VFC Plauen kassiert unnötige Niederlage gegen FC Rot- Weiß Erfurt
Der VFC Plauen verlor ein Spiel, das er eigentlich nicht zu verlieren braucht. Zweimal gab es Unordnung im Abwehrzentrum und beide Male wurden die Plauener dafür bestraft. Klar besaßen die Gäste Vorteile im Spiel, aber der VFC Plauen setzte immer wieder Nadelstiche, die er leider nicht zum Erfolg führte. Überglücklich entführten die Gäste aus der Blumenstadt am Ende die drei Punkte nach Erfurt.
Die Gäste dominierten im ersten Spielabschnitt. Trotzdem erspielten sich die Plauener die erste Möglichkeit. Paul Kämpfer bekam sie, konnte sie aber nicht erfolgreich zu Ende spielen. Danach bekamen die Gäste etwas Oberwasser, ohne zu glänzen. Mitte der zweiten Halbzeit erarbeitete sich der Erfurter Wolf eine gute Möglichkeit, die Jakob Pieles vereitelte. Erneut hätte Wolf die Führung für Erfurt erzielen können, zielte zu schlecht, das Leder landete weit neben dem Tor. Auch Andy Trübenbach vergeigte einen Konter zum Glück für Plauen. In der letzten Minute der ersten Halbzeit holte Jeremiaha Maluze die Heimelf aus allen Träumen und schoss seine Farben aus einer unübersichtlichen Situation heraus zur Führung. Schade, so kurz vor der Pause!
Die zweite Halbzeit begann kontrolliert mit Vorteilen für die Gäste. Doch auch Plauen bekam seine Möglichkeiten. Zunächst schlugen die Erfurter aber noch einmal zu. Mit einem kuriosen Tor erzielte Marco Wolf das 0:2. Danach vergaben die Plauener zwei Riesen. Zunächst konnte Johann Martynets ein Zuspiel von Melvin Berkemer nicht verwerten und danach verzog Fabio Riedl die nächste gute Möglichkeit. Spannend wurde es nach der 90. Minute: Eric Träger brachte die VFC-Elf auf 1:2 heran und kurz darauf rettete die Querlatte den Gästen den Sieg. Damit blieb es für den VFC Plauen bei der knappen Niederlage.
FC Rot-Weiß-Erfurt-Trainer Fabian Gerber: „Ich muss erst einmal ein großes Kompliment an den VFC Plauen vorwegschieben. Was ihr hier rausholt aus dem Verein, mein allergrößter Respekt. Ich weiß, wie schwer es ist, wenn man nur wenig Mittel hat, das auszuhalten in einer so starken Liga, wie es diese Regionalliga ist. Wie ihr arbeitet – meinen allergrößten Respekt. Zum Spiel: Wir waren von Beginn an gut im Spiel, haben über die meiste Zeit dominiert. Mit dem Pausenpfiff gehen wir in Führung. Das ist schon immer ein bisschen glücklich und natürlich und psychologisch Gold wert. Aber ich glaube, dass es auf jeden Fall verdient war. Wir hatten zuvor auch schon die eine oder andere Möglichkeit. Die Führung mit dem Pausenpfiff haben wir gerne mitgenommen. In der zweiten Halbzeit sind wir gut drangeblieben, sind ekelig geblieben, wollten unbedingt das zweite Tor erzielen, was uns auch gelungen ist und uns ein Stück weit Sicherheit gegeben hat. Das 2:0 ist ein schwieriges Ergebnis. Jeder kennt das, wenn du dann den Anschlusstreffer bekommst. Der Anschlusstreffer war für uns eine Katastrophe. Hintenraus wackelst du noch einmal. Plauen schmeißt sich in jeden Ball rein. Am Ende hatten wir dann noch etwas Glück gehabt mit dem Lattentreffer und eins, zwei brenzligen Situationen. Am Ende aber bin ich sehr glücklich, sehr zufrieden, dass wir hier bei einem starken Gegner das Auswärtsspiel gewonnen haben.“
VFC-Trainer Karsten Oswald: „Ein Lob auch erst einmal von mir an die Mannschaft. Danke für die Lobeshymnen. Ich hätte lieber einen Punkt als Minimalziel mitgenommen. Es ist aber nicht so gewesen. Wir wussten, dass auf Grund der Platzbedingungen das Spiel durch einen Standard entschieden wird. Was ich dann nicht verstehe, wir haben den besten Freistoßschützen. Wir bekommen aus 17 Metern einen Freistoß, zentral vor dem Tor und er lässt sich da wegschieben. Das darf nicht sein. Er muss sich den Ball nehmen. Der Torhüter muss den Ball erst einmal festhalten. Hat er nicht getan. Dann machen sie ein dummes Foul kurz vor der Halbzeit. Erfurt hat große Spieler und wir kriegen das dumme 0:1 und gehen so in die Halbzeit. Wir haben uns gesagt, es ist nichts weiter passiert. Wir haben Comebackqualitäten, wir kommen schon zurück. Dann kriegen wir so einen Slapstick, den man besser verteidigen muss. Heute waren wir einfach nicht so richtig im Spiel. Erfurt hat uns da ein bisschen den Schneid abgekauft. Zu Hause muss ich ein Stück weit aggressiver auftreten. Das ist uns nicht gelungen, aber wir haben auch gegen eine gute Mannschaft gespielt. Heute wurden wir ein bisschen geerdet. Es tut mir leid, weil heute so viele Zuschauer gekommen sind, dass wir das nicht mehr hinbekommen haben. Aber wir werden bis zum Schluss alles reindonnern. Was wir in den letzten Monaten auf die Beine gestellt haben, dafür gibt es von mir ein dickes Lob.“
VFC Plauen: Pieles – Jušič, Fischer (gelbe Karte), Träger, Morosow (gelbe Karte, 46. Abayomi) – Tanriver (57. Winter), Limmer – Kämpfer (57. Berkemer), Riedl, Martynets – Will (57. Werner).
Tore: 0:1 Maluze (46.), 0:2 Wolf (69.), 1:2 Träger (90.)
Zuschauer: 3.200
Text und Fotos: Ilong Göll