Spielbericht: VSG Altglienicke – VFC Plauen 1:0 (0:0)

„Am Ende haben wir uns selbst geschlagen“

Der VFC Plauen hatte große Schwierigkeiten gegen die VSG Altglienicke ins Spiel zu kommen. Vor allem im ersten Spielabschnitt dominierte die Heimelf. Dennoch gelang es den Gästen aus der Spitzenstadt sich mit einem schmeichelhaftem 0:0 in die Halbzeit zu retten. Mit Beginn der zweiten Halbzeit legten die VFC-Kicker ihren Respekt ab, standen näher am Gegner und ausgerechnet in dieser Phase gelang Eren Ötztürk nach Fehler in der Abwehr aus Nahdistanz die Führung für die Heimelf. Insgesamt gesehen geht der Sieg der VSG in Ordnung, da sie die Plauener Elf mit schnellem guten Passspiel immer wieder vor große Probleme stellte. „Mir hat heute etwas die Frische gefehlt in unserem Spiel. Es war hier und da ein Schritt zu wenig und inkonsequent geklärt. Dadurch ist das Gegentor entstanden. Was wir uns an Tugenden schon etwas erarbeitet haben, die Bissigkeit, zu kratzen und zu beißen, hat uns schon zuletzt und auch heute gefehlt. Vielleicht waren wir etwas zufrieden in einigen Szenen des Spiels. Das ergibt dann solche Ergebnisse“, sah Präsident Thomas Fritzlar rückwirkend auf das Spiel.

Wie stark und erfahren die Heimelf ist, bekamen die VFC-Kicker vom Anpfiff an zu spüren. Sie hielt sich nicht lange mit dem Vorspiel auf, sondern spielte sofort auf ein frühes Tor und das lag gleich mehrfach in der Luft. Die erste Möglichkeit bereinigte Jasin Jušič auf Kosten eines Eckstoßes. Gleich danach war es Nico Hug, der den Ball gefährlich quer zur Grundlinie spielte, zum Glück fehlte der Abnehmer für den Ball. Plauen versuchte es mit dem ersten Weg nach vorn, aber Paul Kämpfer befand sich im Abseits und legte zudem den Ball rechts am Tor vorbei. Ansonsten fingen die baumlangen robusten und gut ausgebildeten Abwehrspieler alle Bälle ab, gestatteten den Gelb-Schwarzen kaum ein Spiel nach vorn. Im Gegenteil: In der 16. Minute rettete VFC-Torhüter mit klasse Fußabwehr die Plauener vor einem frühen Rückstand. Und noch einmal war Pieles wenig später gefragt. Aus Nahdistanz parierte er einen Schuss von Ali Kauter. Plauens Keeper resümierte nach erneut starkem Auftritt: „Natürlich war die Niederlage nicht notwendig. Wir können jedes Spiel gewinnen. Wir hätten auch heute wieder gewinnen oder unentschieden spielen können, was unser Minimalziel war. Aber dafür hätten wir ein Tor schießen müssen, Torgefahr ausstrahlen müssen. Der Torhüter des Gegners musste wohl keinen Torschuss halten. Dann wird es halt schwer so Punkte mit nach Hause zu nehmen.“ Auch Johann Martynets‘ Freistoß fehlte diesmal das Glück. Dieser und ein weiterer Schuss nach ordentlichem Spiel nach vorn von halblinks waren kein Problem für Luis Zwick im Tor der VSG. Am Ende aber stand nach 45 Minuten noch die Null.

Im zweiten Spielabschnitt wollten es die Plauener besser machen. In der Tat – die Mannschaft rückte vor. Der eingewechselte Alexander Morosow kam zu zwei Abschlüssen, die aber nicht zielgenau abgeschlossen wurden. Gerade als der VFC Plauen etwas besser ins Spiel kam, patzte die Abwehr, schlug über den Ball und Ötztürk bedankte sich für die Vorlage mit dem entscheidenden Treffer. Was die Gäste aus der Spitzenstadt versuchten, es wollte nichts mehr gelingen. Zu schnell war der Ball wieder weg. Die Heimelf spielte die knappe Führung herunter und der VFC Plauen hatte eine lange Heimreise vor sich, um Selbstanalyse vorzunehmen. Lucas Will hat das schon einmal nach dem Spiel versucht: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht eng genug am Mann, haben sie zu vielen Chancen eingeladen. Jakob hat uns super im Spiel gehalten. Ohne Jakob hätten wir schon vorher Tore kassiert. In der zweiten Halbzeit haben wir umgesetzt, wie wir es umsetzen wollten, bekommen dann den Ball hinten nicht richtig geklärt, kriegen das Tor. Wir wollten noch einmal alles nach vorn werfen, kriegen es aber nicht richtig ausgespielt, kamen nicht zu einem klaren Schuss. Das war das Problem heute gewesen, denke ich.“

VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich nach dem Spiel entsprechend enttäuscht: „Erst einmal muss man sagen, dass Altglienicke ein starker Gegner ist. Wenn man sich die Personalien bei Altglienicke anschaut, waren sie uns schon darin überlegen. Dann haben wir uns mit einem Fehler selbst geschlagen. Der Gegner war schon dominant, keine Frage, aber wir haben sie an dem Punkt gehabt, wo sie auch nicht mehr wussten, was sie machen sollten. Und dann passiert der Fehler und dadurch holen wir sie wieder ins Spiel. Am Ende haben wir uns selbst geschlagen.“

VFC Plauen: Pieles – Jušič (82. Werner), Fischer, Träger (74. Barth), Abayomi (46. Morosow) – Limmer, Riedl (74. Akindele) – Kämpfer (gelbe Karte, 44. Berkemer), Winter, Martynets – Will.
Tor: 1:0 Ötztürk (60.)
Zuschauer: 253
Schiedsrichter: Tim Kohnert (Ballenstedt)

Text und Fotos: Ilong Göll