ersten Punkt in der Regionalliga erkämpft und den auswärts bei einem der Staffelfavoriten“, freute sich Heimkehrer Lucas Will. Dieser Zähler kann noch ganz wichtig werden beim Kampf um den Klassenerhalt. Der Hallesche FC hat sich auf Grund einer hoch überlegen geführten zweiten Halbzeit ehrlicher Weise den Ausgleich auch verdient, trotzdem sehr, sehr schade für die Gelb-Schwarzen. Die Überraschung war quasi greifbar.
Gleich die Anfangsphase zeigte auf, dass VFC-Torhüter Jakob Pieles am Freitag Abend in Halle viel Arbeit bekommen würde. So durfte er sein Können bereits in Minute vier und fünf unter Beweis stellen, indem er mit seinen Vorderleuten hellwach die ersten Versuche der Heimelf zunichte machte. Doch dann in Minute sieben kam der große Auftritt von Martynets. Er trat zum fälligen Freistoß an und jagte was für ein „Pfund“ aus 25 Metern Richtung Halle-Tor. Torhüter Sven Müller konnte dem Ball nur noch hinterher sehen. Plauen lag in Führung! Danach ging es hin und her. Nach Ballverlust von Plauen im Vorwärtsgang in der Mitte der ersten Halbzeit bahnte sich der Ausgleich an. Doch der Teufelskerl Pieles warf sich in die Konterattacke der Heimelf und verhinderte den möglichen Ausgleich. Paul Kämpfer gefiel durch seine Läufe über die linke Angriffsseite mehrfach, blieb am Ende jedoch hängen beziehungsweise das Zuspiel auf Lucas Will missglückte. Danach zeigte Max Winter seine Freistoßqualitäten. Sein Ball aus halblinker Position zischte am zweiten Pfosten knapp vorbei. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff stand erneut Pieles im Mittelpunkt des Geschehens. Aus Nahdistanz klärte er mit Bravour gegen Cyrill Akono. Die Gästeelf nahm somit die knappe Führung mit in die Halbzeitpause.
Was den VFC Plauen in Halbzeit zwei erwartete, war klar. Genau so entwickelte sich das Spiel, ein Spiel auf ein Tor. Nur wenige Entlastungsangriffe gelangen den Gelb-Schwarzen. So wurde der Druck auf die Hintermannschaft immer größer. Die Heimelf spielte auf den Ausgleich. Doch eine vielbeinige VFC-Abwehr und ein überragender Pieles im Tor der Gäste verhinderten immer wieder das Tor zum Ausgleich. Allein Pieles brachte die Heimelf immer wieder zum Verzweifeln. Glanzparaden, mehrfach praktiziert, hielten Plauen im Rennen um den möglichen Dreier. Doch daraus sollte nichts werden. Jan Löhmannsröben spuckte den Plauener letztendlich in die Suppe. Nach feinem Diagonalball stieg er am höchsten und köpfte den Ball unhaltbar für Pieles zum viel umjubelten 1:1 der Heimfans in die Maschen. Noch drei Minuten Nachspielzeit standen auf dem Plan. Nur nicht wieder „den Spatz in der Hand“ in der Verlängerung aus der Hand geben. Plauen überstand die Zeit und fuhr mit einem kleinen Glücksgefühl Richtung Heimat.
VFC-Trainer Karsten Oswald im Wechselbad der Gefühle: „Es ist schwierig, mit dem 1:1 in Halle leben zu müssen. Nach dem Spielverlauf ist es aber auch für Halle absolut verdient. Aber ich bin unwahrscheinlich stolz auf meine Jungs, wie sie den Nackenschlag vom ersten Spieltag weggesteckt haben und darüber hinaus, wie wir in der Woche gearbeitet haben. Heute ein ganz großes Kompliment an meine Jungs.“
VFC Plauen: Pieles – Barth, Tanriver, Fischer, Morosow (gelbe Karte, 46. Heinrich, gelbe Karte) – Limmer – Akindele (56. Brahaj, gelbe Karte), Kämpfer (72. Werner), Winter (87. Träger), Matynets – Will.
Tore: 0:1 Martynets (7.), 1:1 Löhmannsröben (90.)
Zuschauer: 6.702, darunter ca. 200 Zuschauer aus Plauen
Schiedsrichter: Pascal Wien
Text und Fotos: Ilong Göll
