Mangelnde Chancenverwertung verhindert ersten Heimsieg
Nach dem Auswärtssieg in Wernigerode sollte es vor dem heimischen Publikum gegen die SG Union Sandersdorf wieder mit einem Heimdreier klappen, um nach der Auftaktniederlage gegen den VfB Empor Glauchau das Heimpublikum wieder auf seine Seite zu ziehen. Mit dem Erfolgserlebnis in Wernigerode im Rücken sollte das gelingen. Doch daraus wurde nichts. Am Ende stand ein 1:1, zu wenig für die Ansprüche des VFC Plauen. Wie kam es dazu?
Halbzeit 1:
Der VFC startete druckvoll: Schon in der ersten Minute jagte Lenny Plank den Ball scharf in Richtung Gästetor. Amaar Hussain und Johan Martynets konnten den Ball aber nicht verwerten. Die Gästeabwehr mit Yann-Eric Räthel im Tor der Sandersdorfer war hellwach und klärte in höchster Not. Auch danach spielten die Hausherren mit viel Druck nach vorn. Matheus Beal prüfte den Keeper aus spitzem Winkel (7.), nur Sekunden später verpasste Plank ein Zuspiel von Hussain. Der Führungstreffer lag zwar in der Luft, aber er kam nicht. Während die Gäste versuchten, mit Ballbesitz Ruhe in ihrem Spiel zu halten, rollte immer wieder ein Angriff der Gelb-Schwarzen auf ihr Tor. Isaac Eichie über die linke Seite sorgte für die nächste Möglichkeit. Sein Abschluss aus spitzem Winkel wurde jedoch glänzend pariert von Räthel. Dann trat Martynets in den Vordergrund: Erst schnappte ihm der Torwart einen wuchtigen Kopfball direkt vom Schädel, später setzte er die Kugel knapp über den Querbalken. Chancen für ein Tor waren genügend da. Die Plauener sündigten aber damit. So auch noch einmal vor dem Pausentee. Wieder setzte sich Martynets in Szene. Doch erneut fehlte auch bei diesem Versuch aus dem Lauf heraus das letzte Quäntchen Glück. Mit einem torlosen Remis ging es in die Kabinen.
Halbzeit 2:
Nach einer weitgehend guten ersten Hälfte erlebten die Hausherren direkt nach dem Wiederanpfiff einen Schockmoment. In der 48. Minute konnte die Plauener Defensive einen Vorstoß der Gäste Richtung Grundlinie nicht konsequent unterbinden. Die platzierte Hereingabe fand Samyr Farkas, der aus kurzer Distanz die Führung für die Gäste mit Kopf herbeiführte: 0:1.
Dieser Treffer brachte den VFC völlig aus dem Spielrhythmus. Ballverluste und ungenaue Zuspiele prägten das Spiel der Gelb-Schwarzen, die in dieser Phase kaum für Torgefahr sorgten. Erst ein Standard brachte die Wende: In der 70. Minute schnappte sich Johan Martynets den Ball und verwandelte einen Freistoß mit einem wuchtigen Schuss unhaltbar zum viel umjubelten Ausgleich. Zu mehr reichte es am Ende nicht, weil Tyron Haakes Schuss in der Schlussphase knapp über dem Querbalken landete. Mattheus Beal prüfte den Gästekeeper mit einem Distanzschuss, den er gerade noch zur Ecke abwenden konnte. Selbst in der Nachspielzeit besaßen die Plauener noch eine gute Gelegenheit, doch der Schlussmann der Gäste parierte auch den letzten Versuch.
So blieb es beim 1:1, das sich die Spitzenstädter am Ende selbst zuschreiben haben.
Spielerstimme Johan Martynets: „Der Punkt ist meiner Meinung viel zu wenig. Ich fühle mich nach dem Spiel beschi….., obwohl ich ein Tor geschossen habe. Vielleicht müssen wir das Spiel schon in der ersten Halbzeit killen. Wir machen da ein super Spiel und machen das Tor nicht. In der zweiten Halbzeit lief nichts. Wir werden in der kommenden Woche wieder hart arbeiten, um im Pokal weiterzukommen, ihn erfolgreich zu gestalten und dann in Krieschow mehr Offensivpower zu zeigen, so wie wir auch spielen wollen. Es ist die Vorgabe, offensiv zu spielen und nicht jedes Mal den Weg nach hinten zu suchen. Wir sind noch in der Findungsphase, das dauert noch so zwei, drei Wochen. Dann müssen wir aber auf dem Punkt da sein.“
VFC-Trainer Sedat Gören nach den 90 Minuten dementsprechend ernüchternd: „Natürlich sind wir verärgert, es ist wie ein Fluch, dass wir seit Monaten unsere Heimspiele nicht gewinnen. Wir wollten heute das Spiel ziehen. Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit viele Möglichkeiten hatten, das Spiel schon in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Da gab es fünf, sechs, sieben gute Möglichkeiten, bei denen wir zwei Tore machen müssen. Dann machst du es nicht und läufst hinterher. Gerade so bei der ersten Aktion in der zweiten Halbzeit, wo wir uns schülerhaft an der Außenlinie wegschubsen lassen, wir nicht stabil bleiben. Genauso haben wir den Gegentreffer bekommen. So ähnlich war auch der Gegentreffer im Glauchau-Spiel. Im Zentrum sind wir nicht eng genug am Gegner und der köpft ihn frei rein. Der Gegner bekommt dann Oberwasser. Dann sind wir noch zum Unentschieden gekommen, was auch verdient war. Mit Haake und Beal hatten wir noch zwei gute Chancen. Aber es war leider auch etwas Unvermögen und Pech dabei. Wir werden uns jetzt für das Pokalspiel gut vorbereiten und danach für das Spiel in Krieschow, um dort mit Power und Stabilität aufzuwarten.“
Fazit zum Spiel: Einer guten ersten Halbzeit folgte eine schlechtere zweite. Kann der VFC Plauen Konstanz in ein 90 + Spielminutenspiel hineinbringen, sollte es möglich sein mehr Punkte zu sammeln als bisher. Dafür arbeiten die Spieler hart und irgendwann muss doch der Knoten platzen.
VFC Plauen: Pischon – Tanriver, Sponer, Limmer – Haake – Schubert (60. Habermann), Beal – Plank (60. Winter), Hussain (81. Greenham), Eichie (46. Kämpfer) – Martynets
Tore: 0:1 Farkas (48.), 1:1 Martynets (70.)
Zuschauer: 676
Schiedsrichter: Paul Drößler
Text und Foto: Ilong Göll