VFC Plauen ohne Probleme mit 0:8 – Kantersieg in Runde 2
Der VFC Plauen gewann sein Pokalspiel gegen den Landesklasse-West-Vertreter, den SV Blau-Gelb Mülsen, klar mit 0:8. Damit stehen die Plauener in Runde 3 des Sachsenpokals und erwarten in der nächsten Runde einen attraktiven Gegner – oder besser noch einen schlagbaren, um noch eine Runde weiterzuziehen.
Halbzeit 1:
Das Auswärtsspiel beim SV Blau-Gelb Mülsen begann für den VFC Plauen nicht so druckvoll, wie es sich die mitgereisten Fans und auch Trainer Sedat Gören erhofft hatten. In der Anfangsphase erspielten sich die Plauener dennoch zwei erste gute Gelegenheiten: Amaar Hussain prüfte den Heimtorhüter, der den Ball abprallen ließ – doch leider war kein Mitspieler zur Stelle, um den Ball im Nachschuss zu verwerten. Wenig später legte Matheus Beal einen Freistoß kurz auf Johan Martynets ab, dessen Schuss ebenfalls vom Keeper entschärft wurde. Auf der anderen Seite musste sich auch der Ersatztorhüter Simon Schulze, der in Pokalspielen für Karl Pischon einspringt, auf der Hut sein. Erst im zweiten Nachfassen konnte er die erste und einzige Chance der Gastgeber entschärfen. Trotz eines insgesamt überschaubaren Auftritts bislang gelang den Gästen in der 21. Minute der Führungstreffer: Hussain leitete den Ball zu Johan Martynets weiter, der Max Winter in Szene setzte. Dieser ließ sich nicht lange bitten und vollendete zum 0:1. Doch wirklich zufrieden mit der Spielweise war weder Trainer Gören noch die mitgereisten Fans. Der Trainer reagierte früh und wechselte Victor Habermann und Isaak Eichie aus. Valentino Schubert und Eric Träger, der in Mülsen das Fußball-ABC erlernte, kamen ins Spiel. Viel änderte sich am Spiel jedoch noch nicht. Hoffnung keimte kurz auf, als der eingewechselte Valentino Schubert die große Möglichkeit zum 0:2 besaß. Sein Diagonalschuss strich jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Damit ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung, in die Halbzeit.
Halbzeit 2:
Anders gestalteten sich die zweiten 45 Minuten. Der VFC Plauen zerlegte den Gegner förmlich in diesem Abschnitt. Nach einer etwas schwächen ersten Hälfte drehte der VFC Plauen nach der Pause richtig auf und feierte am Ende einen deutlichen 8:0-Auswärtserfolg. Bereits in der 49. Minute eröffnete Beal mit einem sehenswerten Freistoß aus 25 Metern ins rechte untere Eck den Torreigen. Nur neun Minuten später erhöhte Tim Limmer auf 3:0, nachdem Martynets durchgebrochen war, der gegnerische Torwart den Ball jedoch abprallen ließ und Limmer als Abstauber zur Stelle war. Spielerwechsel prägten anschließend die Partie: In der 62. Minute kam Kemal Eren für Hussain wie zeitgleich auch Greenham für Tanriver. Beide sollten noch von sich reden machen. Nach Vorarbeit von Winter erzielte Eren das 4:0. Besonders sehenswert war ein Zusammenspiel in der 70. Minute, als Kämpfer einen Ball in den Strafraum schlug, Martynets diesen clever durchließ und Greenham am langen Pfosten zum 4:0 vollendete. In der 76. Minute scheiterte Eren noch spektakulär an der Latte, doch kurz darauf durfte Kämpfer jubeln und traf zum 5:0. Greenham legte in der Schlussphase noch zwei weitere Treffer nach (78. und 84. Minute) und schnürte so innerhalb kürzester Zeit einen Doppelpack. Den Schlusspunkt setzte schließlich Johann Martynets, der eine seiner vielen Chancen in der 88. Minute endlich nutzte und das Ergebnis auf 8:0 stellte. Am Ende stand ein Kantersieg, der die Überlegenheit der Plauener in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll widerspiegelte. Das sah auch Youngster Lenny Plank so, der diesmal das Spiel von der Bank aus betrachtete. Er sah sich sehr gut vertreten von seinen Mitspielern, was er untermauerte: „Der Spielstand spricht für sich. Der Trainer hat die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir haben viele Tore geschossen. Das spricht schon mal positiv für uns. Wir haben Selbstvertrauen getankt. Damit wollen wir in der nächsten Woche in der Liga gut durchstarten.“
VFC Trainer Sedat Gören fand auch Gefallen am Spiel, wenngleich erst am Spiel in der zweiten Halbzeit.: „In der ersten Halbzeit war viel Verschleppen im Spiel. Da haben wir kein Tempo hereinbekommen und uns auch zu wenig bewegt. Deshalb hatten wir auch wenige Torchancen gehabt, sind aber trotzdem mit 1:0 in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir das System etwas umgestellt und andere Jungs auf das Parkett gebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir das sehr souverän gemacht, keine Möglichkeit zugelassen. Wir haben fast auf ein Tor gespielt. Zufrieden bin ich auch, dass sich keiner verletzt hat, wir viele Tore geschossen und Selbstvertrauen getankt haben.“ Ein besonderes Lob ging an Klarke Greenham für seine zwei Tore in zehn Minuten. Das beweise, dass er einen Torriecher besitzt und nun soll er sich schnell ins Mannschaftsgefüge eingliedern.
Fazit: Der VFC Plauen hat seine mitgereisten Fans begeistert, vor allem in Halbzeit zwei. Ergebnistechnisch wurden die Plauener diesmal dem Spielverlauf gerecht. Mut machten auch der Auftritt von Klarke Greenham, der nach langer Verletzungspause gleich zweimal traf, sowie Neuzugang Kemal Eren, der auch traf und sich schnell in die Mannschaft einfand. Paul Kämpfer machte seinem Namen alle Ehre und auch Max Winter zeigte sich stark formverbessert. Stellvertretend stehen sie für die gesamte Mannschaft, die die etwas langatmige erste Halbzeit mit dem beherzten Auftritt in der zweiten vergessen machten.
VFC Plauen: Schulze – Tanriver (70. Greenham), Sponer, Limmer – Haake (62. Eren) – Habermann (29. Schubert), Beal, Winter – Hussain (62. Träger), Eichie (29. Kämpfer) – Martynets.
Tore: 0:1 Winter (21.), 0:2 Beal (50.), 0:3 Limmer (58.), 0:4 Eren (67.), 0:5 Greenham (73.), 0:6 Kämpfer (83.), 0:7 Greenham (88.), 0:8 Martynets (89.)
Zuschauer: 300, darunter ca. die Hälfte aus Plauen
Schiedsrichter: Carl Wundram (Flöha)
Text und Fotos: Ilong Göll