Spielbericht: FC Einheit Rudolstadt – VFC Plauen 2:0 (0:0)

VFC Plauen investiert zu wenig, um zu punkten

Der VFC Plauen verlor sein Auswärtsspiel beim FC Einheit Rudoslstadt nicht unverdient mit 2:0. Dabei mussten die Plauener auf fünf Leistungsträger verzichten. Kevin Walther, Tom Fischer, Tim Limmer und Ondřej Nýber fehlten verletzungsbedingt, Charly Spranger laboriert an einer Mandelentzündung. Die Vorzeichen für das Punktspiel standen somit nicht zum Besten. Trotzdem standen Spieler auf dem Platz, die den Anspruch erheben, in die Startelf zu gehören. Das ging diesmal gehörig schief. Zudem verlor der VFC Plauen seinen Kapitän. Lucas Albert wurde mit einer roten Karte in die Kabine geschickt. Aber der Reihe nach.

In der ersten Halbzeit waren die Plauener gut im Spiel, aber ohne Konsequenz bis in den Strafraum. Nach sechs Minuten düpierte Alexander Morosow seinen Gegenspieler, aber seine Eingabe wurde sichere Beute für Torhüter Stefan Schmidt. Auf der anderen Seite spielte sich Sven Rupprecht bis zur Grundlinie durch, wurde dort aber von der VFC-Abwehr letztendlich gestellt. Kyriakos Andreopoulos versuchte sich aus 22 Metern, drosch den Ball aber klar über das Rudolstädter Gebälk. War der Ball doch einmal im Strafraum, stand Philipp Sovago, Lucas Will eine vielbeinige Abwehr im Weg oder ließ aus dem Gewühl keine Abschlusshandlung zu. Rudolstadt zeigte sich ebenso ungefährlich im ersten Spielabschnitt. Ein Diagonalball landete über dem VFC-Tor und Rupprecht verzog seine Möglichkeit im Plauener Sechzehner. Das war die gesamte Ausbeute der Heimelf. Auch der VFC Plauen versuchte sich noch einmal an einem gefährlichen Angriff. Es blieb beim Versuch. Sovagos Eingabe angelte sich erneut der Rudelstädter Keeper. So verlief Halbzeit eins ohne Höhepunkte hüben wie drüben.

Im zweiten Spielabschnitt konnte es nur besser werden, das waren zumindest die Erwartungen der mitgereisten Fans. Der VFC Plauen startete auch den ersten Angriff. Moritz Kretzer, der nach längerer Verletzungspause erstmals wieder auf dem Feld stand, feuerte den Ball aus 16 Metern hoch über das Tor. Die Heimelf wurde stärker, puschte sich über die gesamte Spielzeit. In der 58. Minute erzielte Benjamin Bahner nach langem Diagonalball unbedrängt per Kopf das 1:0 für seine Farben. Wenig später flog Albert mit Rot vom Platz. „Wir haben beide gehalten. Wenn der Schiedsrichter Foulspiel von mir pfeift, dann ist das die rote Karte, weil ich der letzte Mann war. Da es im Strafraum geahndet wurde, geht auch der Elfmeter in Ordnung“, sah der Beschuldigte seine Herausstellung selbstkritisch. Doch zum Helden avancierte Plauens Keeper Jakob Pieles. Er hielt nicht nur den fälligen von Maximilian getretenen Elfer, sondern auch den VFC Plauen im Spiel. Der Ruck, der nun durch die Mannschaft ging, war in Unterzahl zu kurzatmig. Der VFC Plauen musste noch das 2:0 schlucken. Im Bemühen, doch noch den Ausgleich zu erzielen, gelangte der Ball im Umkehrspiel zu Niels Noak, er platzierte mit Traumpass auf Marko Riemer. Der unverwüstliche Spielgestalter nagelte den Ball zum 2:0 ins VFC-Tor.

VFC-Trainer Robert Fischer: „Wir sind zunächst ganz gut ins Spiel gekommen, haben aber nicht bis zum Schluss konsequent zu Ende gespielt. Der Gegner wurde in der zweiten Halbzeit zunehmend stärker. Das Ergebnis an den fünf fehlenden Spielern festzumachen, lasse ich nicht zu. Es standen Spieler auf dem Platz, die den Anspruch haben, in der Startelf zu stehen.“

Fazit zum Spiel: Es ist wahr, dass fünf spielstarke Spieler fehlten, ein Spieler aus der Verletzung  heraus sein erstes Spiel wieder absolvierte, ein weiterer Rückkehrer einen Kurzeinsatz erhielt und auf der Wechselbank nur drei Wechselspieler saßen, aber dennoch müsste die Klasse aller Spieler gegeben sein, um für solche Situationen bereitzustehen, einzuspringen und im besten Fall an Konkurrenten vorbeizuziehen. Eine Chance, die sich öffnete, die es aber auch nicht unendlich viele geben wird. Die Ausfallquote derzeit ist hoch, die Chance für die Bank ist groß, sich anzubieten. Also nutzt sie.

VFC Plauen: Pieles – Morosow (gelbe Karte), Albert (65. rote Karte), Refai (gelbe Karte/Träger 68., gelbe Karte), Heinrich (gelbe Karte) – Andreopoulos, Grandner (Glaser 68.) – Sovago, Kretzer, Will – Bibaku.
Tore: 1:0 Bahner (58.), 2:0 Riemer (85.)
Zuschauer: 174
Schiedsrichter: Lukas Pilz


Text und Fotos: Ilong Göll