VFC Plauen spielte beherzt, aber am Ende erfolglos
Die 2:1-Niederlage des VFC Plauen ist eine ganz bittere. Ganz lange hielt das Abwehrbollwerk der Plauener gegen den Angriffsdruck des SV Babelsberg 03. Erst ein grober Abwehrfehler brachte den Filmstädtern die Führung, die so nicht fallen sollte. Die Abwehr des VFC Plauen zeigte sich über die gesamte Spielzeit stabil, wuchtete alle Gefährlichkeiten aus der Gefahrenzone und ging mit einem 0:0 in die Kabine. Aber nach 90 Spielminuten jubelten die anderen. Nun müssen die Spieler das Positive aus dem Spiel mitnehmen, das Gefühl, dass der VFC Plauen mit einigen Teams Schritt halten kann, wenn noch etwas mehr Cleverness hinzukommt. Die Saison ist noch lang und die Abstände noch gering.
Es war klar, dass die Heimelf sofort Druck machen und einen schnellen Treffer erzielen wollte. In dieser Hinsicht waren die Plauener hellwach und stemmten sich bereits in der Anfangsphase erfolgreich gegen ein frühes Tor der Heimelf. Der VFC Plauen überstand das erste Aufbäumen von Babelsberg und traute sich nach einer viertel Stunde zum ersten Mal Richtung Tor. Kyriakos Andreopoulos versuchte sich aus der Distanz, stellte aber SV-Keeper Bangsow vor keine Probleme. Paul Kämpfer mit seinem Lauf über rechts wurde in letzter Sekunde noch abgelaufen. Danach eröffnete sich für Andreas Denis Pollasch ein Riesending, aber VFC-Keeper Pieles bewies seine Klasse und machte die Chance zunichte. Drei Minuten später bediente Kevin Walther den schnellen Kämpfer, der den Ball nicht unter Kontrolle bekam und die Minichance war dahin. Gleich danach ging er verletzungsbedingt vom Platz. Babelsberg arbeitete weiter an einer Führung, spielte sich bis zur Grundlinie durch und gleich zwei seiner Mitspieler verpassten den Ball. Als der eingewechselt Johann Martynets und Lucas Will in den heimischen Strafraum aufwarteten, wurde auf Abseits entschieden. Das war schon knapp. So ging das Spiel torlos in die Halbzeit.
Mit großem Herz wollten die Gelb-Schwarzen auch die zweite Halbzeit gestalten. In den Anfangsminuten setzte sich Martynets über rechts durch, prüfte Bangsow und unterlag. Danach suchte Will den kraftvollen Martynets, doch sein Ball war einen Tick zu lang geraten. Auf der anderen Seite stand Max Winter bei einem Freistoß goldrichtig am Pfosten und entschärfte die Situation. Bis zur 62. Minute hielt die Null. Dann unterlief Neuling Sebastian Saftig bei einem Rückpass ein folgenschwerer Fehler. Er war zu kurz für Pieles. Stanley Keller nutzte die Gelegenheit zur Führung für seine Elf. Und wenn man schon einmal Pech hat, kommt auch kein Glück dazu. In Folge eines Walther-Freistoßes landete der Ball am Querbalken. Die Plauener versuchten alles, um den Ball für sich zu nutzen, doch da standen zu viele Beine im Weg, die das Ausgleichstor verhinderten. Auf der anderen Seite erzielte Daniel Frahn nach Freistoß das 2:0 für Babelsberg. Doch das ist der VFC Plauen, er gibt nicht auf. Zunächst versuchte sich Can Tanriver mit Kopfball, der Ball wurde sichere Beute des SV-Schlussmannes. Dann doch noch das Tor für Plauen. Martynets jagte einen Freistoß zum 2:1 in die Maschen. Zu spät in der 89. Minute. Nur zwei Minuten späte lag der Ausgleich dennoch in der Luft. Akindele und Martynets waren nah dran, aber am Ende fehlte das bisschen Glück, das man auch mal braucht.
Bitter für den VFC Plauen. Aber weil die Leistungsbereitschaft sehr groß war, sollte der VFC Plauen in Ruhe weiter und es demnächst besser machen.
VFC-Trainer Karsten Oswald sah die Begegnung entsprechend: „Ja, die Fehler dürfen nicht passieren. Er macht so einen Fehler. Er ist heute der Unglücklichste von allen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir wollten heute Stabilität ins Spiel bringen. Der Plan ist auch aufgegangen. Wir hätten sogar das 2:2 machen können. Wer weiß, warum das im Moment so ist. Jeder hat seine Aufgabe gemacht, so wie wir den Plan vorher hatten. Wir haben zusätzlich noch einen Defensivspieler ins Mittelfeld gebracht. Alles super, da können wir nicht meckern. Und den Jungen müssen wir aufbauen. Er wird uns noch helfen. Wir machen weiter.“
VFC Plauen: Pieles – Walther (gelbe Karte), Abayomi, Fischer, Morosow (gelbe Karte) – Andreopoulos (59. Saftig), Limmer (gelbe Karte) – Kämpfer (27. Martynets), Winter (81. Tanriver), Werrmann (81. Akindele) – Will.
Tore: 1:0 Kellerr (62.), 2:0 Frahn (80.), 2:1 Martynets (89.)
Zuschauer: 2.555
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz)
Text und Fotos: Ilong Göll