Spielbericht: VFC Plauen – Hallescher FC 1:2 (0:2)

Steigerung im zweiten Spielabschnitt reichte nicht für Punkt

Der VFC Plauen verlor das Flutlichtspiel vor heimischer Kulisse gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, den Halleschen FC, knapp mit 1:2. Die Gäste dominierten vor allem in der ersten Halbzeit, in der sie ihre Stärken im läuferischen Bereich gepaart mit balltechnischem Können ausspielten. Der VFC Plauen, der verletzungsbedingt auf seine beiden Leistungsträger Johann Martynets und Paul Kämpfer verzichten musste und auch weiterhin muss, zeigte, dass er mit viel Biss auch dem klaren Favoriten gefährlich werden kann. Mit einem gehaltenen Foulelfmeter hielt VFC-Torhüter Jakob Pieles seine Jungs im Spiel, musste aber dann noch den zweiten Treffer hinnehmen. Mit viel Selbstvertrauen aus der Kabine zurückgekehrt gelang Max Winter der Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es am Ende nicht, auch weil die Gäste das Ergebnis dann geschickt verwalteten.

Zehn Minuten lang konnten die Gelb-Schwarzen den Gästen zunächst Paroli bieten. Die Chance nach Eckstoß ließ die Heimelf liegen. Dann fiel das für Plauen viel zu frühe Tor der Gästeelf.  Tom Fischer musste den Hallenser Neuzugang Manasse Eshele ziehen lassen und es stand 0:1. Der zweite Neuzugang der Gäste, Serhat Polat, setzte den Ball kurz darauf knapp neben das Gehäuse. Halle baute von Minute zu Minute mehr Druck auf. Doch zunächst verhinderte der VFC Plauen weitere Tormöglichkeiten der Gäste – bis zur 25. Minute. Das 0:2 lag in der Luft: Foulelfmeter. Robin Friedrich trat an. Jakob Pieles wählte die richtige Ecke und hielt den Elfmeter unter großem Jubel der Heimfans. Plauen war nur einen Treffer zurück, also noch alles drin. Doch der Hallesche FC ließ sich nicht beirren spielte auf das zweite Tor. Das fiel durch den an der 16-Meter-Linie völlig freistehenden Fabrice Daniel Hartmann. Er ließ Pieles mit seinem „Hammerschuss“ ins linke obere Eck keine Chance. Der Favorit lag mit souveränem Auftritt vorn.

Ganz anders zeigte sich der VFC Plauen mit Anpfiff der zweiten Halbzeit. VFC-Coach Oswald traf taktische Veränderungen, wechselte mehrfach und urplötzlich konnten sich die Fans an einem munteren Spiel der Heimelf erfreuen. Die Gäste waren nicht mehr dominant, sondern dem VFC gehörte die zweite Spielhälfte. Hoffnung kam noch einmal auf, als sich Max Winter auf der linken Außenbahn durchsetzte und mit seinem Treffer ins lange Eck den Anschlusstreffer zum 1:2 herstellte. Zu mehr reichte es am Ende nicht, da es Halle schaffte, das Ergebnis bis zum Abpfiff zu verschleppen und Tanrivers Versuch aus der Distanz kurz vor Abpfiff nur knapp neben dem Tor einschlug.

VFC-Trainer Karsten Oswald: „Wir hatten heute keine Laufkundschaft zu Besuch. Wir haben heute in meinen Augen die beste Mannschaft der Liga hier gehabt. Wenn ich mir nur den Kader anschaue – und sie konnten im Winter noch einmal nachlegen. Das sind natürlich Pfunde, mit denen sie wuchern können. Da wussten wir natürlich, was uns heute erwartet. Ich bin da Realist. Die erste Halbzeit von uns war auch deshalb nicht gut, weil es Halle einfach überragend gemacht hat. Sie haben uns den Schneid abgekauft. Sie haben einfach das gemacht, was wir ein Stück weit vorhatten. Das haben wir in der Halbzeitpause auch angesprochen, haben gewechselt, was in unseren Möglichkeiten liegt, sind dann gut ins Spiel gekommen. Mit etwas Glück holt man dann noch einen Punkt. Aber letztendlich ist der Sieg, so fair muss man auch sein, verdient gewesen.“

Mit Blick auf das Spiel bei der kleinen Hertha am Freitagabend ergänzte der VFC-Coach: „Jetzt gilt es in erster Linie, die Jungs wieder aufzubauen. Wir fahren jetzt zur Hertha BSC und haben eine Horroraufgabe vor uns. Wer werden uns sammeln, bestimmte Sachen klar ansprechen. Es wird Veränderungen in der Startelf geben, in der Hoffnung, dass es dann ein Stück weit besser wird. Ich schau darauf, dass die Spieler wieder die Köpfe hochkriegen, dass sie wieder Mut schöpfen. Das ist unsere Aufgabe als Trainer. Das ist in erster Linie meine Aufgabe. Wir werden weiter daran arbeiten, dass wir den Bock umstoßen.“

VFC Plauen: Pieles – Jusic, Tanriver, Fischer, Morosow (59. Abayomi) – Berkemer (59. Glaser, gelbe Karte), Limmer (46. Andreopoulos) – Riedel, Heller (gelbe Karte, 81. Träger), Winter (72. Will) – Akindele.
Tore: 0:1 Eshele (11.), 0:2 Hartmann (37.), 1:2 Winter (56.)
Zuschauer: 1.833
Schiedsrichter: Matthias Lämmchen

Text und Foto: Ilong Göll