Spielbericht: VFC Plauen – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (0:0)

VFC Plauen vergibt Chance zum Sprung Richtung Spitze

Der VFC Plauen besaß gegen den FC Einheit Rudolstadt die große Chance sich neben dem Spitzenreiter Freital auf Platz zwei zu platzieren. Daraus wurde nichts. Am Ende trennten sich beide Mannschaften 1:1. Zu viele Möglichkeiten ließen die Plauener liegen (vor allem in Halbzeit eins), um den zweiten Dreier zu Hause einzufahren. Dabei spielten die Spitzenstädter eine richtig gute erste Halbzeit und starteten auch sehr gut in den zweiten Spielabschnitt. Folgerichtig fiel der Führungstreffer der Gelb-Schwarzen durch Tyron Profis. Doch eine viertel Stunde später hieß es 1:1. Schlitzohr Marco Riemer köpfte im Sinkflug zum 1:1. Das Ergebnis hielt bis in die Nachspielzeit und somit reichte es für nur einen Punktgewinn aus Plauener Sicht.

Der VFC Plauen überzeugte spielerisch und mit hohem Tempo im ersten Spielabschnitt, kam gefährlich in den Strafraum, fand jedoch häufig die Lücke zum Abschluss nicht oder wirkte zu verspielt in der gefährlichen Zone. Rudolstadt verteidigte zudem gut, verschob sich erfolgreich. So erzielte der VFC Plauen zwar die Ballhoheit, war in allen Belangen besser, kam aber nur selten zu erfolgsversprechenden Abschlüssen. Kemal Eren konnte einen Nachschuss nicht verwerten. Danach tanzte der Ball nur auf der Lattenoberkante. Pech für den VFC Plauen. Aber da auch Rudolstadt später nur das Aluminium traf, blieb die Chancenverwertung diesbezüglich unentschieden. Und wieder so ein sehenswerter Angriff der Heimelf: Johan Martynets auf Matheus Beal, der zurück auf Martynets, er auf Amaar Hussain – das alles in schnellem Kurzpassspiel. Doch der Schuss von Hussain war kein Problem für Rudolstadts Keeper Kunth. So oder so ähnlich wiederholten sich zahlreiche Angriffe, aber die erfolgreichen Abschlüsse fehlten oder die Schüsse waren nicht platziert genug. Damit blieb es beim 0:0 bis zum Pausenpfiff.

Der VFC Plauen machte zunächst weiter, wie er die erste Halbzeit gespielt hat. Tempofußball mit dem Drang nach vorn. Der erste Versuch war ein Kopfballversuch, der landete neben dem Tor. Danach brillierte der VFC Plauen mit feinem Spielzug, der bei Profis endete: Profis marschierte und platzierte den Ball unhaltbar zum 1:0 im Gästetor. Kemal Eren wollte das 2:0. Er verzog seinen Versuch und auch Johan Martynets‘ Versuch wurde von Robin Ensenbach noch vor der Torlinie weggeschlagen. Der VFC Plauen hat dann quasi nach der 56. Minute das Spielen eingestellt und wurde durch das Riemer-Tor in der 67. Minute nach Inkonsequenz im Abwehrvehalten bestraft. Das Spiel der Plauener verlor an Qualität. Und wenn es dumm gekommen wäre, wäre die Heimelf ohne Punkte geblieben. Ensenbach und Riemer hätten das Spiel auf den Kopf stellen können. Doch Karl Pischon rettete großartig gegen Ensenbach und für Riemers Flanke war kein Abnehmer da. Ein 1:1, das den Gästen schmeichelt, aber nicht unverdient ist. Ein 1:1, das der Heimelf wehtut, weil unnötig.

VFC-Torwart Karl Piaschon: „Das sind zwei verlorene Punkte.Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, haben uns viele Chancen erarbeitet, haben uns aber leider nicht belohnt. Dann in der zweiten Halbzeit sind wir auch wieder gut herausgekommen, machen unser Tor, haben weiter gut gespielt, bekommen dann ein dummes Gegentor, haben da schlecht verteidigt und stehen da, gucken uns an und es steht 1:1. Und dann wird es wieder ekelig. Das ist Oberliga. Das ist Fußball. Du darfst so ein Tor nicht kriegen, musst am Ende fünf Tore schießen. Das Gegentor kam unerwartet, hat uns genervt. Dann werden wir nervös, wollen auf Teufel komm raus ein Tor machen. Wir müssen cooler werden, ruhiger bleiben, besser verteidigen, die leichten Tore nicht kassieren. Dann wird das schon.“

VFC-Trainer Sedat Gören zum Spiel: „Ich denke auch, dass wir die beste erste Halbzeit hier gespielt haben. Es war viel Tempo drin, viel Ballstafetten drin, wo wir eigentlich in Führung gehen müssen. Wir sehen schon die Entwicklung der Mannschaft, die neu zusammengestellt ist. Was heute in der ersten Halbzeit gefehlt hat, waren die Tore, die wir hätten machen müssen. Wir hatten viele Möglichkeiten im letzten Drittel, aber die Entscheidungsfindung zu spät oder zu langsam war. Dann gehen wir in der zweiten Halbzeit in Führung, verdient meiner Meinung nach. Was mich enttäuscht hat, dass wir nach dem 1:0 gar nicht mehr weitergespielt haben, das Tempo herausgenommen haben, zwei Schritte weniger gelaufen sind, die Zweikämpfe nicht mehr angenommen haben, einfach die Kontrolle verloren haben. Das Gegentor müssen wir einfach individuell besser klären bei der Flanke. Das haben wir nicht hinbekommen. Deshalb haben wir auch die Quittung dafür zahlen müssen. Am Ende muss ich sagen, wir haben viel Aufwand betrieben, aber der Ertrag war zu wenig.“

Fazit: Der VFC Plauen hat in der ersten Halbzeit bewiesen, wozu er spielerisch in der Lage ist. Nun gilt es daran zu arbeiten, dass die zweite Halbzeit in ähnlicher Qualität abgeliefert wird wie die 45 Minuten davor. Gelingt das, wird der VFC Plauen ein Wörtchen um die Tabellenspitze mitreden können – und darum geht es letzten Endes.

VFC Plauen: Pischon – Tanriver, Sponer (gelbe Karte), Limmer – Haake (86. Habermann) – Schubert (gelbe Karte, 86. Greenham), Hussain (60. Eichie) – Eren (60. Winter), Beal, Martynets (75. Kämpfer) – Profis.
Tore: 1:0 Profis (53.), 1:1 Riemer (67.)
Zuschauer: 705
Schiedsrichter: Ahmad Chahrour

Text und Fotos: Ilong Göll