Der VFC Plauen verlor sein Rückspiel beim BFC Dynamo mit 3:1. Dabei spielte er herzerfrischend auf, mit einem ganz anderen Gesicht, als das noch am vergangenen Wochenende gegen die Chemiker aus Leipzig der Fall war. So entstanden auch vielversprechende Chancen, die die Plauener leider nicht zu nutzen wussten. Heute hätten die ganz in Gelb auflaufenden Spitzenstädter den Bock umstoßen können. Der Spielverlauf hat es hergegeben. Doch manchmal fehlt den Youngstern eben auch das Quäntchen Glück – oder besser gesagt die Kaltschnäuzigkeit – das Ergebnis zugunsten des VFC Plauen zu gestalten. Mehr als gute Ansätze waren durchaus vorhanden. Diese auszubauen und an die Leistung von Berlin anzuknüpfen, muss das Ziel in den kommenden Spielen sein, auch wenn das auf Grund der englischen Wochen ganz schwer wird.
Es begann alles sehr zuversichtlich in Berlin. Bereits nach zehn Minuten lag der Ball im Berliner Tor. Allerdings fand der Treffer keine Anerkennung, da Lucas Will den Treffer aus einer Abseitsstellung heraus erzielte. Der VFC Plauen war jedenfalls im Spiel, spielte gleichwertig. Gefährliche Strafraumszenen gab es jedoch zunächst nur wenige. Aber als Fabio Riedl einen scharf gespielen Eckstoßball in den Strafraum beförderte, konnten die Berliner die Situation nicht entscheidend klären. Daniel Gerstmayer nutzte die Chance und brachte den VFC Plauen in Führung. Die Plauener arbeiteten am zweiten Treffer. Nur drei Minuten später jagte Johann Martynets einen Diagonalball nur knapp neben den zweiten Pfosten. Als die Plauener in der 38. Minute den Ball nicht aus der gefährlichen Zone herauszuspielen vermochten, war Benedikt Wüstenhagen zur Stelle und glich zum 1:1 aus. Mit dem 1:1 ging es in die Kabine, da Will eine sehr gute Möglichkeit kurz vor dem Halbzeitpfiff liegen ließ.
Der VFC Plauen bestimmte weiter das Geschehen. Will versuchte es mit einem straffen Fernschuss. BFC-Torhüter Bätge zeigte sich fangsicher. Für Philipp Heller gab es die nächste Möglichkeit mit Hilfe eines Kopfballs. Auch dieser Ball ging nicht in die generische Kiste. Dafür traf die Heimelf im Gegenzug zur Führung. Die VFC-Abwehr konnte Wüstenhagen nicht bremsen. Mit platziertem Ball Richtung zweiten Pfosten erhöhte er auf 1:2. In der 77. Minute zeigte Schiedsrichter Dallmann auf den Punkt. VFC-Torhüter Schulze soll den Gegenspieler berührt haben, was von außen eher nicht so aussah. Egal, Dadashov ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und erhöhte auf 3:1. Die Gästeelf spielte weiter. Besaß noch zwei gute Möglichkeiten. Kevin Werner brachte bei seinem Torschuss keinen Druck auf dem Ball und Fabio Riedl entschied sich bei seiner Möglichkeit für einen Schuss auf den kurzen Pfosten, anstatt den zweiten Pfosten anzuvisieren. Damit blieb es trotz gutem Auftritt im Sportforum bei einer schmerzhaften Niederlage.
VFC-Trainer Karsten Oswald zeigte sich entsprechend bitter enttäuscht nach der Niederlage trotz einer ansprechenden Leistung seiner Jungs: „Ich sehe bei den Jungs unheimlich enttäuschte Gesichter, was ich absolut nachvollziehen kann, weil wir wussten, dass der BFC angeschlagen ist. Wir haben uns auch einen Plan zurechtgelegt. Der ist auch sehr, sehr guten aufgegangen. Wir haben gefühlt unser bestes Saisonspiel gemacht, gehen auch verdient in Führung, müssen das zweite machen, machen wir nicht. Dann holt uns so ein bisschen die Geschichte der Saison ein, die Schulbubenfehler. Da holen wir den Gegner rein ins Spiel und gehen mit 1:1 in die Halbzeit. Danach sind wir weiter präsent. Letzten Endes sind wir nicht kalt genug, das 2:1 zu machen. Heller hatte die Möglichkeit, macht er nicht. Im Gegenzug bekommen wir das 2:1. Da muss man noch einmal nachschauen, ob der haltbar ist. Da 3:1 ist selbstredend. Der junge Kerl ist etwas zögerlich, aber er ist 20 Jahre alt. Ich mache ihm keine Vorwürfe. Er kommt aus unserer Jugend, musste ins Tor und in Berlin musst du erst einmal bestehen. In Berlin hast du fünf, sechs Chancen, die du nicht machst. Dann hast du den Punkt auch nicht verdient.“
VFC Plauen: Schulze – Berkemer (46. Morosow), Tanriver, Fischer, Jušič – Limmer, Heller (gelbe Karte, 77. Werner) – Riedl, Gerstmayer, Martynets (gelbe Karte, 61. Hertzsch) – Will (76. Winter).
Tore: 0:1 Gerstmayer (33.), 1:1/2:1 Wüstenhagen (38./70.), 3:1 Dadashov (77. FE)
Zuschauer: 1.938
Text und Foto: Ilong Göll